HeldYn stellt umfassende Dienstleistungen zur Behandlung und Unterstützung von Personen mit Osteoporose bereit. Osteoporose, eine Erkrankung, die die Knochendichte verringert und das Risiko von Brüchen erhöht, kann insbesondere bei älteren Menschen erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Unser Angebot umfasst Pflege daheim, maßgeschneiderte Physiotherapie, effektive Sturzprophylaxe, detaillierte Wohnraumbegehungen und gezielte Sturzberatung. Diese Maßnahmen sind speziell darauf ausgerichtet, die Mobilität und Sicherheit der Patient:innen zu verbessern und das Risiko von Knochenbrüchen zu minimieren.
Osteoporose ist eine stille Epidemie, die in unserer heutigen Gesellschaft oft übersehen wird. Aber es ist eine ernsthafte Erkrankung, die das Skelettsystem betrifft und dazu führt, dass Knochen brüchig und anfällig für Frakturen werden. Es betrifft Millionen von Menschen weltweit und hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität und Unabhängigkeit – insbesondere bei älteren Menschen. Aber was ist Osteoporose genau und warum sollte es uns alle interessieren?
Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Tages auf und stellen fest, dass Ihr Rücken höllisch schmerzt. Sie können sich kaum bewegen und jeder Atemzug fühlt sich an wie ein Messerstich. Sie gehen zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und erfahren, dass Sie sich einen Wirbel gebrochen haben. Plötzlich ist Ihre Mobilität eingeschränkt und Sie müssen sich auf andere verlassen, um alltägliche Aufgaben zu erledigen. Tatsächlich ist dies ein Szenario, das sich viele Menschen aufgrund von Osteoporose gegenübersehen müssen.
Die meisten Menschen denken, dass Knochen nur eine leblose Masse sind, die uns in Form hält. Aber bei Knochen handelt es sich tatsächlich um lebendes Gewebe, das ständig erneuert und repariert wird. Bei Menschen mit Osteoporose ist dieser Prozess allerdings gestört, was dazu führt, dass die Knochen poröser und schwächer werden. Dies wiederum erhöht das Risiko von Frakturen, die eine Ursache von Schmerzen, von Behinderungen und in manchen Fällen sogar von Tod sein können.
In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Osteoporose beschäftigen und uns fragen, wer betroffen ist, wie die Erkrankung diagnostiziert wird und welche Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung ergriffen werden können. Wir werden auch die neuesten Entwicklungen in der Forschung und Therapie von Osteoporose untersuchen und zeigen, wie eine frühzeitige Diagnose und Prävention dazu beitragen können, das Risiko von Frakturen zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Querschnitt eines Knochens in 4 Phasen der Osteoporose
WAS IST OSTEOPOROSE?
Der Begriff “Osteoporose” stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern “osteo” für Knochen und “poros” für Loch oder Pore zusammen. Wörtlich übersetzt bedeutet Osteoporose also “poröser Knochen”. Die Bezeichnung wurde erstmals im Jahr 1830 von dem französischen Arzt Jean Lobstein geprägt, der die Krankheit als “ostéoporose” bezeichnete. Damals beschrieb er einen Zustand von Knochen, bei dem diese besonders porös und brüchig waren. Der Begriff wurde später von anderen Wissenschaftler:innen aufgegriffen und hat sich als medizinische Fachbezeichnung für die Erkrankung etabliert, die bis heute weit verbreitet ist.
Andere gängige Bezeichnungen für Osteoporose sind Knochenschwund, Knochendichte-Verlust, Porose Knochenkrankheit oder auch Altersosteoporose, da die Erkrankung häufig im Alter auftritt. Es gibt auch spezifischere Bezeichnungen, je nach Ursache der Osteoporose, wie zum Beispiel postmenopausale Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren oder medikamenteninduzierte Osteoporose bei Patient:innen, die bestimmte Medikamente einnehmen.
Osteoporose ist – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – eine Erkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochenstruktur geschwächt wird. In weiterer Folge erhöht Osteoporose das Risiko von Knochenbrüchen, insbesondere an Wirbelkörpern, Hüfte und Handgelenk.
Osteoporose ist eine der häufigsten Erkrankungen des Skelettsystems und betrifft vor allem ältere Menschen, insbesondere Frauen nach den Wechseljahren. Die Erkrankung verursacht oft keine Symptome, bis es zu einem Knochenbruch kommt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Osteoporose sind somit umso wichtiger, um Knochenbrüche zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
URSACHEN UND RISIKOFAKTOREN VON OSTEOPOROSE
Osteoporose hat verschiedene Ursachen und Risikofaktoren, die sich gegenseitig beeinflussen können. Einige der wichtigsten Faktoren sind:
- Genetische Faktoren: Osteoporose kann in manchen Familien gehäuft auftreten und hat daher eine genetische Komponente. Es gibt mehrere Gene, die an der Regulation der Knochenmasse beteiligt sind, und bestimmte Varianten dieser Gene können das Risiko von Osteoporose erhöhen.
- Lebensstilfaktoren: Eine unausgewogene Ernährung mit zu wenig Kalzium und Vitamin D, ein Mangel an körperlicher Aktivität und Rauchen können die Entwicklung einer Osteoporose begünstigen. Insbesondere Bewegungsmangel und körperliche Inaktivität führen zu einem Abbau von Knochenmasse und einer Schwächung der Knochenstruktur.
- Hormonelle Faktoren: Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation der Knochenmasse. Ein Mangel an Östrogenen nach den Wechseljahren bei Frauen und ein Testosteronmangel bei Männern können das Risiko von Osteoporose erhöhen. Auch Schilddrüsenhormone, Parathormon und andere Hormone beeinflussen den Knochenstoffwechsel.
- Medikamentenbedingte Faktoren: Einige Medikamente können das Risiko von Osteoporose erhöhen, indem sie den Knochenstoffwechsel beeinflussen. Dazu zählen eine langfristige Glukokortikoidtherapie, Antiepileptika und einige Krebstherapien.
