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Ein Schlaganfall ist eine medizinische Notfallsituation, die das Leben eines Menschen schlagartig verändern kann. Es handelt sich dabei um eine plötzliche Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn, die zu einer Schädigung von Hirngewebe führt. Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit und können auch bei Überlebenden zu dauerhaften Behinderungen führen. Die Aufklärung über das Thema Schlaganfall ist von großer Bedeutung, da eine frühzeitige Erkennung, Behandlung und Rehabilitation entscheidend sind, um die Folgen zu minimieren und die Genesung zu unterstützen.
In diesem Artikel erfahren Sie über die Ursachen, Symptome, Diagnoseverfahren, Behandlungsmöglichkeiten und präventiven Maßnahmen innerhalb des Kontexts eines Schlaganfalls. Wir werden uns mit den verschiedenen Arten von Schlaganfällen auseinandersetzen (darunter ischämische und hämorrhagische Schlaganfälle) sowie mit den zugrunde liegenden Risikofaktoren, die zu einem Schlaganfall führen können.
Gleich vorab ist wichtig zu betonen, dass Schlaganfälle nicht nur ältere Menschen betreffen, sondern auch bei jüngeren Personen auftreten können. Daher sollte daran gearbeitet werden, das allgemeine Bewusstsein für die Erkrankung zu steigern, um mögliche Risikofaktoren zu erkennen und frühzeitig entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.
Ursachen
Ein Schlaganfall, medizinisch auch als Hirninfarkt bezeichnet, tritt auf, wenn die Blutzufuhr zum Gehirn plötzlich unterbrochen wird. Diese Unterbrechung kann zu schweren Schäden im Gehirn führen und lebenslange Beeinträchtigungen verursachen. Es gibt verschiedene Ursachen für einen Schlaganfall, die es zu verstehen gilt, um das Risiko zu minimieren und die Gesundheit des Gehirns zu schützen.
Ischämischer Schlaganfall
Der ischämische Schlaganfall ist die häufigste Form des Schlaganfalls und tritt auf, wenn ein Blutgerinnsel (Thrombus) ein Blutgefäß im Gehirn blockiert. Diese Art des Schlaganfalls macht etwa 80-85% aller Fälle aus. Zu den Hauptursachen für einen ischämischen Schlaganfall zählen:
- Arteriosklerose: Dies ist eine Erkrankung, bei der sich Plaque in den Arterien ansammelt und die Blutgefäße verengt. Die Plaquebildung kann durch Faktoren wie hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck und Rauchen begünstigt werden.
- Embolie: Ein Blutgerinnsel oder ein anderes Material, wie zum Beispiel ein Fettpartikel oder eine Luftblase, wird durch den Blutkreislauf transportiert und blockiert schließlich eine Arterie im Gehirn. Die Embolie kann beispielsweise aus dem Herzen oder von verengten Halsarterien stammen.
- Thrombose: Dieser Begriff bezieht sich auf die Bildung eines Blutgerinnsels in einer Arterie im Gehirn. Dies kann durch lokale Gefäßschäden oder durch eine Ansammlung von Plaque verursacht werden.
Hämorrhagischer Schlaganfall
Der hämorrhagische Schlaganfall ist weniger häufig als der ischämische Schlaganfall, aber potenziell schwerwiegender. Es handelt sich dabei um eine Blutung im Gehirn, die entweder aufgrund eines geplatzten Blutgefäßes (intrazerebrale Blutung) oder einer Leckage von Blut in den Raum zwischen dem Gehirn und den Hirnhäuten (subarachnoidale Blutung) auftritt. Die Hauptursachen für einen hämorrhagischen Schlaganfall sind:
- Aneurysma: Ein Aneurysma ist eine abnorme Ausbuchtung einer Arterie im Gehirn, die platzen und zu einer Blutung führen kann.
- Arteriovenöse Malformation (AVM): Eine AVM ist eine angeborene Anomalie, bei der abnormale Verbindungen zwischen Arterien und Venen im Gehirn bestehen. Diese abnormen Verbindungen können zu Blutungen führen.
