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Lungenkrebs: Behandlungsmöglichkeiten  

Krankheiten, Medizinische Versorgung und Therapien

Egal, ob durch eine persönliche Erkrankung oder durch einen Krankheitsfall im direkten Umfeld, ein beträchtlicher Anteil unserer Bevölkerung sieht sich im Leben einmal mit der Diagnose Lungenkrebs konfrontiert.  Für Patient:innen und ihre Angehörigen ist diese schwere Krankheit oft mit Jahren der Angst und Ungewissheit verbunden. Die Bereitstellung von Informationen ist daher essenziell. Wir wollen uns in diesem Artikel mit den diversen Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen, welche Lungenkrebs-Patient:innen zur Verfügung stehen und die mit ihnen verbundenen Nebenwirkungen genauer beleuchten.  

Beginnen wir mit einem kompakten Überblick der Behandlungen, die für Betroffene in Frage kommen: 

  1. Operation: Dies kann eine Option sein, wenn der Lungenkrebs frühzeitig entdeckt wird und sich noch nicht auf andere Bereiche des Körpers ausgebreitet hat. Eine Operation kann die teilweise oder vollständige Entfernung des erkrankten Lungengewebes umfassen, abhängig vom Stadium und Ort des Krebses. 
  2. Chemotherapie: Dies ist eine systemische Therapie, die darauf abzielt, mithilfe chemischer Substanzen Krebszellen im gesamten Körper abzutöten oder deren Wachstum zu verlangsamen. Sie kann alleine oder in Kombination mit anderen Behandlungen eingesetzt werden und wird oft in Zyklen verabreicht, um dem Körper Erholungszeiten zu ermöglichen. 
  3. Bestrahlung: Hierbei werden hochenergetische Strahlen verwendet, um Krebszellen abzutöten oder sie vom wachsen abzuhalten. Diese Behandlungsmethode wird oft bei fortgeschrittenem Lungenkrebs oder zur Linderung von Symptomen eingesetzt. 
  4. Zielgerichtete Therapie und Immuntherapie: Diese Behandlung nutzt das körpereigene Immunsystem, um den Krebs zu bekämpfen. Sie kann durch die Verstärkung der natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers oder durch spezifisch gestaltete Medikamente, die Immunantworten gegen Krebszellen auslösen, wirken. 

Mediziner:innen berücksichtigen den individuelle Zustand all ihrer Patient:innen und wählen in Zusammenarbeit mit ihnen die beste Behandlung für ihre spezifische Krankheitssituation aus. Die Auswahl der Therapie basiert hauptsächlich auf dem Typ des Tumors, dem Stadium der Erkrankung und den molekularbiologischen Merkmalen des Tumors. 

Therapie von Lungenkrebs: Spezialisten und Ansprechpartner 

Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs sollten im Idealfall in einem spezialisierten Zentrum behandelt werden, das über Erfahrung in den Bereichen Pneumologie, Thoraxchirurgie, Chemotherapie, Strahlentherapie, zielgerichtete und immuntherapeutische Behandlung verfügt. In diesen Zentren arbeiten Ärzt:innen unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. 

Krankenhäuser, die besonders erfahren in der Behandlung von Lungenkrebs sind, können sich durch eine Zertifizierung auszeichnen. Die Deutsche Krebsgesellschaft überprüft regelmäßig, ob bestimmte fachliche Anforderungen erfüllt werden. Besagte Überprüfungen betreffen auch den österreichischen Sektor. 

Die Adressen vieler zertifizierten Lungenkrebs-Zentren befinden sich auf der Internetseite OncoMAP und können dort von Nutzer:innen problemlos aufgerufen werden. Hierfür müssen Sie im Auswahlmenü einfach die “Tumore” die Kategorie “Lunge” auswählen. 

Darüber hinaus gibt es auch zertifizierte Thoraxzentren der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT), die vom unabhängigen Institut Doc-Cert AG zertifiziert werden. 

Für die ambulante Betreuung betroffener Personen stehen sowohl Kliniken mit Zulassung für ambulante Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen als auch andere Einrichtungen unter der Leitung onkologisch qualifizierter Ärzt:innen zur Verfügung. Dies umfasst insbesondere Internist:innen mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie sowie Fachärzt:innen für Lungenkrankheiten (Pneumolog:innen). Diese können ambulante onkologische Therapien bei Lungenkrebs durchführen. 