SYMPTOME UND DIAGNOSE VON OSTEOPOROSE
Osteoporose verursacht oft keine Symptome – bis es zu einem Knochenbruch kommt. Zu den (unscheinbaren) Frühsymptomen von Osteoporose gehören Rückenschmerzen, Körpergrößenverlust und eine gebückte Haltung. Diese Symptome sind jedoch unspezifisch und können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Eine sichere Diagnose von Osteoporose erfordert daher spezifische diagnostische Tests.
Der wichtigste diagnostische Test für Osteoporose ist die Knochendichtemessung (DXA). Diese Messung verwendet Röntgenstrahlen, um die Knochendichte an bestimmten Stellen des Körpers zu messen, insbesondere an der Wirbelsäule, der Hüfte und dem Unterarm. Die Ergebnisse werden in Form von T-Scores ausgedrückt, die das Verhältnis der Knochendichte der Patientin oder des Patienten zu der einer oder eines gesunden jungen Erwachsenen desselben Geschlechts darstellen. Ein T-Score von -1 bis +1 gilt als normal, ein T-Score zwischen -1 und -2,5 als Osteopenie (verminderte Knochendichte) und ein T-Score von -2,5 oder weniger als Osteoporose.
Eine weitere diagnostische Methode ist die quantitative Computertomographie (QCT), die eine dreidimensionale Darstellung der Knochendichte ermöglicht. Diese Methode kann auch zur Untersuchung der Wirbelsäule eingesetzt werden, um Wirbelkörperfrakturen zu identifizieren, die auf der DXA nicht erkennbar sind.
BEHANDLUNG VON OSTEOPOROSE
Die Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren und die Knochenmasse und -struktur zu verbessern. Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter und Geschlecht der Patientin oder des Patienten, dem Schweregrad der Osteoporose und vorhandenen Begleiterkrankungen.
Ein wichtiger Ansatz ist die Verbesserung des Lebensstils. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D, regelmäßige körperliche Aktivität und Rauchverzicht.
Medikamentöse Behandlungen von Osteoporose können in Form von Hormonersatztherapie (HRT) bei Frauen nach den Wechseljahren, Bisphosphonaten, RANKL-Hemmern, selektiven Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs) und Calcitonin erfolgen. Diese Medikamente zielen darauf ab, den Knochenstoffwechsel zu verbessern und das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren. Die Auswahl des geeigneten Medikamentes hängt – wie auch die Wahl der Behandlung – von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad der Osteoporose, dem Geschlecht und vorhandenen Begleiterkrankungen.
PRÄVENTION VON OSTEOPOROSE
Die Prävention von Osteoporose ist besonders wichtig, da die Erkrankung oft erst spät erkannt wird und die Knochenmasse nur begrenzt wiederhergestellt werden kann. Einige Maßnahmen zur Prävention von Osteoporose sind:
- Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D, insbesondere in der Kindheit und Jugend.
- Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Belastungsübungen und Gewichtheben.
- Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
- Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von hormonellen Störungen und anderen Erkrankungen, die das Risiko von Osteoporose erhöhen können.
- Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Knochenbrüchen, um die Heilung und Genesung zu fördern und das Risiko von Folgebrüchen zu reduzieren.
- Eine regelmäßige Überprüfung der Knochendichte bei Risikopatient:innen.
- Eine adäquate medikamentöse Behandlung von anderen Erkrankungen, die das Risiko von Osteoporose erhöhen können, wie z.B. Glukokortikoid-Therapie.
OSTEOPOROSE IN ÖSTERREICH: ZAHLEN UND FAKTEN
Laut der ScoreCard für Osteoporose in der EU gab es in Österreich im Jahr 2019 in Summe 110.000 neue Fragilitätsfrakturen. Das entspricht ca. 300 Frakturen pro Tag oder 12 Frakturen pro Stunde. Es wurden insgesamt 552.000 Personen mit Osteoporose im Jahr 2019 verzeichnet. Osteoporose betraf somit 5,5% der österreichischen Gesamtbevölkerung. Mit 79,5% sind die Mehrheit der Osteoporose-Patient:innen Frauen.
Die Zahl der Fragilitätsfrakturen soll in Österreich bis 2034 weiter um 27,3% auf 140.000 ansteigen. Betrachtet man die enorme Kostenbelastung durch die Osteoporose bedingte Gesundheitsversorgung von 1,3 Milliarden Euro alleine im Jahr 2019, ist dieser voraussichtliche Anstieg an Frakturen besorgniserregend. Außerdem besteht nach wie vor eine große Behandlungslücke bei Menschen mit Osteoporose in Österreich. So erreichte die Behandlungslücke bei Frauen in Österreich 2019 ganze 52% bzw. betraf ca. 168.000 Frauen mit Osteoporose.
Osteoporose wird in Österreich nicht als eigenes Fachgebiet anerkannt. An der Osteoporose-Versorgung beteiligte Fachrichtungen sind Endokrinolog:innen, Rheumatog:innen, Gynäkolog:innen und Orthopäd:innen.
Um das Bewusstsein für Osteoporose zu erhöhen und die Prävention zu fördern, gibt es in Österreich verschiedene Initiativen und Organisationen wie die Österreichische Gesellschaft für Knochen- und Mineralstoffwechsel, die jährlich den Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober veranstaltet. Untenstehend sind zudem verschiedene Organisationen genannt, die Osteoporose-Patient:innen und deren Angehörige unterstützen können.
Aktion Gesunde Knochen
Tel.: +43 316 48 32 58 60
Dachverband der Österreichischen Osteoporose Selbsthilfegruppen
www.osteoporose-selbsthilfe.org
Tel.: 43 316 48 32 58 60
Osteoporose Selbsthilfe Wien
www.osteoporose-selbsthilfe.at
Tel.: +43 1 522 63 35
WAS SIND DIE SYMPTOME EINER OSTEOPOROSE?
