Um uns im Alltag zurechtfinden zu können, muss unser Gehirn tagtäglich Sinnesreize aus der Umgebung aufnehmen und verarbeiten. Fachleute bezeichnen diesen Prozess des Ordnens und Zusammenfügens von Informationen als “sensorische Integration” (SI) [1]. Menschen, bei denen diese Fähigkeit gestört ist, haben Schwierigkeiten ihr Verhalten an eine gegebene Situationen anzupassen. Dieser Umstand kann bei Erwachsenen zum Beispiel im Rahmen einer dementiellen Erkrankung auftreten [2]. In solchen Fällen kann sensorisches Training helfen, die Sinne zu trainieren, um die Selbstständigkeit zu fördern und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.
Unsere hochqualifizierten Ergotherapeut:innen von HeldYn verfügen über erstklassige Expertise im Bereich des Sensorik-Trainings. Gemeinsam mit Ihnen analysieren sie Ihre Wünsche und gesundheitlichen Bedürfnisse, um einen individuell angepassten Therapieplan zu entwickeln, der genau auf Ihre Anliegen zugeschnitten ist.
Weitere Informationen zu unserem Ergotherapie-Angebot finden Sie hier unter „Ergotherapie“.
Warum wird ein sensorisches Training durchgeführt?
Folgende Ziele können Ausgangspunkt einer egotherapeutischen Behandlung sein:
- Die Förderung und der Erhalt der Selbstständigkeit im Alltag
- Die Verbesserung und der Erhalt von Beweglichkeit, Mobilität und Geschicklichkeit
- Die Verbesserung der graphomotorischen Fähigkeiten
- Eine Förderung der sozio-emotionalen Fähigkeiten
- Eine Verbesserung der kognitiven Funktionen oder auch eine Kompensation eingeschränkter praktischer Möglichkeiten [3]
Ein sensorisches Training zielt darauf ab, den Umgang mit alltäglichen Umgebungsreizen zu erleichtern. So soll Betroffenen zu einem selbstsicheren und selbstständigeren Lebensstil verholfen werden.
Wo wird ein sensorisches Training angeboten?
Sensorisches Training kann in den folgenden Einrichtungen und Formen angeboten werden:
- Ergotherapiepraxen: Die erste Anlaufstelle für die Inanspruchnahme einer ergotherapeutischen Behandlung stellen die Ergotherapiepraxen selbst da. Ergotherapeut:innen sind spezialisiert auf sensorische Integration und bieten individuelle Trainingsprogramme an.
- Kliniken und therapeutische Zentren: Hier können verschiedene Therapeut:innen, darunter Ergotherapeut:innen, Physiotherapeut:innen und Sprachtherapeut:innen, sensorisches Training als Teil eines umfassenden Therapieansatzes anbieten.
- Privatpraxen für Psychologie oder Neurologie: Spezialist:innen in diesen Bereichen können ebenso sensorisches Training für Menschen mit neurologischen oder psychischen Erkrankungen anbieten.
- Mobile Ergotherapeut:innen: Mobile Ergotherapeut:innen kommen direkt zu den Patient:innen nach Hause und betreuen sie vor Ort. Dies bietet den Vorteil, dass der Therapieplan besonders gut auf die alltäglichen Herausforderungen des/der Betroffenen abgestimmt werden kann. Auch HeldYn bietet ergotherapeutische Unterstützung in den eigenen 4-Wänden der Patient:innen an. Alle Informationen zu unserem Angebot finden Sie hier unter „Ergotherapie“.
Wann ist es sinnvoll ein sensorisches Training in Anspruch zu nehmen?
Bei Erwachsenen kommt es meist durch körperliche Erkrankungen, wie einem Schlaganfall oder einer Parkinson-Erkrankung, zu Problemen der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen [4]. Weitere Ursachen für die Inanspruchnahme eines Sensorik-Trainings können sein:
- Einschränkungen der Körperhaltung, -bewegung oder -koordination. Sie können nach einem Schädel-Hirn-Trauma, einem Schlaganfall oder bei Erkrankungen wie MS und Parkinson auftreten.
- Bei Störungen der Wahrnehmung, wie zum Beispiel der Hör- oder Sehwahrnehmung oder bei einer sensorischen Integrationsstörung.
- Bei einer Einschränkung von manuellen Tätigkeiten, vor allem wenn sie die Beweglichkeit und/oder Geschicklichkeit der Betroffenen beeinflussen.
- Bei anderen Alltagseinschränkungen, wie zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Handlungsplanung [5].
Wie läuft ein sensorisches Training ab?
