Heldyn / Krankheiten / Dauerkatheter

Dauerkatheter

Krankheiten, Medizinische Versorgung und Therapien

Dieser Artikel beleuchtet umfassend die Verwendung und Pflege von Dauerkathetern, ein wesentlicher Aspekt der medizinischen Versorgung bei bestimmten Erkrankungen. HeldYn bietet eine umfassende Palette an Dienstleistungen in diesem Bereich, einschließlich Harnkatheter-Versorgung, Kontinenzberatung, Hilfsmittelberatung, Sturzprävention, Demenzbegleitung, Physiotherapie, Wundversorgung und Infusionstherapie daheim. Diese Leistungen sind essentiell für die Sicherstellung einer qualitativen und menschenwürdigen Pflege, insbesondere bei älteren und pflegebedürftigen Personen. 

Ein Dauerkatheter ist eine Form des Blasenkatheters. Unter einem Blasenkatheter versteht man einen flexiblen, hohlen Schlauch, der in die Blase eingeführt wird, um Urin abzuleiten. Der Urin läuft durch eine Öffnung am Ende des Katheters ab. Am anderen Ende des Katheters kann ein Beutel angeschlossen werden, um den Urin zu sammeln.

Es gibt hierbei zwei Arten:

  • Einmalkatheter sind nur für den kurzfristigen Einsatz gedacht und werden nach dem Ablassen des Urins sofort wieder entfernt.
  • Dauerkatheter sind für den längerfristigen Verbleib in Patient:innen vorgesehen und können dort einige Stunden bis mehrere Wochen verbleiben.

Dauerkatheter kommen in der Medizin recht häufig zum Einsatz. Als Dauerlösung sollten sie aber immer hinterfragt und Alternativen geprüft werden.

Arten von Dauerkathetern

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen dem transurethralen und dem suprapubischen Dauerkatheter. Beide unterscheiden sich in der Art des Legens:

  • Der transurethrale Blasenkatheter wird direkt am Ausscheidungsorgan durch die Harnröhre in die Blase gelegt.
  • Der suprapubische Blasenkatheter wird im Zuge eines kleinen operativen Eingriffs durch eine Punktion der Bauchdecke direkt in die Harnblase gelegt.

Was spricht gegen das Legen der jeweiligen Katheterart?

Sowohl beim transurethralen als auch beim suprapubischen Dauerkatheter gibt es sogenannte Kontraindikationen. Dies sind Umstände, bei denen der Katheter nicht gelegt werden darf. Der transurethrale Blasenkatheter hat weniger Kontraindikationen als der suprapubische.

Ein transurethraler Blasenkatheter kann nicht gelegt werden bei:

  • akuten Entzündungen der Harnwege
  • Einrissen der Harnröhre

Ein suprapubischer Blasenkatheter kann nicht gelegt werden, bei:

  • Tumoren (Harnblasentumor und Unterbauchtumore, die die Harnblase verdrängen)
  • Inkontinenz über die Harnröhre (die Hanröhrenmündung liegt tiefer als die Bauchdecke)
  • Gerinnungsstörungen
  • Hauterkrankungen im Punktionsbereich
  • Voroperationen
  • Schwangerschaft
  • sehr starkem Übergewicht (Adipositas permagna, d.h. der BMI liegt über 40)

Vor- und Nachteile der beiden Katheterarten

Der transurethrale Dauerkatheter

Vorteile

  • Das Legen, Wechseln und Entfernen des Katheters ist recht unproblematisch und kann zum Teil auch von Pflegekräften übernommen werden.
  • Verletzungen beim Legen und Entfernen des Katheters sind selten.
  • Es gibt kaum Kontraindikationen, die gegen das Legen eines solchen Katheters sprechen.
  • Eine Harnspülung ist möglich.

Nachteile

  • Es besteht ein hohes Infektionsrisiko.
  • Die Hygienemaßnahmen sind recht aufwendig und müssen genau eingehalten werden.
  • Der Katheter muss häufiger gewechselt werden.
  • Beim Legen und Entfernen des Katheters kann es zu Harnwegsverletzungen kommen („Harnwegstrauma“).
  • Einige Patient:innen beklagen einen geringen Tragekomfort und empfinden das Einführen, das Tragen und das Entfernen des Katheters als unangenehm oder schmerzhaft.
  • Es können sich Harnsteine bilden.
  • Eine Nebenhodenentzündung kann auftreten.
  • Es kann zu Blasenspasmen kommen, die zum Katheterauswurf führen.
  • Die Restharnmenge lässt sich nur schwer kontrollieren.