- Hoher Blutdruck: Ein langanhaltend hoher Blutdruck kann die Wände der Blutgefäße schwächen und das Risiko einer Blutung erhöhen.
Es gibt ganz bestimmte Risikofaktoren, die beachtet werden sollten, um die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls verringern zu können. Dazu gehören hoher Blutdruck, Diabetes, hohe Cholesterinwerte, Rauchen, Übergewicht, eine ungesunde Ernährung und ein Mangel an körperlicher Aktivität. Durch die Kontrolle dieser Risikofaktoren und die Veränderung des Lebensstils können die Chancen auf einen Schlaganfall deutlich gemindert werden.
Die Kenntnis der verschiedenen Ursachen eines Schlaganfalls kann entscheidend dabei helfen, das Risiko zu minimieren und frühzeitig zu handeln. Daher raten Expert:innen dazu, die eigene Gesundheit stetig zu überwachen, verschiedene Risikofaktoren zu kontrollieren und bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Symptome eines Schlaganfalls
Das Auftreten eines Schlaganfalls erfordert sofortige medizinische Aufmerksamkeit. Je früher ein Schlaganfall erkannt wird, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und eine geringere Beeinträchtigung des Gehirns. Es ist entscheidend, die Symptome eines Schlaganfalls zeitig zu erkennen, um schnell handeln und lebensrettende Maßnahmen ergreifen zu können.
Die Symptome eines Schlaganfalls können je nach Art und Schwere des Ereignisses variieren. Die häufigsten Symptome sind:
- Plötzliche Schwäche oder Lähmung: Eine plötzliche Schwäche oder Lähmung, die meist auf einer Seite des Körpers auftritt, kann ein deutliches Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Dies betrifft oft das Gesicht, einen Arm oder ein Bein.
- Sprach- und Verständnisstörungen: Schwierigkeiten beim Sprechen, Verwechseln von Wörtern oder Verständnisprobleme können auftreten. Betroffene können auch Schwierigkeiten haben, klare und verständliche Sätze zu formulieren.
- Sehstörungen: Plötzliche Sehstörungen, wie verschwommenes oder doppeltes Sehen oder das Ausfallen des Sehfeldes auf einer Seite, können auf einen Schlaganfall hinweisen.
- Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme: Schwierigkeiten beim Gehen, Schwindelgefühle oder ein plötzlicher Verlust des Gleichgewichts und der Koordination können Anzeichen für einen Schlaganfall sein.
- Starke Kopfschmerzen: Ein plötzlich auftretender, intensiver Kopfschmerz ohne ersichtlichen Grund kann ein Hinweis auf einen hämorrhagischen Schlaganfall sein.
- Verwirrtheit und Desorientierung: Plötzliche Verwirrtheit, Desorientierung oder Probleme beim Verstehen von einfachen Anweisungen können Anzeichen für einen Schlaganfall sein.
Es müssen jedoch keineswegs alle hier genannten Symptome bei jedem Schlaganfall auftreten. Einige Menschen können nur leichte Symptome haben, während andere schwerwiegendere Anzeichen präsentieren können. Darüber hinaus können die Symptome vorübergehend sein und sich innerhalb weniger Minuten oder Stunden auflösen. In diesem Fall spricht man von einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) oder einem “Mini-Schlaganfall”.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort der Notruf gewählt wird. Je früher die medizinische Versorgung erfolgt, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und eine Minimierung der Schäden. Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute.
Die Verbreitung von Informationen über die Symptome eines Schlaganfalls ist essenziell, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu erhöhen und somit das Risiko und die Auswirkungen von Schlaganfällen zu verringern. Menschen sollten dazu ermutigt werden, ihre eigene Gesundheit zu überwachen und bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
F-A-S-T
Ein nützlicher Merksatz, der dabei helfen kann, die Symptome eines Schlaganfalls zu erkennen und schnell zu handeln, ist “FAST”. Hierbei steht jeder Buchstabe für ein wichtiges Symptom:
F – Face (Gesicht): Eine plötzliche Schwäche oder Lähmung in einer Gesichtshälfte kann auftreten. Wenn eine Person lächelt, könnte eine Mundwinkel-Asymmetrie sichtbar sein.