Es gibt keine spezifischen Symptome, die auf Osteoporose hinweisen, bis es zu einem Knochenbruch kommt. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, die Risikofaktoren zu kennen und regelmäßige Knochendichtemessungen durchzuführen, um eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen. In diesem Abschnitt werden wir die Symptome von Osteoporose genauer untersuchen und erläutern, wie sie diagnostiziert werden kann.
Hinweis: In unserem detaillierten Artikel “Osteoporose Symptome und Diagnose” können Sie mehr zum Thema “Symptome der Osteoporose” erfahren.
Die meisten Menschen mit Osteoporose wissen nicht, dass sie betroffen sind, bis sie einen Knochenbruch erleiden. Typischerweise sind Knochenbrüche im Rücken, der Hüfte und dem Handgelenk am häufigsten. Diese Brüche können zu Schmerzen, Behinderungen und einem erhöhten Risiko von Folgefrakturen führen.
Die Symptome von Osteoporose sind jedoch nicht auf Schmerzen und Knochenbrüche beschränkt. Es gibt eine Reihe von (schleichenden) Anzeichen und Symptomen, die auf Osteoporose hinweisen können, darunter:
- Verlust der Körpergröße: Menschen mit Osteoporose können aufgrund von Wirbelkörperfrakturen an Körpergröße verlieren. Wenn mehrere Wirbel betroffen sind und einsinken, kann dies sogar zu einer signifikanten Reduktion der Körpergröße führen.
- Rückenschmerzen: Diese treten häufig als erstes Symptom auf. Osteoporose im Rücken kann zu Schmerzen und Unbehagen führen. Rückenschmerzen können dabei durch Knochenbrüche oder Veränderungen in der Knochenstruktur verursacht werden. Handelt es sich um osteoporotischen Wirbelbruch, spricht man auch von osteoporotischem Rückenschmerz.
- Körperhaltung: Menschen mit Osteoporose können eine abgerundete Körperhaltung oder einen Buckel (Kyphose) bzw. einen Witwenbuckel (Hyperkyphose) entwickeln, der durch Wirbelkörperfrakturen verursacht wird.
- Zahnverlust: Eine Verringerung der Knochendichte kann auch zu einem Verlust von Zähnen führen. Die Knochen im Kiefer können schwächer werden und den Zähnen nicht mehr ausreichend Halt geben.
- Brüchige Nägel: Menschen mit Osteoporose können brüchige Nägel entwickeln, die leicht brechen oder sich ablösen können.
TANNENBAUM-EFFEKT
Der Tannenbaum-Effekt bei Osteoporose bezieht sich auf die Beobachtung, dass die Knochenstruktur bei Osteoporose ähnlich einem Tannenbaum aussehen kann. Dabei sind die Knochenbälkchen, die normalerweise eine feine, verzweigte Struktur aufweisen, stark vermindert oder unterbrochen. Stattdessen entstehen längere, unverzweigte Knochenbälkchen, die das Bild eines auf dem Kopf stehenden Tannenbaums ergeben. Dieser Effekt ist charakteristisch für Osteoporose und kann durch eine Röntgenuntersuchung oder eine Knochendichtemessung sichtbar gemacht werden.
Der Tannenbaum-Effekt kann bei fortgeschrittener Osteoporose auftreten und ist ein wichtiger Indikator für die Schwere der Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Osteoporose können dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Risiko für Knochenbrüche zu reduzieren.
Diese Symptome können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Es ist daher wichtig, mit einer Ärztin oder einem Arzt zu sprechen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Bild einer Frau, die ihren schmerzenden Arm umgreift. Der Verlauf der Knochen im Arm sind halbtransparent dargestellt
WELCHE URSACHEN HAT DIE ENTSTEHUNG VON OSTEOPOROSE?
Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen im Laufe der Zeit an Dichte und Festigkeit verlieren, was zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führt. In diesem Abschnitt werden wir uns mit den verschiedenen Ursachen von Osteoporose befassen und erläutern, wie sie zur Entstehung und Entwicklung dieser Erkrankung beitragen.
Alter
Das Alter ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Osteoporose. Die Knochenmasse erreicht normalerweise im Alter von 25-30 Jahren ihren Höhepunkt und beginnt dann langsam abzunehmen. Bei Frauen beschleunigt sich der Abbau der Knochenmasse nach den Wechseljahren aufgrund des verminderten Östrogenspiegels. Bei Männern tritt der Abbau der Knochenmasse langsamer auf, beginnt aber normalerweise im Alter von etwa 70 Jahren.
Hormone
Ein Hormonungleichgewicht kann dazu führen, dass der Knochenabbau beschleunigt wird und weniger Knochenmasse produziert wird. Bei Frauen ist dies nach den Wechseljahren aufgrund des niedrigeren Östrogenspiegels häufiger der Fall (Menopause). Auch eine operative Entfernung der Eierstöcke kann Osteoporose begünstigen. Männer können ebenfalls aufgrund eines niedrigeren Testosteronspiegels ein höheres Risiko tragen.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung, insbesondere eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D, ist entscheidend für die Knochengesundheit. Ein Mangel an diesen Nährstoffen sowie Untergewicht (insbesondere in jungen Jahren) kann zu einem beschleunigten Knochenabbau und einer geringeren Knochenmasse führen.
Genetik
Die Genetik kann ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Osteoporose spielen. Es gibt bestimmte Gene, die mit einem höheren Risiko für Osteoporose in Verbindung gebracht werden. Wenn Osteoporose in der Familie vorkommt, ist das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung ebenfalls höher. So kann die Mutation des LRP5-Gens zu einem erhöhten Risiko für Osteoporose führen.
Lebensstil
Bestimmte Verhaltensweisen und Lebensstilfaktoren können das Risiko für Osteoporose erhöhen. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum begünstigen die Entwicklung der Erkrankung. Bewegungsmangel kann ebenfalls das Risiko für Osteoporose erhöhen, da die Knochen nicht ausreichend belastet werden.