Der suprapubische Dauerkatheter

Vorteile

  • Harnwegsinfektionen durch Bakterien wie beim transurethralen Dauerkatheter können nicht auftreten.
  • Die Harnröhre wird geschützt und Harnwegsverletzungen wie beim transurethralen Dauerkatheter können so vermieden werden.
  • Dieser Katheter hat eine längere Liegedauer, d.h. er muss nicht so häufig gewechselt werden.
  • Der suprapubische Katheter schränkt im Alltag weniger ein und ist weniger pflegeaufwendig.
  • Geschlechtsverkehr ist möglich.

Nachteile

  • Der Katheter kann nur mit Hilfe eines operativen Eingriffs gelegt werden. Somit treten alle allgemeinen Risiken einer Operation auf.
  • Es gibt relativ viele Kontraindikationen, die gegen das Legen eines solchen Katheters sprechen.
  • Einige Patient:innen lehnen einen suprapubischen Dauerkatheter durch die Öffnung am Bauch ab.
  • Zwar ist die Wahrscheinlichkeit für Infektionen insgesamt geringer, doch falls Infektionen auftreten, können diese deutlich schwerwiegender sein (zum Beispiel durch eine Bauchfellentzündung).
  • Sehr selten kann es beim Legen des Katheters zu schweren Verletzungen benachbarter Organe kommen.
  • Eine Harnblasenspülung ist nicht möglich.

Aus welchem Material bestehen Dauerkatheter?

Suprapubische Blasenkatheter werden in der Regel aus Silikon hergestellt.

Bei transurethralen Dauerkathetern können verschiedene Materialien zum Einsatz kommen:

  • Latex: Dauerkatheter aus reinem Latex sind nur für eine kurze Verweildauer geeignet (weniger als 14 Tage) und werden deshalb seltener verwendet. Der Katheterkanal kann hierbei schneller verkrusten und auf Dauer besteht die Gefahr einer allergischen Reaktion der Harnwege auf Latex.
  • Silikon: Wenn der Dauerkatheter eine längere Verweildauer im Körper haben soll, ist er aus Silikon, silikonisiertem Latex oder silikonisierten Polymeren.

Wann wird ein Dauerkatheter benötigt?

Dauerkatheter können aus diagnostischen oder aus therapeutischen Gründen benötigt werden.

Diagnostische Gründe

  • Bei einem Zystogramm führen Ärzt:innen über den Blasenkatheter Kontrastmittel in die Harnblase ein und röntgen sie anschließend. Bei einem Urethrogramm überprüfen die Ärzt:innen auf diesem Wege die Harnblase, die Harnröhre, den Harnleiter und das Nierenbecken.
  • Um die Nierenfunktion zu überprüfen, wird mit Hilfe eines Blasenkatheters über 24 Stunden Urin gesammelt. Diesen können Ärzt:innen hinsichtlich Menge und Konzentration überprüfen und auf Keime untersuchen.
  • Mit einem Blasenkatheter können Ärzt:innen den Restharn kontrollieren, den Blasendruck messen und die Weite der Harnröhre bestimmen.

Therapeutische Gründe

Blasenkatheter werden gesetzt, wenn Patient:innen nicht mehr selbstständig Wasser lassen können. Festzuhalten sind folgende Gründe:

  • neurologische Erkrankungen
  • eine gutartige Prostatavergrößerung oder ein Prostatakarzinom (bösartiger Tumor an der Prostata)
  • Harnverhalt durch Medikamente
  • Blasenentzündung oder Harnröhrenentzündung
  • Harnblasen(teil)entfernung
  • Operationen an den Harnwegen oder der Blase
  • Bewusstlosigkeit (zum Beispiel bei einer Operation)
  • rückenmarksnahe Anästhesie vor Operationen (zum Beispiel bei einem Kaiserschnitt)
  • Bettlägerigkeit nach einem Unfall, im Alter oder bei Palliativpatient:innen

Über den Blasenkatheter können die Ärzt:innen aber auch Medikamente verabreichen oder Blasenspülungen vornehmen, um zum Beispiel Blut- oder Blutgerinnsel aus der Blase zu entfernen.