A – Arm (Arm): Eine einseitige Schwäche oder Lähmung in einem Arm kann vorhanden sein. Wenn die Person beide Arme anhebt, kann ein Arm absinken oder nicht gehalten werden können.
S – Speech (Sprache): Sprachprobleme, wie Schwierigkeiten beim Sprechen oder das Verwechseln von Wörtern, können auftreten. Die Sprache kann undeutlich oder verwirrt klingen.
T – Time (Zeit): Zeit ist entscheidend! Wenn eines oder mehrere der oben genannten Symptome auftreten, sollte sofort der Notruf gewählt werden, um eine schnelle medizinische Versorgung gewährleisten zu können.
Die Erwähnung des “FAST”-Merksatzes ist äußerst wichtig, da er Menschen dabei unterstützt, die Symptome eines Schlaganfalls zu erkennen und umgehend zu handeln. Es hilft, auf zugängliche Weise das Bewusstsein zu schärfen und eine frühzeitige Reaktion zu fördern, was wiederum die Chancen auf einen gemäßigteren Krankheitsverlauf erhöht. Daher ist die Verbreitung dieses Merksatzes in der Bevölkerung, egal ob jung oder alt, von großer Bedeutung.
Folgen
Die überwiegende Mehrheit der Menschen überlebt einen Schlaganfall. Allerdings kann er verschiedene Beeinträchtigungen zur Folge haben.
- Lähmungen auf einer Körperseite
- Verkrampfungen der Muskulatur (Spastiken)
- Schluckstörungen
- Sprachstörungen
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
- Sehstörungen
- gestörte Wahrnehmung der betroffenen Körperseite (Neglect)
- psychische Probleme wie Depressionen oder Angststörungen
Nach einem Schlaganfall kann es sein, dass ein Teil der Betroffenen im Alltag Unterstützung oder Pflege benötigt. In vielen Fällen verbessern sich bestimmte Symptome (wie zum Beispiel Lähmungen) im Laufe der Zeit. Jedoch können manche Beeinträchtigungen auch dauerhaft bestehen bleiben. Etwa 40 von 100 Menschen, die einen Schlaganfall überleben, leiden langfristig unter stärkeren Einschränkungen.
Ein wichtiger Hinweis ist, dass das Risiko für einen erneuten Schlaganfall nach dem ersten Ereignis erhöht ist. Etwa 5 von 100 Personen, die bereits einen Schlaganfall überstanden haben, erleiden innerhalb des ersten Jahres einen erneuten Schlaganfall. Darüber hinaus besteht bei diesen Menschen ein erhöhtes Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte. Leider versterben etwa 30 von 100 Betroffenen innerhalb eines Jahres infolge der Erkrankung.
Nach einem Schlaganfall stehen darum eine angemessene medizinische Betreuung und Rehabilitation an erster Stelle. Die Rehabilitation kann dabei helfen, die allgemeine Lebensqualität zu verbessern, die Mobilität wiederherzustellen und die Unabhängigkeit im Alltag zu fördern. Eine kontinuierliche Überwachung und Vorbeugung sind ebenfalls wichtig, um das Risiko eines erneuten Schlaganfalls oder anderer kardiovaskulärer Komplikationen zu minimieren.
Diagnose und medizinische Untersuchungen
Die Diagnose eines Schlaganfalls erfordert eine schnelle und genaue Bewertung, um eine angemessene medizinische Versorgung zu gewährleisten und mögliche Komplikationen zu minimieren. Es gibt verschiedene diagnostische Verfahren und medizinische Untersuchungen, die bei Verdacht auf einen Schlaganfall eingesetzt werden.