Fragen an die Ärzte: was müssen Sie wissen  

Die Diagnose Lungenkrebs zu erhalten, ist für viele ein großer Schock und es kann schwierig sein zu wissen, wie man damit umgehen soll. Das Thema Lungenkrebs ist umfangreich und es erfordert oft zunächst eine intensive Recherche, da nicht jede:r sofort mit der Materie vertraut ist. Als Patientin oder Patient haben Sie das Recht, bei Ihrer Therapie mitzuentscheiden, aber dafür benötigen Sie ausführliche Informationen. 

Es ist üblich, dass der Arzt oder die Ärztin am Anfang des Behandlungsprozesses nachfragt, wie Sie die Kommunikation wünschen. Falls dies nicht geschieht, können Sie gerne von sich aus festlegen, auf welche Weise Sie gerne über Ihre Diagnose und Behandlung informiert werden möchten. Manche Menschen bevorzugen eine sachliche Kommunikation, ähnlich wie unter Mediziner:innen, ohne emotionale Aspekte. Andere hingegen bevorzugen eine einfühlsamere und behutsamere Art der Kommunikation. 

Hier sind einige Fragen, die Sie ihrer Ärztin oder ihrem Arzt vor allem am Anfang der Therapie stellen könnten:  

  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die vorgeschlagene Behandlung bei mir wirkt? 
  • Wird neben der vorgeschlagenen Behandlung eine zusätzliche Therapie benötigt? 
  • Welche Nebenwirkungen und Einschränkungen können bei der vorgeschlagenen Behandlung auftreten? 
  • Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten, die weniger belastend sind und ähnlich wirksam sein könnten? 
  • Was passiert, wenn ich mich gegen eine Behandlung entscheide? 
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, um Symptome wie Schmerzen oder Atemnot zu lindern? 
  • Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um den Erfolg der Behandlung zu unterstützen? 
  • Gibt es weitere Unterstützungsmöglichkeiten oder Hilfsangebote, die ich in Anspruch nehmen kann? 

Operation bei Lungenkrebs   

Chirurgische Eingriffe sind eine gängige Methode zur Behandlung von Lungenkrebs, insbesondere wenn die Krankheit in einem frühen Stadium diagnostiziert wird und der Krebs noch lokalisiert ist. 

  • Bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs ist eine Operation insbesondere in den frühen Stadien (I und II) üblich. In diesen Stadien stellt der chirurgische Eingriff die Hauptbehandlungsmaßnahme dar und wird oft ab Stadium II mit einer Chemotherapie kombiniert. Das Ziel besteht darin, den Tumor vollständig zu entfernen, das Risiko einer erneuten Entstehung zu minimieren und die Patient:innen zu heilen. 
  • Kleinzelliger Lungenkrebs wird nur selten operiert, da dieser Krebs früh anfängt zu streuen und Metastasen zu bilden. In diesem Fall wird meistens eine Chemotherapie und/oder eine Strahlentherapie durchgeführt. 

 Für eine chirurgische Behandlung müssen die allgemeine Gesundheit und Lungenfunktion der Betroffenen ausreichend stark sein. Dies wird der Arzt oder die Ärztin vor der Operation gründlich prüfen. 

Bei fortgeschrittenem Krebs, der bereits in benachbarte Organe eingewachsen ist, bei umfangreichem Lymphknotenbefall oder bei Fernmetastasen (Verbreitung des Tumors in andere Organe), ist eine Operation für viele Patient:innen oft nicht mehr möglich. 

Wie wird Lungenkrebs operiert? 

Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und kann je nach Ausmaß des Eingriffs mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Im Anschluss daran erfolgt in der Regel ein Aufenthalt auf der Intensivstation, der mehrere Stunden bis Tage dauern kann. Danach verbringen die Patient:innen noch eine bestimmte Zeit auf einer regulären Station, bevor sie aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die genauen Einzelheiten können jedoch nur von den behandelnden Ärzt:innen angegeben werden. 