Medikamente
Einige Medikamente können den Knochenabbau beschleunigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Dazu zählen beispielsweise Glukokortikoide, die bei einer Vielzahl von Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis und Lupus eingesetzt werden. Diese Medikamente können die Knochenbildung hemmen und somit den Knochenabbau beschleunigen.
Krankheiten
Bestimmte Krankheiten können das Risiko für Osteoporose erhöhen. Dazu gehören Erkrankungen, die den Hormonhaushalt beeinflussen, wie beispielsweise Hyperthyreose und Hyperparathyreoidismus. Auch Erkrankungen, die die Aufnahme von Nährstoffen im Darm beeinträchtigen, wie beispielsweise Zöliakie oder Morbus Crohn, können das Risiko für Osteoporose erhöhen. So haben beispielweise Frauen mit PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom) ein höheres Risiko für Osteoporose aufgrund eines Hormonungleichgewichts.
Andere Faktoren
Es gibt noch andere Faktoren, die zur Entstehung von Osteoporose beitragen können, wie beispielsweise eine geringe Körpergröße oder eine niedrige Knochenmasse in jungen Jahren. Auch bestimmte chirurgische Eingriffe wie eine Magenbypass-Operation können das Risiko für Osteoporose erhöhen.
WELCHE FORMEN VON OSTEOPOROSE GIBT ES?
Es gibt verschiedene Formen von Osteoporose, die sich je nach Ursache, Schweregrad und betroffener Altersgruppe unterscheiden. In diesem Abschnitt werden die zwei wichtigsten Formen von Osteoporose erläutert, ihre Ursachen und Merkmale beschrieben und die verfügbaren Behandlungsoptionen diskutiert.
Primäre Osteoporose
Die primäre Osteoporose ist die häufigste Form der Erkrankung und tritt meist im Alter ohne andere Vorerkrankungen auf. Es gibt zwei Haupttypen von primärer Osteoporose: die postmenopausale Osteoporose und die altersbedingte Osteoporose.
Postmenopausale Osteoporose
Die postmenopausale Osteoporose tritt bei Frauen auf, die die Menopause erreicht haben. Nach der Menopause kommt es zu einem Rückgang des Östrogenspiegels, was zu einem beschleunigten Knochenverlust führt. Die Knochen werden dünner und schwächer und das Risiko für Knochenbrüche steigt. Diese Form der Osteoporose betrifft hauptsächlich Frauen im Alter von 50 Jahren und älter. Frauen, die eine frühe Menopause haben oder eine Oophorektomie (Entfernung der Eierstöcke) durchführen lassen, sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Die postmenopausale Osteoporose ist für etwa 80 Prozent aller Osteoporose-Fälle verantwortlich.
Altersbedingte Osteoporose
Die altersbedingte Osteoporose ist die zweite Hauptform der primären Osteoporose und tritt bei Menschen im Alter von 70 Jahren und älter auf. Im Alter nimmt die Knochenmasse ab und die Knochen werden schwächer, was das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, obwohl Frauen aufgrund ihrer geringeren Knochenmasse ein höheres Risiko haben. Die altersbedingte Osteoporose ist für etwa 20 Prozent aller Osteoporose-Fälle verantwortlich.
Sekundäre Osteoporose
Die sekundäre Osteoporose tritt aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten auf und macht etwa 20 Prozent aller Fälle von Osteoporose aus. Diese Form der Osteoporose tritt in der Regel früher im Leben auf als die primäre Osteoporose und kann Menschen jeden Alters betreffen.
ZU DEN HÄUFIGSTEN GRUNDERKRANKUNGEN BZW. URSACHEN FÜR SEKUNDÄRE OSTEOPOROSE ZÄHLEN:
Langzeiteinnahme von Kortikosteroiden
Kortikosteroide werden zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis und Lupus eingesetzt. Langfristige Anwendung dieser Medikamente kann zu einem beschleunigten Knochenabbau führen und das Risiko für Osteoporose erhöhen.
Gastrointestinale Erkrankungen
Gastrointestinale Erkrankungen wie Morbus Crohn und Zöliakie können die Absorption von Nährstoffen beeinträchtigen, die für eine gesunde Knochenentwicklung und -erhaltung benötigt werden. Menschen mit diesen Erkrankungen können daher ein höheres Risiko für Osteoporose aufweisen.
Endokrine Erkrankungen
Endokrine Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus, Diabetes und Schilddrüsenunterfunktion können zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt führen, was zu einem Verlust an Knochenmasse führen kann.
Chronische Nierenerkrankungen
Chronische Nierenerkrankungen können zu einem Verlust an Knochenmasse führen, da die Nieren eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Kalziumspiegels im Körper spielen.
Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung, die Gelenke und Knochen angreifen kann. Die Entzündungen können zu einem beschleunigten Knochenabbau führen und das Risiko für Osteoporose erhöhen.
Behandlungen von Krebs
Bestimmte Krebsbehandlungen wie Chemotherapie und Hormontherapie können zu einem Verlust an Knochenmasse führen und das Risiko für Osteoporose erhöhen.
Andere Ursachen für sekundäre Osteoporose sind Hyperthyreose, Hypogonadismus, Alkoholismus und Immunsuppressiva.
Bild einer Frau, die an postmenopausaler Osteoporose leidet
WIR WIRD OSTEOPOROSE DIAGNOSTIZIERT?
Osteoporose ist eine heimtückische Krankheit, die häufig erst dann entdeckt wird, wenn es bereits zu einem schmerzhaften Knochenbruch gekommen ist. Glücklicherweise gibt es jedoch verschiedene Methoden zur Diagnose von Osteoporose, die eine frühzeitige Erkennung ermöglichen und somit das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und das Risiko für Knochenbrüche minimieren können.
In diesem Abschnitt werden wir uns detailliert mit den verschiedenen Diagnosemethoden von Osteoporose auseinandersetzen und aufzeigen, wie eine frühzeitige Diagnose helfen kann, das Leben der Betroffenen zu verbessern.