Körperliche Untersuchung: Bei einer körperlichen Untersuchung überprüft der Arzt oder die Ärztin die Vitalfunktionen des Patienten/der Patientin, wie z.B. Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung. Darüber hinaus wird die neurologische Funktion beurteilt, indem Reflexe, Muskelkraft und Sensibilität getestet werden.
Bildgebende Verfahren:
Computertomographie (CT): Die CT-Untersuchung des Gehirns kann helfen, zwischen einem ischämischen und einem hämorrhagischen Schlaganfall zu unterscheiden. Sie ermöglicht eine schnelle Darstellung des Gehirns und hilft bei der Identifizierung von Blutungen oder Verstopfungen der Blutgefäße.
Magnetresonanztomographie(MRT): Die MRT bietet eine detaillierte Darstellung des Gehirns und kann helfen, Schädigungen oder Veränderungen im Gewebe zu erkennen. Es wird oft verwendet, um weitere Informationen über den Schlaganfall zu erhalten und die genaue Lage und Ausdehnung des betroffenen Bereichs zu bestimmen.
Angiographie: Diese Untersuchung ermöglicht die Darstellung der Blutgefäße im Gehirn. Hierbei wird ein Kontrastmittel in die Arterien eingespritzt und werden anschließend Röntgenaufnahmen gemacht, um Blockaden oder Engstellen in den Gefäßen zu identifizieren.
Laboruntersuchungen: Bluttests werden durchgeführt, um verschiedene Parameter wie Blutzucker-, Cholesterin- und Gerinnungswerte zu überprüfen. Diese Tests können wichtige Informationen liefern, um die Ursachen des Schlaganfalls zu bestimmen und das weitere Vorgehen zu planen.
Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG wird durchgeführt, um mögliche Herzrhythmusstörungen oder andere Herzerkrankungen zu erkennen, die zu einem Schlaganfall beitragen könnten.
Transkranielle Doppler-Sonographie: Diese Untersuchung verwendet Ultraschallwellen, um den Blutfluss in den Arterien des Gehirns zu überprüfen und Anomalien wie Verengungen oder Blockaden zu erkennen.
Die Diagnose eines Schlaganfalls basiert auf einer Kombination von Symptombeobachtung, körperlichen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren. Eine schnelle und genaue Diagnose ist entscheidend, um angemessene Behandlungsmaßnahmen zu ergreifen und mögliche Komplikationen zu minimieren.
Die oben genannten medizinischen Untersuchungen liefern wertvolle Informationen über die Ursache und den Schweregrad des Schlaganfalls. Sie helfen den Ärzten und Ärztinnen dabei, eine angemessene Behandlung zu planen und die Patient:innen entsprechend zu versorgen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem medizinischen Team, einschließlich Neurolog:innen, Radiolog:innen und anderen Fachleuten, ist entscheidend, um eine genaue Diagnose zu stellen und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.
Wie bereits mehrmals betont sollte bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine schnelle Diagnose und Behandlung erhöhen die Chancen auf eine erfolgreiche Genesung und verringern das Risiko von Folgeschäden.
Vorbeugung
Nachdem ein erster Schlaganfall stattgefunden hat, steigt das Risiko für einen erneuten Schlaganfall. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Gefahr zu senken. Eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Lebensstiländerungen und spezifischen Behandlungen kann helfen, das Risiko zu reduzieren und weitere Schlaganfälle zu verhindern.
Medikamente spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention eines erneuten Schlaganfalls. Folgende Medikamentengruppen können eingesetzt werden:
- Plättchenhemmer: Diese Medikamente verhindern, dass Blutplättchen an den Wänden der Blutgefäße haften und ein erneutes Blutgerinnsel bilden. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Acetylsalicylsäure (ASS) und Clopidogrel.