Die Art der Operation hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Größe und Lage des Tumors, der allgemeine Gesundheitszustand der Patient:innen und die genaue Art des Lungenkrebses.

Hier besprechen wir die gängisten Operationen: 

Die kleinsten und am einfachsten zu entfernenden Tumore können oft durch eine minimalinvasive Operation entfernt werden, die als Video-Assisted Thoracoscopic Surgery (VATS) bezeichnet wird. Bei diesem Eingriff führen die Chirurg:innen kleine Schnitte in die Brust ein und verwenden eine winzige Kamera und chirurgische Instrumente, um den Tumor zu entfernen. Diese Methode kann die Genesungszeit verkürzen und das Risiko von Komplikationen reduzieren. 

Eine andere Form der Operation ist die Lobektomie, bei der ein Lappen der Lunge und die damit verbundenen Lymphknoten entfernt werden. Dies ist die häufigste Art von Lungenkrebs-Operation, da sie das Risiko minimiert, dass Krebszellen zurückbleiben. Die Lungen sind in fünf Lappen unterteilt – drei in der rechten Lunge und zwei in der linken. Die Anzahl der entfernten Lappen hängt von der Größe und Position des Tumors ab. 

In manchen Fällen muss ein gesamter Lungenflügel entfernt werden, eine Prozedur, die als Pneumektomie bekannt ist. Diese Operation ist in der Regel nur dann eine Option, wenn der Tumor groß ist oder sich in der Mitte der Lunge befindet. Eine Pneumektomie kann das Atemvermögen des Patient:innen erheblich einschränken und wird daher nur durchgeführt, wenn keine anderen Optionen verfügbar sind. 

Eine segmentale Resektion oder Wedge-Resektion ist eine weitere Art von Operation, bei der ein kleines Segment der Lunge entfernt wird, das den Tumor enthält. Diese Operation wird normalerweise bei kleinen Tumoren oder bei Patient:innen durchgeführt, die aufgrund anderer Gesundheitsprobleme für umfangreichere Operationen nicht infrage kommen. 

Unabhängig von der Form der Operation müssen die Ärzt:innen sicherstellen, dass genügend gesundes Gewebe zurückbleibt, um eine ausreichende Lungenfunktion zu ermöglichen. Dies kann besonders bei Patient:innen mit vorbestehenden Lungenproblemen wie COPD eine Herausforderung darstellen. 

Gut zu wissen: Die Chirurg:innen stellen sicher, dass immer auch ein Bereich gesunden Gewebes um den Tumor herum entfernt wird. Dies dient der Eliminierung von potenziell unsichtbaren Tumoranteilen   

Vor einer Operation: Die gründliche Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustandes und der Lungenfunktion ist ein unerlässlicher Schritt vor einer Operation. Ärzt:innen überprüfen, ob vorliegende Erkrankungen oder eine beeinträchtigte Lungenfunktion eine Operation ausschließen. 

Eigeninitiative der Patient:innen: Es wird dringend empfohlen, das Rauchen von Tabakprodukten im Falle einer Erkrankung zu stoppen – dies verringert die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen im Zusammenhang mit der Operation oder anderen Krebstherapien. Das Behandlungsteam kann darüber hinaus weitere hilfreiche Tipps und Anleitungen für die Vorbereitung auf die Operation liefern. 

Mögliche Nebenwirkungen 

Nach einer Operation kann es vorkommen, dass sich Luft oder Wundflüssigkeit im Brustraum ansammelt. In solchen Fällen führen Ärzt:innen eine Punktion durch, um diese Substanzen abzuleiten und der Lunge das erneute Ausdehnen zu ermöglichen. Einige Patient:innen benötigen möglicherweise eine Atemhilfe durch ein Beatmungsgerät. 

Die Genesung der Lunge benötigt Zeit. Da durch die Entfernung von Lungengewebe die Fläche für den Gasaustausch reduziert wird, kann es anfangs zu Atemschwierigkeiten kommen. 

Eine gesunde Lunge mit geringen Vorschäden verfügt über eine Leistungsreserve und kann die Auswirkungen des Eingriffs innerhalb von Wochen oder Monaten bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Der verbleibende Lungenabschnitt kann sich dazu etwas ausdehnen. Die behandelnden Mediziner:innen können abschätzen, ob und in welchem Ausmaß Einschränkungen zu erwarten sind. 