Manchmal wird auch bei unbehandelbarer, schwerer oder mittelschwerer Harninkontinenz ein Blasenkatheter eingesetzt, um die Lebensqualität der Patient:innen zu erhöhen. Aufgrund der hohen Infektionsgefahr geben Ärzte und Ärztinnen aber meist anderen Verfahren den Vorzug.

Wie oft muss ein Dauerkatheter gewechselt werden?

Auf dem Bild ist eine Wanduhr zu sehen.

Ein suprapubischer Dauerkatheter kann bis zu drei Monate im Körper der Patient:innen verbleiben. Er muss operativ gewechselt werden.

Der transurethrale Dauerkatheter wird etwa einmal im Monat gewechselt, je nach Material des Katheters.

Wie wird ein Dauerkatheter gelegt?

Das Legen eines suprapubischen Blasenkatheters

Der suprapubische Blasendauerkatheter wird unter die Bauchdecke in die Blase eingeführt, sodass der Urin nicht mehr über die Harnröhre abläuft. Dieser Katheter kann nur mit einem kleinen chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung gelegt werden. Der Eingriff verläuft bei Männern und Frauen gleich und hat in etwa folgenden Ablauf:

  1. Kontrolle der Blasenfüllung
    Um bei der Punktion nichts zu verletzen, sollte die Harnblase mit 300-350 ml Flüssigkeit gefüllt sein. Dies wird in aller Regel vor dem Eingriff mittels Ultraschall überprüft.
  2. Desinfektion
    Das Punktionsgebiet wird nun rasiert und desinfiziert.
  3. Örtliche Betäubung
    Der Arzt oder die Ärztin setzt die örtliche Betäubung mit einer Injektionsnadel ungefähr zwei bis drei Zentimeter über dem Schambein. Die Nadel wird an dieser Stelle etwa fünf Zentimeter tief in die Bauchdecke geschoben, bis damit Urin angesaugt werden kann. Nun ist die Nadel korrekt platziert.
  4. Legen des Katheters
    Mit einem speziellen Skalpell wird die Haut geöffnet und die Hohlnadel eingeführt. Der Katheterschlauch sitzt in der Kanüle. Wenn durch den Schlauch Urin austritt, kann die Kanüle zurückgezogen werden. Der Katheter kann anschließend mit einer Naht an der Bauchdecke befestigt werden.
  5. Verband der Austrittsstelle
    Die Punktionsstelle wird nun steril verbunden und mit einem trockenen Verband abgedeckt. Anfangs wird der Verband alle zwei bis drei Tage gewechselt. Wenn keine Rötungen oder Entzündungen zu erkennen sind, müssen Patient:innen gar keinen Verband mehr tragen.

Das Legen eines transurethralen Blasenkatheters

Das Legen eines transurethralen Blasenkatheters erfolgt bei Männern und Frauen unterschiedlich.

Das Legen eines transurethralen Blasenkatheters bei Frauen

Die Patientin nimmt eine flache Rückenlage ein, der Unterkörper ist entkleidet und die Beine zur Seite gespreizt. Der Arzt, die Ärztin oder die Pflegekraft desinfiziert den Genitalbereich. Um den Katheterschlauch leichter einzuführen, greift man ihn mit einer sterilen Pinzette und bestreicht ihn mit etwas Gleitmittel. Wenn der Katheter korrekt liegt, fließt Urin in den Schlauch ab. Eine Pflegekraft dehnt nun den Katheterballon mit destilliertem Wasser auf, sodass der Katheter nicht herausrutschen kann. Dieses Verfahren nennt man Blockung.

Das Legen eines transurethralen Blasenkatheters bei Männern

Der Patient nimmt eine flache Rückenlage ein, der Unterkörper ist entkleidet. Der Arzt, die Ärztin oder eine Pflegekraft deckt den Genitalbereich steril ab, zieht bei unbeschnittenen Männern die Vorhaut zurück und desinfiziert den Penis. Danach wird ein Gleitmittel in die Harnröhre gespritzt und der Katheter über die Harnröhre in die Harnblase geschoben. Dort wird er mit dem Katheterballon fixiert.

Wer darf einen Blasenkatheter legen?