- Blutdrucksenkende Medikamente: Ein erhöhter Blutdruck stellt ebenfalls ein Risikofaktor für Schlaganfälle dar. Medikamente, die den Blutdruck senken, tragen dazu bei, das Risiko eines erneuten Schlaganfalls zu verringern. Der Zielbereich für den Blutdruck liegt normalerweise zwischen 120/70 mmHg und 140/90 mmHg.
- Cholesterinsenker: Statine sind eine häufig verschriebene Gruppe von Medikamenten, die den Cholesterinspiegel senken und somit das Risiko für weitere Gefäßverengungen reduzieren können. Statine haben auch eine positive Wirkung auf das von Herzinfarktrisiko.
- Medikamente bei Vorhofflimmern: Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, die das Risiko für Schlaganfälle erhöht. Medikamente wie direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) oder Vitamin-K-Antagonisten können das Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern deutlich senken.
Rauchen ist ein weiterer wichtiger Risikofaktor für Schlaganfälle. Ein Rauchstopp kann das Schlaganfallrisiko erheblich reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind ebenfalls wichtige Maßnahmen zur Risikominderung. Eine mediterrane Kost, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und magerem Protein ist, wird beispielsweise oft empfohlen.
Übergewicht und Adipositas können ebenfalls das Entstehen eines Schlaganfalls begünstigen. Eine Gewichtsabnahme bei Menschen mit starkem Übergewicht kann das Risiko daher deutlich verringern. In Absprache mit Ärzten, Ärztinnen oder Fachkräften für Diätassistenz können individuelle Empfehlungen zur Ernährung und Gewichtsabnahme gegeben werden.
Darüber hinaus können spezifische Behandlungen erwogen werden, um das Risiko für weitere Schlaganfälle zu senken. Bei Gefäßverengungen (Stenosen) kann eine Operation zur Entfernung von Ablagerungen in der Halsschlagader durchgeführt werden. Ein Stent, eine spezielle Gefäßstütze, kann verwendet werden, um verengte Gefäße offen zu halten. Diese Interventionen sollten jedoch sorgfältig abgewogen werden, da sie auch Risiken mit sich bringen können.
Regelmäßige körperliche Aktivität, wie zügiges Gehen, Joggen, Radfahren oder Schwimmen, kann das Herz-Kreislauf-System stärken und das Schlaganfallrisiko verringern. Auch Balance- und Koordinationsübungen sowie Krafttraining können von Vorteil sein. Rehabilitation und Physiotherapie können dazu beitragen, Kraft und Beweglichkeit wiederherzustellen.
Abschließend ist es wichtig zu beachten, dass eine ganzheitliche Betreuung und individuelle Beratung durch medizinisches Fachpersonal von Notwendigkeit ist, um das Risiko für einen erneuten Schlaganfall effektiv zu senken und geeignete Behandlungsmaßnahmen zu identifizieren. Jeder Fall sollte individuell betrachtet und entsprechende Maßnahmen in Absprache mit Ärzten und anderen Fachkräften getroffen werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Behandlung bei einem ischämischen Schlaganfall
Ischämische Schlaganfälle, die durch ein Blutgerinnsel verursacht werden, erfordern eine schnelle Beseitigung, um die Durchblutung im betroffenen Bereich des Gehirns wiederherzustellen und Nervenzellen vor dem Absterben zu bewahren. Es gibt zwei Hauptmethoden, um das Blutgerinnsel zu behandeln: die Lyse-Therapie und die Thrombektomie. Beide Ansätze können auch in Kombination angewendet werden.