Ein sensorisches Training kann folgendermaßen ablaufen:
- Anamnesegespräch: Zu Beginn kann ein Anamnesegespräch durchgeführt werden, um die individuelle Krankheitsgeschichte, sowie Anliegen und Erwartungen des Patienten oder der Patientin zu ermitteln und Therapieziele festzulegen.
- Durchführung von Übungen: Abhängig von den individuellen Bedürfnissen des Patienten oder der Patientin beginnt der Therapeut oder die Therapeutin zielgerichtete Übungen anzuleiten. Hier kann es wichtig sein, die Übungen auf spezielle alltägliche Herausforderungen der Betroffenen anzupassen.
- Nachbesprechung: Nach der Therapieeinheit kann eine kurze Besprechung erfolgen. Dabei werden die durchgeführten Übungen zusammengefasst und mögliche Unklarheiten oder Fragen des Patienten oder der Patientin geklärt. Die Nachbesprechung dient auch dazu, sicherzustellen, dass das Therapieprogramm nach wie vor in Einklang mit den individuellen Bedürfnissen des Patienten oder der Patientin steht.
Wie kann HeldYn Sie unterstützen?
Unsere hochqualifizierten Ergotherapeut:innen sind darauf spezialisiert, eine maßgeschneiderte Behandlung zu gewährleisten, die genau auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Sie nehmen sich Zeit, Ihre Herausforderungen und persönlichen Wünsche zu verstehen, damit jede Therapieeinheit Ihren spezifischen Anliegen entspricht.
Die außergewöhnliche Flexibilität unserer Ergotherapeut:innen macht es möglich, Sie direkt vor Ort in Ihrer vertrauten Umgebung zu unterstützen und bei Bedarf schnell einsatzbereit zu sein. Auf diese Weise können wir Ihre Anliegen so effizient wie möglich behandeln.
Für weitere Informationen zu unserem ergotherapeutischen Angebot können Sie sich gerne unter „Ergotherapie” informieren.
FAQs
1. Was ist ein sensorisches Training?
Ein sensorisches Training ist eine gezielte therapeutische Intervention, die darauf abzielt, die Fähigkeit zu stärken, angemessen auf Umgebungsreize zu reagieren.
2. Wie kann sich ein sensorisches Training auf das Wohlbefinden auswirken?
Ein sensorisches Training kann dazu beitragen, Stress zu reduzieren, die Konzentration zu verbessern, die emotionale Regulation zu fördern sowie die Bewegungskoordination zu optimieren.
3. Für wen ist ein sensorisches Training geeignet?
Ein sensorisches Training ist für all jene Personen geeignet, die Schwierigkeiten bei der situationsgerechten Verarbeitung von Umgebungsreizen aufweisen (wie z.B. eine Über- oder Unterempfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen). Oftmals treten erste Schwierigkeiten im Zuge einer körperlichen Erkrankung auf [6].
4. Wie kann eine sensorische Trainingssitzung ablaufen?
Eine Trainingseinheit kann verschiedene situationsspezifische Übungen, sowie Anleitungen zur Selbstregulation umfassen.
5. Gibt es Möglichkeiten, sensorisches Training zu Hause durchzuführen?
Ja, es gibt Übungen und Strategien, die Betroffene zu Hause selbstständig durchführen können. Eine professionelle Anleitung und Anpassung der Übungen kann jedoch hilfreich sein, um optimale Erfolge zu erzielen.
Quellen
[1] Vgl. Gesellschaft für Sensorische Integration in Österreich (GSIÖ e.V.), ”Was ist Sensorische Integration?“, sensorische-integration.org, n. d., https://www.sensorische-integration.org/sensorische-integration/, 12.04.2024. [2] Vgl. Ergotherapeutische Praxis ZEITRAUM 2024, ”SI- sensorische Integration“, zeitraum-therapie.de, n. d., https://www.zeitraum-therapie.de/therapie-und-behandlungsangebote/si-sensorische-integration,12.04.2024. [3] Vgl. Ergopraxis Bodensee „Ergotherapie bei Einschränkungen der Wahrnehmung“, ergopraxis-bodensee.de, n. d., https://www.ergopraxis-bodensee.de/ergotherapie-sensomotorisch-perzeptive-behandlung/, 12.04.2024. [4] Vgl. ergotherapie.org, ”Sensorische Integrationstherapie“, ergotherapie.org, 13.10.2010, https://www.ergotherapie.org/2010/10/13/sensorische-integrationstherapie/,12.04.2024. [5] Vgl. ebd. [6] Vgl. ebd.