In Österreich ist das Legen von Kathetern in §15 GuKG geregelt. Transurethrale Katheter dürfen demnach nur von Ärzten oder Ärztinnen oder nach ärztlicher Anordnung durch Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege gelegt werden. Der Arzt bzw. die anordnende Ärztin trägt die Verantwortung für die Anordnung (Anordnungsverantwortung). Der:die Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege trägt die Verantwortung für die Durchführung der angeordneten Tätigkeit (Durchführungsverantwortung) [1].

Suprapubische Blasenkatheter werden im Zuge einer Operation von einem Arzt oder einer Ärztin, mit Unterstützung von Pflegepersonal gelegt.

Welche Risiken sind mit einem Dauerkatheter verbunden?

Ein Blasenkatheter kann zu verschiedenen Komplikationen und Spätfolgen führen.

Die häufigste Komplikation in Verbindung mit einem Blasenkatheter sind Infektionen der Harnwege. Keime können sich beim Legen des Katheters am Außenrand einnisten oder sich im Laufe der Zeit am Innenrand des Katheters entwickeln. Die Krankheitserreger wandern die Harnwege entlang und verursachen eine Entzündung, die im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen kann. Es handelt sich hierbei demnach um ein ernst zu nehmendes Infektionsrisiko, weshalb die richtige und gründliche Katheterhygiene so wichtig ist.

Das Infektionsrisiko wird größer, je länger der Katheter liegt. Dies gilt insbesondere beim transurethralen Blasenkatheter. Hier kommt es häufig zu:

  • Harnröhreninfektionen
  • Prostataentzündungen
  • Nebenhodenentzündungen

Außerdem kann beim Legen eines transurethralen Blasenkatheter die Harnröhre verletzt werden. Diese kann sich aufgrund von Vernarbungen später verengen.

Ein suprapubischer Blasenkatheter hat ein geringeres Infektionsrisiko als ein transurethraler Katheter. Allerdings kann es beim Legen eines suprapubischen Katheters in seltenen Fällen zu Verletzungen von Bauchorganen, insbesondere dem Darm oder von Gefäßen kommen. Dies kann einerseits Blutungen nach sich ziehen oder andererseits die Einstichstelle entzünden.

Worauf ist bei der Hygiene zu achten?

Eine penible Hygiene ist beim Tragen eines Dauerkatheters sehr wichtig, um

  • Harnwegsinfektionen zu verhindern,
  • einen freien Harnabfluss zu gewährleisten und
  • mögliche Infektionen rechtzeitig zu erkennen.

Ältere und körperliche eingeschränkte Patient:innen benötigen häufig die Hilfe einer Pflegekraft, um die richtige Hygiene ihres Blasenkatheters sicherzustellen. In einigen Fällen und mit der richtigen Unterstützung ist es jedoch auch möglich, dass die Patient:innen die Pflege selbst durchführen. Dies kann die Lebensqualität der Patient:innen maßgeblich erhöhen.

Vor jeder Hygienemaßnahme sollten sich sowohl die Patient:innen als auch die Pflegekräfte gründlich die Hände waschen.

Beim transurethralen Blasenkatheter sind zweimal täglich der Intimbereich und die Austrittsstelle des Katheters zu reinigen. Hierfür verwenden Sie am besten eine milde Waschlotion (pH-neutral) und einen frischen Waschlappen oder sterile Einmalkompressen. Wie beim Toilettengang sollten Sie immer von der Harnröhre weg in Richtung Urinauffangbehälter wischen. So transportieren Sie keine Keime in die Harnröhre. Bei Männern muss die Vorhaut nach der Reinigung wieder nach vorne gestreift werden. Verkrustungen sollten sie behutsam entfernen und die Stelle mit einem alkoholfreien Desinfektionsmittel zweimal täglich desinfizieren.

Beim suprapubischen Blasenkatheter muss die Einstichstelle kontrolliert werden. Sie wird mit einem Desinfektionsmittel desinfiziert und die Umgebung mit einem sterilen Tupfer gereinigt. Dabei muss von der Einstichstelle weggewischt werden. Sollte der Verband durchnässt oder schmutzig sein, muss er gewechselt werden.