Für Patient:innen, die rauchen oder an einer chronischen Lungenerkrankung leiden, ist die Situation anders. Ihre bereits vorgeschädigte Lunge könnte eingeschränkte Funktionsreserven aufweisen. Diese Patient:innen haben ein erhöhtes Gefahrenrisiko bei einer Narkose und sind anfälliger für Komplikationen wie Infektionen und Blutungen. In manchen Fällen kann die Wahrscheinlichkeit schwerer zukünftiger Beeinträchtigung so hoch sein, dass eine Operation nicht infrage kommt und eine alternative Therapie angewendet werden muss. 

Atemtherapie kann hilfreich sein, um die Leistungsfähigkeit der Lunge bis zu einem gewissen Level wiederherzustellen. Viele Patient:innen erlernen die ersten Übungen dafür bereits im Krankenhaus von spezialisierten Therapeut:innen. 

Chemotherapie bei Lungenkrebs 

Bei der Chemotherapie handelt sich um eine systemische Therapie, d.h. die Medikamente wirken auf den gesamten Körper und können sowohl den ursprünglichen Tumor als auch eventuelle Metastasen erreichen. 

  • Die Chemotherapie kann als zusätzliche Therapie nach einer Operation eingesetzt werden, um eventuell verbleibende Krebszellen abzutöten (dies nennt man adjuvante Chemotherapie). 
  • Bei fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren kann die Chemotherapie gemeinsam mit Strahlentherapie (als sogenannte Radiochemotherapie), in Kombination mit einer Antikörper- oder Immuntherapie (bezeichnet als Chemo-Immuntherapie) oder als eigenständige Behandlung eingesetzt werden. Dabei ist das Ziel, durch den Tumor verursachte Beschwerden zu reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Vorbereitung

Wieder ist es äußerst ratsam, dass Patient:innen mit Lungenkrebs das Rauchen einstellen. Der Tabakrauch kann den Stoffwechsel vieler Substanzen beeinflussen, was die Wirksamkeit einer Chemotherapie bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern deutlich verringern kann. Forschungsergebnisse zeigen zudem, dass Patient:innen mit Lungenkrebs, die vor Behandlungsbeginn das Rauchen aufgeben, eine günstigere Prognose haben. Die behandelnden Ärzt:innen können diese Thematik in einem individuellen Beratungsgespräch vertiefen. 

Was passiert bei einer Chemotherapie? 

Die meisten Patient:innen erhalten die Chemotherapie-Medikamente über eine Infusion direkt in eine Vene. Diese Methode ermöglicht es den Wirkstoffen, sich im ganzen Körper auszubreiten und somit auch auf Krebszellen einzuwirken, die weit von der ursprünglichen Tumorstelle entfernt sind. 

Der Behandlungsplan ist für alle Patient:innen individuell angepasst und kann eine einzelne Substanz oder eine Kombination von Medikamenten beinhalten. Darüber hinaus sind Pausen zwischen den einzelnen Behandlungszyklen vorgesehen, um dem Körper die notwendige Erholungszeit zu gewähren. 

Häufig verwendete Zytostatika (Substanzen, die die Zellteilung hemmen) umfassen Platinverbindungen wie Cisplatin und Carboplatin, Taxane wie Paclitaxel, Antimetabolite wie Gemcitabin und den Topoisomerasehemmer Etoposid. 

Ob die Behandlung stationär oder ambulant durchgeführt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei wiederholter Chemotherapie kann ein Port unter der Haut eingesetzt werden, der einen direkten Zugang zu einer großen Vene ermöglicht. Dadurch wird das Risiko einer Venenreizung minimiert und die Infusion kann leichter gelegt werden, da nur die Haut über dem Port punktiert werden muss. Patient:innen, deren allgemeine Gesundheit gut ist, können die Infusion ambulant in einer spezialisierten Klinik oder Facharztpraxis erhalten und anschließend nach Hause zurückkehren. 