Lyse-Therapie
Bei der Lyse-Therapie wird den Patient:innen über eine Infusion ein Medikament verabreicht, das Blutgerinnsel auflöst. Dieses thrombolytische Medikament aktiviert im Körper ein Enzym, das das Gerinnsel abbaut. Diese Form der Behandlung, auch systemische Lyse genannt, kann bis zu 4,5 Stunden nach dem Beginn der Schlaganfall-Symptome durchgeführt werden. Je früher die Lyse-Therapie innerhalb dieses Zeitfensters erfolgt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Wenn mehr als etwa 4,5 Stunden vergangen sind, ist eine medikamentöse Auflösung des Gerinnsels in der Regel nicht mehr möglich. In einigen Fällen kann eine systemische Lyse-Therapie als individueller Heilversuch noch bis zu 6 Stunden nach Auftreten der Symptome durchgeführt werden.Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Lyse-Therapie bei einem Schlaganfall aufgrund einer Hirnblutung nicht durchgeführt werden darf, da dies in der Regel zu einer Verschlimmerung der Blutung führen würde. In bestimmten anderen Situationen, wie bei unkontrolliertem Bluthochdruck, ist von einer Lyse-Therapie ebenfalls abzuraten.
Neben der systemischen Lyse gibt es auch die Möglichkeit der lokalen Lyse, bei der ein Katheter direkt an den Ort der Gefäßverstopfung im Gehirn vorgeführt wird. Dort wird dann ein Gerinnsel-auflösendes Medikament injiziert. Die lokale Lyse-Therapie, auch als intraarterielle Thrombolyse bezeichnet, kommt jedoch nur in spezifischen Fällen zum Einsatz, beispielsweise bei einem Hirnstamm-Infarkt.
Thrombektomie
Die Thrombektomie ist ein weiterer Ansatz zur Behandlung von Schlaganfällen, bei dem das Blutgerinnsel mechanisch entfernt wird. Dabei führen Ärzte:innen einen Katheter über eine Arterie in der Leistengegend unter Röntgenkontrolle bis zum Gerinnsel im Gehirn vor. Anschließend wird das Gerinnsel mit speziellen Instrumenten entfernt. Die Thrombektomie wird so schnell wie möglich nach Auftreten der Schlaganfall-Symptome durchgeführt, sofern der Patient dafür geeignet ist.
Kombination aus Lyse-Therapie und Thrombektomie
Die Auswahl der geeigneten Behandlungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lage der Gefäßverstopfung, der Zeit seit Auftreten der Symptome und den individuellen Umständen des Patient:innen. Eine umfassende Beurteilung durch Ärztinnen und Fachexpert:innen ist notwendig, um die bestmögliche Behandlungsoption für jeden Einzelfall zu bestimmen.
Zu beachten gilt, dass die Behandlung von Schlaganfällen einen medizinischen Notfall darstellt. Bei Auftreten von Schlaganfall-Symptomen sollte sofort ein Notruf abgesetzt werden, um eine rasche medizinische Versorgung zu gewährleisten. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser sind in der Regel die Aussichten auf eine erfolgreiche Genesung und die Minimierung von Folgeschäden.
Nicht alle Schlaganfall-Patient:innen kommen für eine Lyse-Therapie oder Thrombektomie in Frage. Die individuelle Beurteilung durch Ärzt:innen basiert auf verschiedenen Faktoren wie der Ursache des Schlaganfalls, dem Zeitfenster seit Auftreten der Symptome und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patient:innen.
Behandlung bei einem hämorrhagischen Schlaganfall
Wenn ein hämorrhagischer Schlaganfall aufgrund einer Hirnblutung auftritt, erfordert die Behandlung in der Regel besondere Maßnahmen. Im Falle einer kleineren Blutung kann in der Regel eine konservative Schlaganfall-Behandlung ausreichend sein. Dabei ist absolute Bettruhe erforderlich und alle Aktivitäten, die den Druck im Kopf erhöhen könnten, müssen vermieden werden. Dies beinhaltet beispielsweise starkes Pressen beim Stuhlgang. Daher erhalten die Patient:innen in der Regel ein Abführmittel, um Verstopfungen zu vermeiden.
Es ist auch äußerst wesentlich, den Blutdruck zu überwachen und bei Bedarf zu behandeln. Ein zu hoher Blutdruck kann die Blutung verstärken, während ein zu niedriger Blutdruck zu einer unzureichenden Durchblutung des Gehirngewebes führen kann.