Anamnese
Eine sorgfältige Anamnese ist der erste Schritt bei der Diagnose von Osteoporose. Die Ärztin oder der Arzt wird gezielt nach den Symptomen fragen, die auf eine Osteoporose hinweisen können, wie beispielsweise Knochenbrüche, Rückenschmerzen oder ein Verlust an Körpergröße. Außerdem werden Informationen zu möglichen Risikofaktoren, zur Familiengeschichte, den Ernährungsgewohnheiten, der körperlichen Aktivität und eventuellen Medikamenteninnahmen oder Hormontherapien der Patientin oder des Patienten eingeholt.
Knochenmineraldichte-Messung (DXA oder Osteodensitometrie)
Die Knochenmineraldichte-Messung (DXA = Dual Energy X-Ray Absorptiometry) ist der am häufigsten verwendete Test zur Diagnose von Osteoporose. DXA ist eine spezielle Art von Röntgenstrahlung, die verwendet wird, um die Knochenmineraldichte (BMD) zu messen. Die DXA-Messung wird normalerweise an der Hüfte und der Wirbelsäule durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Form von T-Werten dargestellt. Ein T-Wert von -1 bis +1 wird als normal betrachtet, während ein T-Wert von -2,5 oder weniger bereits auf eine Osteoporose hinweisen kann.
Stadien der Osteoporose | Knochenmineraldichte (T-Score) |
Normal | T-Score > -1 |
Osteopenie | -2.5 < T-Score < -1 |
Osteoporose | T-Score ≤ -2.5 |
Schwere Osteoporose | T-Score ≤ -2.5 mit Fraktur |
Klinische Risikofaktoren
Neben der Knochenmineraldichte-Messung kann die Ärztin oder der Arzt auch klinische Risikofaktoren berücksichtigen, um das Risiko für Osteoporose abzuschätzen. Dazu zählen unter anderem das Alter, das Geschlecht, die Familiengeschichte, eine frühere Fraktur, Rauchen, Alkoholkonsum, mangelnde körperliche Aktivität und eine schlechte Ernährung.
Bildgebende Verfahren
Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) können ebenfalls bei der Diagnose von Osteoporose eingesetzt werden. Diese Verfahren können unter anderem helfen, Knochenbrüche oder Veränderungen im Knochengewebe zu erkennen.
Laboruntersuchungen
Laboruntersuchungen können ebenfalls zur Diagnose von (sekundärer) Osteoporose beitragen. Bluttests können beispielsweise Informationen über den Kalzium- und Vitamin-D-Spiegel liefern, die für die Knochengesundheit wichtig sind. Auch andere Blutwerte wie das Parathorm on (PTH) können gemessen werden, um festzustellen, ob eine Störung des Kalziumstoffwechsels vorliegt, die in weiterer Folge Osteoporose verursachen könnte.
Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Risiko für Knochenbrüche zu minimieren. Es ist daher wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen und die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt zu informieren, wenn Symptome wie Rückenschmerzen auftreten.
WELCHE RISIKOFAKTOREN GIBT ES BEI OSTEOPOROSE?
Obwohl es sich bei Osteoporose um eine weit verbreitete Erkrankung handelt, sind viele Menschen sich der Risikofaktoren, die zu dieser Erkrankung führen können, nicht bewusst. In diesem Abschnitt werden wir uns mit den verschiedenen Risikofaktoren befassen, um Ihnen dabei zu helfen, besser zu verstehen, wer von dieser Krankheit betroffen sein könnte und welche Schritte Sie unternehmen können, um Ihr eigenes Risiko zu reduzieren.
Alter
Das Alter ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von Osteoporose. Im Laufe des Lebens verlieren die Knochen an Dichte und Festigkeit, was dazu führen kann, dass sie anfälliger für Brüche werden. Diese Abnahme der Knochendichte kann bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnen und nimmt im Alter weiter zu. Frauen sind insbesondere nach der Menopause gefährdet, da der Östrogenspiegel sinkt und dadurch der Knochenabbau beschleunigt wird.
Im Alter ist auch die Wahrscheinlichkeit von Stürzen höher, was wiederum das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Durch altersbedingte Veränderungen wie eine Abnahme der Muskelkraft und -koordination sowie Sehstörungen oder Schwindel können ältere Menschen demnach schneller stürzen und sich folglich schwerer verletzen.
Geschlecht
Das Geschlecht ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von Osteoporose. Frauen haben ein höheres Risiko als Männer, an Osteoporose zu erkranken, da sie von Natur aus weniger Knochenmasse als Männer besitzen und im Laufe ihres Lebens mehr Knochenmasse verlieren. Dieser Unterschied im Risiko ist auf die Rolle von Hormonen im Körper zurückzuführen.
Während des Menstruationszyklus produzieren Frauen Östrogen, ein Hormon, das wichtig für den Knochenaufbau ist. Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, produzieren sie weniger Östrogen, was dazu führen kann, dass Knochenmasse schneller abgebaut wird. Frauen, die vorzeitig in die Wechseljahre kommen oder eine Operation hatten, bei der ihre Eierstöcke entfernt wurden, haben somit ein höheres Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Männer haben im Allgemeinen eine höhere Knochenmasse und verlieren diese langsamer als Frauen. Dennoch haben auch sie ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, insbesondere im höheren Alter oder wenn sie einen niedrigen Testosteronspiegel haben. Dies kann beispielsweise bei Männern mit Hormonstörungen oder nach einer Androgenentzugstherapie bei Prostatakrebs der Fall sein.
Familiengeschichte
Eine Familiengeschichte von Osteoporose kann ein wichtiger Risikofaktor sein. Studien zeigen, dass eine positive Familienanamnese das Osteoporoserisiko um bis zu 50% erhöhen kann. Die Vererbung der Krankheit ist jedoch komplex und es sind mehrere Gene beteiligt. So kann eine positive Familienanamnese auf eine genetische Prädisposition hinweisen, die das Risiko erhöht, aber dies muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Krankheit ausbrechen wird.