Wie bei allen medizinischen Behandlungen sind auch bei der Chemotherapie Nebenwirkungen möglich. Da die verwendeten Medikamente auch gesunde Zellen angreifen, können Nebenwirkungen insbesondere in Bereichen auftreten, in denen gesunde Zellen sich schnell teilen, wie im Mund, Verdauungstrakt, Intimbereich, bei der Blutbildung sowie an Haaren und Nägeln.

Falls Sie mehr über die möglichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie erfahren möchten, können Sie auf dieser Website einige wertvolle Informationen finden: https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/chemotherapie/nebenwirkungen.php 

Strahlentherapie bei Lungenkrebs 

  • Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, bei denen der Tumor lokal begrenzt und eine Operation nicht möglich ist, erhalten in der Regel eine Strahlentherapie. Hat sich der Tumor bereits weiter ausgebreitet, kann auch eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie, die sogenannte Radiochemotherapie, in Erwägung gezogen werden.
  • Im Fall von kleinzelligem Lungenkrebs ist es üblich, eine Bestrahlung des Tumors in Kombination mit einer Chemotherapie durchzuführen. Da kleinzellige Lungenkarzinome häufiger Metastasen im Gehirn ausbilden, führen Ärzt:innen oft präventiv eine Kopfbestrahlung durch. In bestimmten Fällen kann auch der mittlere Brustkorbbereich (Mediastinum) bestrahlt werden.

Es gibt verschiedene Strahlungstechniken, die je nach individueller Situation der Patient:innen angepasst werden können. Unabhängig von der Technik wird die gesamte Strahlendosis nicht auf einmal verabreicht, sondern aufgeteilt, ein Prozess, der als “Fraktionierung” bezeichnet wird. Die Anzahl der Einzelbestrahlungen hängt von der spezifischen Krankheitssituation der Betroffenen ab. 

In der konventionellen Fraktionierung werden Patient:innen in festen Zyklen bestrahlt, zwischen denen Pausen liegen. Bei der hyperfraktionierten, akzelerierten Strahlentherapie bestrahlt man den Tumor häufiger und in kürzeren Abständen, jedoch mit einer geringeren Einzeldosis. Die stereotaktische Bestrahlung bestrahlt den Tumor aus verschiedenen Richtungen mit jeweils kleinen Dosen. 

Es ist unabdinglich, dass Patient:innen mit ihrem Behandlungsteam besprechen, was sie während einer Bestrahlung beachten müssen. Rauchen kann die Prognose verschlechtern und sollte daher vermieden werden. Auch der Konsum von hochprozentigem Alkohol und scharfen oder sehr sauren Speisen sollte eingeschränkt werden, da diese die Speiseröhre reizen können. 

Während einer Strahlentherapie wird eine hochenergetische Strahlung präzise auf den Tumor gerichtet, um die Krebszellen zu schädigen und ihr Wachstum zu verlangsamen oder zu stoppen. Die meisten Patient:innen erhalten diese Behandlung ambulant. Die eigentliche Bestrahlung dauert nur wenige Sekunden, jedoch kann die gesamte Behandlung, einschließlich der Vorbereitungszeit, zwischen 20 und 90 Minuten dauern. 

Mögliche Nebenwirkungen der Strahlentherapie können je nach Lage und Größe des Tumors variieren. Eine Bestrahlung kann benachbarte Organe beeinflussen und beispielsweise zu einer Reizung der Speiseröhre führen. Auch die Haut im Bestrahlungsfeld kann Reaktionen zeigen, die von leichten Sonnenbrand-Symptomen bis hin zu Verbrennungsreaktionen reichen. 

Auf dieser Website finden Sie weitere Informationen über die Nebenwirkungen, die bei einer Strahlentherapie auftreten können: https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/strahlentherapie-nuklearmedizin/strahlentherapie-nebenwirkungen.php

Zielgerichtete Therapie und Immuntherapie bei Lungenkrebs  

  • Bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs werden zielgerichtete Therapien und Immuntherapien vornehmlich in weiter fortgeschrittenen Krankheitsstadien eingesetzt. Sie können entweder als eigenständige Behandlung oder in Verbindung mit einer Chemotherapie oder einem weiteren zielgerichteten Medikament angewandt werden. Einige Patient:innen erhalten eine Immuntherapie oder zielgerichtete Therapie nach einer Operation und darauf folgender Chemotherapie über einen längeren Zeitraum (sogenannte Erhaltungstherapie), um das Risiko eines Rückfalls zu verringern. 
  • Bei kleinzelligem Lungenkrebs haben sich zielgerichtete Therapien bisher nicht als wirksam erwiesen. Allerdings stehen für fortgeschrittene Krankheitsstadien Immun-Checkpoint-Hemmer zur Verfügung. Diese werden den Betroffenen in Kombination mit einer Chemotherapie verabreicht.