Bei ausgedehnteren Hirnblutungen, die nicht von alleine aufhören, ist in der Regel eine Operation erforderlich. Die Entscheidung für eine Operation hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lage und Größe der Blutung, dem Alter und dem allgemeinen Zustand der Patient:innen sowie etwaigen Begleiterkrankungen. Bei dem Eingriff öffnen die verantwortlichen Chirurg:innen den Schädel der Patient:innen, um das Blutgerinnsel zu entfernen (Hämatomevakuation) und die Blutungsquelle möglichst zu verschließen.
Die Behandlung eines hämorrhagischen Schlaganfalls erfordert ein multidisziplinäres Team, das aus Neurolog:innen, Neurochirurg:innen, Intensivmediziner:innen und weiteren Fachkräften besteht. Eine enge Überwachung und eine individuell angepasste Behandlung sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die bestmögliche Genesung zu ermöglichen.
Behandlung von Komplikationen
Je nach Bedarf umfasst die Schlaganfall-Behandlung weitere Maßnahmen, besonders bei Auftreten von Komplikationen.
Erhöhter Hirndruck
Ein erhöhter Hirndruck kann bei einem sehr großen Hirninfarkt oder einer größeren Hirnblutung auftreten. Dieser erhöhte Druck im Schädelraum kann Nervengewebe komprimieren und irreversibel schädigen. Um den Hirndruck zu senken, können Maßnahmen wie das Hochlagern von Kopf und Oberkörper der Patient:innen, entwässernde Infusionen oder die Ableitung von Nervenwasser über einen Shunt in die Bauchhöhle eingesetzt werden. In einigen Fällen kann auch eine vorübergehende Entfernung eines Teils des Schädelknochens (Entlastungs-Kraniotomie) notwendig sein, um den Druck im Schädel zu entlasten. Das Entfernen des Blutergusses bei einer Hirnblutung trägt ebenfalls zur Druckentlastung bei.
Gefäß-Krämpfe (Vaso-Spasmen)
Bei einer Subarachnoidalblutung besteht die Gefahr von Gefäßkrämpfen, die zu einer unzureichenden Durchblutung des Hirngewebes führen. Dies kann einen weiteren ischämischen Schlaganfall verursachen. Die Behandlung von Gefäßkrämpfen erfolgt in der Regel medikamentös.
Epileptische Anfälle und Epilepsie
Ein Schlaganfall kann das Auftreten einer Epilepsie auslösen. Epileptische Anfälle können bereits innerhalb der ersten Stunden nach dem Schlaganfall oder auch später auftreten. Die Behandlung erfolgt üblicherweise mit Anti-Epileptika.
Lungenentzündung
Eine häufige Komplikation nach einem Schlaganfall ist eine bakterielle Lungenentzündung, insbesondere bei Patient:innen mit Schluckstörungen (Dysphagien). Um das Risiko einer Lungenentzündung zu verringern, können Antibiotika eingesetzt werden. In einigen Fällen kann auch eine künstliche Ernährung über eine Sonde in Betracht gezogen werden, um das Aspirationsrisiko zu reduzieren.
Harnwegsinfekte
In der Akutphase nach einem Schlaganfall können Patient:innen Probleme mit dem Wasserlassen entwickeln. Ein Blasen-Katheter kann in solchen Fällen helfen, den Harnabfluss zu erleichtern. Sowohl ein Harnstau als auch ein dauerhaft eingesetzter Katheter erhöhen das Risiko von Harnwegsinfektionen. Antibiotika stellen hier die beliebteste Behandlungsmethode dar.
Die Behandlung von Komplikationen nach einem Schlaganfall erfordert eine individuelle Anpassung und eine enge Überwachung durch ein medizinisches Team. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung trägt dazu bei, das Risiko von weiteren Schäden zu minimieren und die Genesung zu fördern.