Es ist wichtig, dass Personen mit einer positiven Familienanamnese von Osteoporose besonders auf ihre Knochengesundheit achten und sich regelmäßig untersuchen lassen, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.
Körperbau und Gewicht
Das Körpergewicht spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Entwicklung von Osteoporose. Ein niedriges Körpergewicht und ein niedriger Body-Mass-Index (BMI) erhöhen das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche. Dies liegt daran, dass das Körpergewicht direkt mit der Knochenmasse und -dichte korreliert.
Menschen mit niedrigem Körpergewicht haben in der Regel auch eine niedrigere Knochendichte, da ihre Knochen aufgrund der geringeren Belastung nicht so stark belastet werden wie bei Menschen mit höherem Körpergewicht. Eine Studie aus dem Jahr 2016, die im Fachjournal “Journal of Bone and Mineral Research” veröffentlicht wurde, ergab, dass Frauen mit einem BMI unter 18,5 kg/m² ein um 50% höheres Risiko für Hüftfrakturen hatten als Frauen mit einem BMI über 25 kg/m². Männer mit einem BMI unter 20 kg/m² hatten ein um 70% höheres Risiko für Hüftfrakturen als Männer mit einem BMI über 25 kg/m².
Allerdings kann auch ein zu hohes Körpergewicht das Risiko für Osteoporose erhöhen. Fettleibigkeit kann zu einem erhöhten Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankungen führen, was sich wiederum negativ auf die Knochengesundheit auswirken kann. Übergewichtige Menschen haben oft auch einen höheren Verlust an Muskelmasse im Alter, was zu einem erhöhten Risiko für Stürze und Frakturen führen kann.
Lebensstilfaktoren
Es gibt, wie zuvor angesprochen, viele Faktoren, die das Risiko erhöhen können, an Osteoporose zu erkranken. Einige dieser Faktoren lassen sich allerdings durch eine Änderung des Lebensstils beeinflussen, was zugleich eine wichtige Präventionsmaßnahme darstellt.
Eine ungesunde Ernährung, Rauchen und Alkoholkonsum können das Risiko für Osteoporose erhöhen. So haben Raucher und Raucherinnen ein höheres Risiko für Osteoporose als Nichtraucher und Nichtraucherinnen. Der Nikotinkonsum hat nämlich einen negativen Einfluss auf die Knochenmineraldichte, die Knochenstabilität und die Knochenmasse. Das Rauchen sollte deshalb weitgehend vermieden werden, um das Risiko für Osteoporose zu senken.
Auch der Konsum von Alkohol kann das Risiko für Osteoporose erhöhen. Es wird empfohlen, den Alkoholkonsum auf ein moderates Maß zu beschränken, um das Risiko für Osteoporose zu senken.
Medikamente
Es gibt mehrere Medikamente, die das Risiko für Osteoporose erhöhen oder die Knochenmasse direkt beeinflussen können. Einige Medikamente, wie zum Beispiel Kortikosteroide, sind sogar bekannt dafür, das Risiko für Osteoporose zu erhöhen.
Kortikosteroide werden häufig zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis und Lupus eingesetzt. Sie hemmen das Immunsystem, um Entzündungen zu reduzieren, aber sie beeinflussen auch den Knochenstoffwechsel. Sie fördern den Abbau von Knochen und reduzieren die Bildung neuer Knochen, was zu einem Verlust an Knochenmasse führen kann. Die Wirkung von Kortikosteroiden auf die Knochen hängt von der Dosis und der Dauer der Anwendung ab. Folglich ist der langfristige Gebrauch von Kortikosteroiden in höheren Dosen mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche verbunden.
Andere Medikamente, die das Risiko für Osteoporose ebenfalls erhöhen, sind beispielsweise Antiepileptika, Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten, Protonenpumpenhemmer und Thiazid-Diuretika. Diese Medikamente können entweder direkt die Knochenmasse beeinflussen oder indirekt, indem sie den Hormonhaushalt und den Säure-Basen-Haushalt im Körper verändern. Einige Medikamente können auch die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen, die für die Gesundheit der Knochen wichtig sind, wie zum Beispiel Vitamin D und Kalzium.
Es ist wichtig, dass Menschen, die Medikamente einnehmen, welche das Risiko für Osteoporose erhöhen können, regelmäßig ihre Knochengesundheit überwachen lassen.
Andere Erkrankungen
Es gibt einige Erkrankungen, die das Risiko für Osteoporose erhöhen können oder die gleichzeitig mit Osteoporose auftreten können.
Eine dieser Erkrankungen ist rheumatoide Arthritis (RA), eine Autoimmunerkrankung, die Entzündungen in den Gelenken und anderen Geweben im Körper verursacht. Menschen mit RA haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose aufgrund von Entzündungen und der Einnahme von Glukokortikoiden, die häufig zur Behandlung von RA eingesetzt werden. Männer mit RA haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Frakturen, obwohl dieses Risiko geringer ausfällt als bei Frauen.
Eine weitere Erkrankung, die mit Osteoporose assoziiert ist, ist Diabetes. Menschen mit Typ-1-Diabetes haben ein höheres Risiko für Osteoporose aufgrund einer geringeren Knochendichte und einer höheren Rate an Knochenbrüchen. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben auch ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, das auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein kann, wie z.B. erhöhte Entzündungen und den Einsatz von Medikamenten zur Behandlung von Diabetes.
Auch der Zusammenhang zwischen chronischen Nierenerkrankungen und Osteoporose ist bekannt. Bei chronischen Nierenerkrankungen kommt es häufig zu Störungen im Kalzium- und Phosphathaushalt, die die Knochengesundheit beeinträchtigen können.