Außerdem muss bei jeder Katheterart überprüft werden, ob der Katheter durchlässig ist. Damit der Urin gut abfließen kann, darf der Katheterschlauch nicht geknickt oder daran gezogen werden. Der Urinauffangbeutel sollte sich unterhalb der Blase befinden, damit kein Urin über den Katheterschlauch Richtung Blase zurücklaufen kann. Ablagerungen an den Schläuchen können Sie mit Wasser und der milden Waschlotion beseitigen.

Trinken Sie außerdem ausreichend Wasser, um den Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern zu unterstützen.

Auffälligkeiten und Veränderungen rund um den Katheterausgang sollten, genau wie der Allgemeinzustand, genauestens beobachtet werden. Im Zweifelsfalls sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Auf diesem Wege können mögliche Infektionen früh erkannt und gut behandelt werden.


FAQ

1. Warum wird ein Dauerkatheter benötigt?

Ein Dauerkatheter kann erforderlich sein, wenn eine Person aufgrund von medizinischen Problemen oder Erkrankungen nicht in der Lage ist, den Urin auf natürliche Weise zu entleeren. Dies kann bei Zuständen wie Harnverhalt, neurologischen Erkrankungen oder nach Operationen der Fall sein.

2. Wie wird ein Dauerkatheter eingeführt?

Die Einführung eines Dauerkatheters hängt von der Art des Katheters ab. Suprapubische Dauerkatheter werden im Zuge einer kleinen Operation durch die Bauchdecke gelegt. Transurethrale Blasenkatheter werden durch die Harnröhre in die Blase eingeführt und dort fixiert.

3. Ist die Einführung schmerzhaft?

Die Legung eines transurethralen Katheters kann unangenehm sein, aber er wird normalerweise mit einem Gleitmittel durchgeführt, um die Reibung zu minimieren. Bei Bedarf können auch lokale Betäubungsmittel verwendet werden.

4. Wie wird ein Dauerkatheter gepflegt?

Egal welche Katheterart gelegt wurde, die Befolgung bestimmter Hygienemaßnahmen ist unabdingbar, um Infektionen zu vermeiden.

Beim transurethralen Blasenkatheter sollte zweimal täglich der Intimbereich und die Austrittsstelle des Katheters gereinigt werden. Hierfür eignen sich milde Waschlotionen (pH-neutral) und frische Waschlappen. Beim suprapubischen Blasenkatheter muss die Einstichstelle mit einem Desinfektionsmittel desinfiziert und die Umgebung mit einem sterilen Tupfer gereinigt werden. Sollte der Verband durchnässt oder schmutzig sein, muss er gewechselt werden. Zudem ist es ebenso wichtig ausreichend zu trinken.

5. Kann man mit einem Dauerkatheter normal leben?

Ja, viele Menschen können ein weitgehend normales Leben mit einem Dauerkatheter führen. Es erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit in Bezug auf Hygiene und Pflege, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

6. Welche Risiken sind mit einem Dauerkatheter verbunden?

Zu den möglichen Risiken gehören Infektionen, Verstopfungen, Blasenentzündungen und Hautirritationen. Auf Anzeichen von Problemen sollte deshalb besonders geachtet werden, um frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu können.

7. Kann ein Dauerkatheter entfernt werden?

Ja, ein Dauerkatheter kann nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin entfernt werden, wenn die zugrunde liegende Ursache behoben wurde oder sich der Gesundheitszustand verbessert hat.

8. Gibt es alternative Methoden zur Blasenentleerung?

In einigen Fällen können alternative Methoden wie eine intermittierende Katheterisierung oder Medikamente in Betracht gezogen werden. Die Wahl hängt stark von der individuellen Situation ab.

9. Was sollte ich tun, wenn Probleme mit dem Dauerkatheter auftreten?

Bei Anzeichen von Infektion, Schmerzen, undichten Stellen oder anderen Problemen sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Es ist wichtig, keine Selbstversuche zur Entfernung des Katheters durchzuführen.


Vgl. Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ), n.d., “MKÖ Stellungnahme zum Thema
‘Wer darf wen katheterisieren?’ anlässlich der Novellierung des GuKG 2015”,  parlament.gv.at, https://www.parlament.gv.at/dokument/XXV/SNME/4538/imfname_459997.pdf, hier: S.1-2, 13.12.2023.

ÜBER DIE AUTORIN:
Consent Management Platform by Real Cookie Banner