Das Leben nach einem Schlaganfall
Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen drastisch verändern. Es ist ein einschneidendes Ereignis, das oft zu körperlichen, kognitiven und emotionalen Herausforderungen führt. Das Leben nach einem Schlaganfall erfordert Anpassung, Unterstützung und die Entwicklung neuer Strategien, um mit den veränderten Lebensumständen umzugehen. Jedoch ist ein erfülltes und aktives Leben nach einem Schlaganfall definitiv möglich und umsetzbar.
- Rehabilitation: Die Rehabilitation ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens nach einem Schlaganfall. Durch physiotherapeutische, ergotherapeutische und sprachtherapeutische Maßnahmen können verlorene Fähigkeiten wiedererlangt und die Lebensqualität verbessert werden. Es erfordert Zeit, Geduld und Engagement, aber mit professioneller Unterstützung und kontinuierlicher Übung können viele Schlaganfallüberlebende ihre Mobilität, Sprache und Selbstständigkeit wiedererlangen.
- Anpassung an Veränderungen: Ein Schlaganfall kann zu physischen Einschränkungen, wie beispielsweise Lähmungen, Gleichgewichtsproblemen oder Sprachstörungen führen. Es ist wichtig, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und Wege zu finden, um den Alltag anzupassen. Hilfsmittel wie Rollstühle, Gehhilfen oder Kommunikationshilfen können unterstützend sein und die Unabhängigkeit fördern.
- Psychologische Unterstützung: Ein Schlaganfall kann auch emotional belastend sein. Viele Menschen kämpfen mit Gefühlen wie Trauer, Frustration, Angst oder Depression. Eine psychologische Unterstützung, sei es durch professionelle Therapeut:innen oder durch Selbsthilfegruppen, kann dabei helfen, diese emotionalen Herausforderungen anzugehen und einen positiven Lebensausblick zu entwickeln.
- Unterstützungssystem: Das soziale Umfeld spielt eine entscheidende Rolle für Schlaganfall-Betroffene. Familie, Freund:innen und Pflegekräfte können Unterstützung, Ermutigung und praktische Hilfe bieten. Ein starkes Unterstützungssystem ist wichtig, um die physischen und emotionalen Anforderungen des Alltags zu bewältigen.
- Lebensstil und Prävention: Nach einem Schlaganfall ist es essenziell, den Lebensstil anzupassen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko eines weiteren Schlaganfalls zu minimieren. Dies umfasst eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, die Kontrolle von Bluthochdruck, Diabetes und hohen Cholesterinwerten sowie die Vermeidung von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum.
- Lebensfreude und neue Ziele: Trotz der Herausforderungen nach einem Schlaganfall ist es von großer Bedeutung, die Lebensfreude zu bewahren und sich neue Ziele zu setzen. Individuelle Interessen, Hobbys und Leidenschaften können weiterhin eine wichtige Rolle im Leben spielen. Das Setzen von realistischen Zielen und die Schaffung neuer Erfahrungen helfen dabei, eine positive Lebenseinstellung aufrechtzuerhalten und ein erfülltes Leben zu führen.
Es ist zu beachten, dass alle Schlaganfallpatient:innen mit unterschiedlichen Herausforderungen und Bedürfnissen konfrontiert sind . Eine individuelle Herangehensweise an die Rehabilitation und ein ganzheitlicher Ansatz zur Lebensgestaltung sind entscheidend. Die Unterstützung durch das medizinische Team, das soziale Umfeld und die eigene positive Einstellung können dazu beitragen, ein erfülltes und glückliches Leben nach einem Schlaganfall zu führen.
Quellen
Wie lässt sich einem Erneuten Schlaganfall Vorbeugen? gesundheitsinformation.de.
URL: https://www.gesundheitsinformation.de/wie-laesst-sich-einem-erneuten-schlaganfall-vorbeugen.html [29.06.2023]
Von Martina Feichter, M. und B.A.F. Schlaganfall: Ursachen, Warnzeichen, Therapie, NetDoktor.
URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/schlaganfall/ [29.06.2023]
Hinweis
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