Schließlich kann auch Krebs das Risiko für Osteoporose erhöhen. Bestimmte Krebsarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs und Lungenkrebs können das Risiko für Osteoporose erhöhen, insbesondere wenn Behandlungen wie Chemotherapie, Hormontherapie oder Strahlentherapie eingesetzt werden. Diese Behandlungen können die Knochendichte und -qualität beeinträchtigen und das Risiko für Knochenbrüche erhöhen.
Es gibt somit mehrere Risikofaktoren, die die Entstehung von Osteoporose begünstigen. Dazu zählen das Alter, das Geschlecht, die Familiengeschichte, der Körperbau und das Gewicht. Frauen haben ein höheres Risiko als Männer, an Osteoporose zu erkranken, insbesondere nach der Menopause. Personen mit einer positiven Familiengeschichte von Osteoporose sollten besonders auf ihre Knochengesundheit achten und sich regelmäßig untersuchen lassen. Ein niedriges Körpergewicht und ein niedriger Body-Mass-Index (BMI) erhöhen ebenfalls das Risiko für Osteoporose. Es ist wichtig, diese Risikofaktoren zu berücksichtigen, um das eigene Risiko zu reduzieren und frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen.
WIE LÄUFT DIE BEHANDLUNG VON OSTEOPOROSE AB?
Für Osteoporose gibt es noch keine Heilung, allerdings werden in diesem Abschnitt die verschiedenen Aspekte der möglichen Therapien erörtert, einschließlich der Medikamente, Bewegung und Ernährung.
Hinweis: In unserem detaillierten Artikel “Osteoporose Therapie” können Sie mehr zum Thema “Therapie der Osteoporose” erfahren.
Medikamentöse Behandlung
Die medikamentöse Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, den Knochenverlust zu reduzieren und das Risiko von Frakturen zu senken. Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die für die Behandlung von Osteoporose zugelassen sind, einschließlich Bisphosphonaten, Denosumab, Hormonersatztherapie und Teriparatid.
Bisphosphonate sind häufig verschriebene Medikamente zur Behandlung von Osteoporose. Sie funktionieren, indem sie die Aktivität der Knochenabbauzellen hemmen, wodurch der Knochenabbau verlangsamt wird. Die meisten Bisphosphonate müssen nur einmal wöchentlich oder einmal monatlich eingenommen werden und sind gut verträglich. Es gibt jedoch mögliche Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden und Knochen-, Gelenk- oder Muskelschmerzen. Die Langzeitanwendung von Bisphosphonaten kann auch mit einem erhöhten Risiko für atypische Femurfrakturen und Kiefernekrosen verbunden sein.
Denosumab ist ein Medikament, das auch als Antikörper gegen den Rezeptoraktivator des nukleären Faktors Kappa-B-Liganden (RANKL) bezeichnet wird. Es wird alle sechs Monate subkutan injiziert und hemmt die Knochenabbauzellen. Denosumab ist ebenfalls gut verträglich, kann jedoch mit Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Muskelschmerzen und Knochen-, Gelenk- oder Muskelschmerzen verbunden sein. Es gibt auch ein erhöhtes Risiko für Infektionen, einschließlich der schweren Infektionen von Harnwegen und Haut.
Die Hormonersatztherapie (HET) ist eine Möglichkeit, den Östrogenmangel auszugleichen, der bei Frauen nach der Menopause auftritt und die Entwicklung von Osteoporose begünstigt. Die HET wird normalerweise verschrieben, um Hitzewallungen und andere Symptome der Menopause zu behandeln, kann jedoch auch dazu beitragen, den Knochenverlust zu verlangsamen. Die HET kann mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden sein und sollte daher sorgfältig abgewogen werden.
Teriparatid ist ein Parathormon-Analogon, das den Knochenwachstum anregt. Es wird normalerweise nur bei schwerer Osteoporose verschrieben und wird täglich subkutan injiziert. Teriparatid kann mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen verbunden sein.
Bewegung
Bewegung kann ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Osteoporose sein, da sie dazu beitragen kann, den Knochenverlust zu reduzieren und die Knochenstärke zu verbessern. Eine Kombination aus Krafttraining, welches auf große Muskelgruppen abzielt und die Knochenbelastung erhöht, sowie Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System stärkt und den Knochenstoffwechsel anregt, kann besonders effektiv sein.
Es ist wichtig, dass die Bewegung an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten angepasst wird. Eine ausgebildete Physiotherapeutin oder ein ausgebildeter Physiotherapeut bzw. eine zertifizierte Trainerin oder ein zertifizierter Trainer kann bei der Entwicklung eines geeigneten Trainingsprogramms helfen.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls wichtig für die Behandlung von Osteoporose. Kalzium und Vitamin D sind besonders wichtig für die Knochengesundheit. Kalzium wird für die Knochenbildung benötigt, während Vitamin D hilft, das Kalzium im Körper aufzunehmen und den Knochenstoffwechsel zu regulieren.
Gute Kalziumquellen sind Milchprodukte wie Milch, Joghurt und Käse, sowie grünes Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl. Vitamin D kann durch den Aufenthalt in der Sonne und durch den Verzehr von fettem Fisch wie Lachs und Thunfisch aufgenommen werden. In einigen Ländern wird Vitamin D auch als Nahrungsergänzungsmittel verschrieben, um einen Mangel zu vermeiden.
Es ist jedoch wichtig, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und die Dosierung mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden, da eine Überdosierung von Kalzium oder Vitamin D schädlich sein kann.
Die Behandlung von Osteoporose umfasst somit eine Kombination aus Medikamenten, Bewegung und Ernährung. Es gibt verschiedene Medikamente, die für die Behandlung von Osteoporose zugelassen sind, darunter Bisphosphonate, Denosumab, Hormonersatztherapie und Teriparatid. Bewegung, insbesondere Krafttraining und Ausdauertraining, kann dazu beitragen, den Knochenverlust zu reduzieren und die Knochenstärke zu verbessern. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Kalzium und Vitamin D ist, ist ebenfalls wichtig für die Knochengesundheit.
Hinweis: In unserem detaillierten Artikel “Osteoporose-Risiko senken: Wie eine ausgewogene Ernährung helfen kann” können Sie mehr zum Thema “Prävention der Osteoporose” erfahren.
WELCHE MÖGLICHKEITEN ZUR VORBEUGUNG VON OSTEOPOROSE GIBT ES?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Osteoporose vorzubeugen oder zumindest das Risiko für die Entwicklung der Erkrankung zu reduzieren. In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Aspekte der Prävention von Osteoporose erörtert, einschließlich der Rolle von Ernährung und Bewegung, der Bedeutung von Vitamin D und Kalzium sowie der Auswirkungen von Lifestyle-Faktoren wie Alkohol- und Tabakkonsum.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, den Knochenaufbau zu fördern und den Knochenverlust zu reduzieren. Eine ausreichende Aufnahme von Kalzium und Vitamin D ist dabei besonders wichtig. Kalzium ist ein wesentlicher Baustein für Knochen und Zähne und wird am besten aus Milchprodukten, grünem Gemüse und einigen Fischsorten aufgenommen. Die Empfehlung für die tägliche Aufnahme von Kalzium liegt bei 1000-1200 mg für Erwachsene, wobei Frauen nach der Menopause eine höhere Dosis benötigen können.
Vitamin D ist notwendig, damit der Körper Kalzium aufnehmen und nutzen kann. Vitamin D wird hauptsächlich durch den Kontakt mit Sonnenlicht produziert, kann aber auch aus fetthaltigen Fischsorten oder Nahrungsergänzungsmitteln gewonnen werden. Die Empfehlung für die tägliche Aufnahme von Vitamin D liegt bei 600-800 IE für Erwachsene, wobei ältere Menschen und solche, die wenig Sonnenlicht ausgesetzt sind, höhere Dosen benötigen können.
Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, den Knochenaufbau zu fördern und den Knochenverlust zu reduzieren. Belastungsübungen wie Joggen, Tanzen oder Gewichtheben können dabei besonders effektiv sein. Die World Health Organization empfiehlt, dass Erwachsene mindestens 150 Minuten moderates körperliches Training oder 75 Minuten intensives Training pro Woche durchführen sollten, um ihre Knochengesundheit zu verbessern.
Neben der richtigen Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität können auch weitere Maßnahmen dazu beitragen, das Risiko für Osteoporose zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise:
Rauchverzicht
Rauchen kann das Risiko für Osteoporose erhöhen. Durch das Rauchen wird die Knochenbildung beeinträchtigt, was zu einer geringeren Knochenmasse führen kann. Es wird daher empfohlen, mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst anzufangen [16].
Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum
Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Knochenbildung beeinträchtigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Es wird daher empfohlen, den Alkoholkonsum auf ein moderates Maß zu beschränken. Für Frauen bedeutet dies höchstens ein Glas Alkohol pro Tag, für Männer höchstens zwei [17].
Vermeidung von Untergewicht
Ein niedriger Body-Mass-Index (BMI) und ein zu geringer Körperfettanteil können das Risiko für Osteoporose erhöhen. Es wird daher empfohlen, ein gesundes Körpergewicht zu halten und Unterernährung zu vermeiden [18].
Vermeidung von Stürzen
Stürze können zu Knochenbrüchen führen, insbesondere bei Menschen mit Osteoporose. Es wird daher empfohlen, Maßnahmen zu ergreifen, um das Sturzrisiko zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung von rutschfesten Schuhen, die Beseitigung von Stolperfallen im Haushalt und die Verwendung von Hilfsmitteln wie Gehstöcken oder Rollatoren [19].
Regelmäßige Knochendichtemessungen
Eine regelmäßige Messung der Knochendichte kann dazu beitragen, das Risiko für Osteoporose zu erkennen und eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen. Es wird empfohlen, bei Frauen ab dem Alter von 65 Jahren und bei Männern ab dem Alter von 70 Jahren regelmäßig eine Knochendichtemessung durchführen zu lassen [20].
FAZIT
Osteoporose ist eine häufige Erkrankung, die durch einen Verlust an Knochenmasse und eine Verschlechterung der Knochenqualität gekennzeichnet ist. Sie tritt häufig bei älteren Menschen, insbesondere bei Frauen, auf und kann zu schweren Knochenbrüchen führen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können dazu beitragen, das Risiko für Osteoporose zu reduzieren. Zusätzlich können Medikamente und andere Maßnahmen wie Rauchverzicht, Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum und Stürzen sowie regelmäßige Knochendichtemessungen dazu beitragen, Osteoporose zu verhindern oder zu behandeln. Es ist wichtig, dass Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben, sich über die Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten informieren und gegebenenfalls mit einem Arzt
ZUSAMMENFASSUNG
Osteoporose ist eine häufige Erkrankung, die durch eine Abnahme der Knochendichte und eine Verschlechterung der Knochenstruktur gekennzeichnet ist. Es ist eine Erkrankung, die häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird und zu einer signifikanten Einschränkung der Lebensqualität führen kann. Frauen sind aufgrund des hormonellen Einflusses während der Menopause häufiger von Osteoporose betroffen als Männer.
Die Diagnose von Osteoporose erfolgt in der Regel durch Messung der Knochendichte mit Hilfe von DXA oder QCT-Scans. Die Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren und die Knochenmasse und -struktur zu verbessern. Lebensstiländerungen, wie ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und Rauchverzicht, können helfen, das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren. Es gibt auch verschiedene medikamentöse Behandlungen von Osteoporose, die das Risiko von Frakturen reduzieren können.
Hinweis
Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen, übernehmen wir keine Haftung für jegliche Fehler oder Auslassungen in diesem Artikel oder für Handlungen, die aufgrund dieser Informationen getroffen werden. Wir empfehlen, sich immer von einem qualifizierten Arzt oder Pflegepersonal beraten zu lassen und jegliche Entscheidungen bezüglich der Gesundheit oder Pflegebedürfnisse einer Person nur auf Grundlage einer individuellen Beratung und Diagnose zu treffen.