Zielgerichtete Therapien attackieren direkt die Krebszellen und zielen auf spezielle Mechanismen ab, die das Wachstum der Zellen kontrollieren. Solche Therapien sind jedoch nur wirksam, wenn die Krebszellen genetische Veränderungen aufweisen, die durch das spezifische Medikament angegriffen werden können. Dies ist nicht bei allen Patient:innen der Fall. 

Mittlerweile gibt es eine breite Palette von zielgerichteten Medikamenten gegen Lungenkrebs, wobei weit über 20 verschiedene Wirkstoffe zugelassen sind.

Zum Beispiel gibt es sogenannte EGFR-Hemmer, die Signalwege in der Zelle unterdrücken. Diese tragen Namen wie Osimertinib, Afatinib, Gefitinib oder Erlotinib. Weiters gibt es Antikörper wie Bevacizumab oder Ramucirumab, die die Bildung neuer Blutgefäße und damit die Versorgung des Tumors stören. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Klassen von Wirkstoffen. 

Die Immuntherapie unterstützt das Immunsystem dabei, Krebszellen besser zu identifizieren und zu bekämpfen. Auch bei Immuntherapien gibt es Hinweise darauf, dass sie effektiver sind, wenn spezielle Angriffspunkte vorhanden sind. Häufig verwendete Wirkstoffe sind beispielsweise die Immun-Checkpoint-Hemmer Pembrolizumab, Cemiplimab oder Atezolizumab. 

Bei der Untersuchung von Lungenkrebs prüfen Ärzt:innen im Labor, ob die Tumorzellen molekularbiologische Eigenschaften aufweisen, die für die Therapie relevant sind. 

Wie sieht der Ablauf der Therapien aus? Normalerweise erhalten Patient:innen zielgerichtete Therapien in Form von Tabletten, die sie einnehmen müssen. Krebsbekämpfende Antikörper, einschließlich Immun-Checkpoint-Hemmer, werden hingegen in der Regel als regelmäßige Infusionen alle 2 oder mehr Wochen verabreicht. 

Mögliche Nebenwirkungen 

Die Strukturen, die von zielgerichteten Medikamenten und Immuntherapien angegriffen werden, finden sich oft auch in gesunden Körperzellen. Die auftretenden Nebenwirkungen sind abhängig vom jeweils verwendeten Wirkstoff oder der Wirkstoffkombination. Typische Nebenwirkungen sind beispielsweise Auswirkungen auf Haut, Schilddrüse oder Darm sowie eine starke, therapiebedingte Erschöpfung (Fatigue). 

Erfahren Sie hier noch mehr über die Funktionsweise der Immuntherapie und wie sie bei der Behandlung von Lungenkrebs eingesetzt wird: https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1656325935& 

Linderung von belastenden Symptomen bei Lungenkrebs: Wege zur Verbesserung der Lebensqualität  

Viele Lungenkrebspatient:innen leiden im Verlauf ihrer Erkrankung unter belastenden Symptomen. Diese können sich in jedem Krankheitsstadium manifestieren – sowohl während der Phase, in der der Krebs noch heilbar ist, als auch wenn der Tumor dies nicht mehr der Fall ist. 

Dazu zählen Symptome wie: 

  • Atemnot 
  • Husten 
  • Bluthusten 
  • Gewichtsverlust  
  • Schmerzen. 

Einerseits kann der Tumor die Ursache für diese Symptome sein, beispielsweise wenn er die Atemwege verengt oder zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle (Pleuraerguss) führt. In fortgeschrittenen Stadien können jedoch auch Lungenkrebs-Metastasen verschiedene Beschwerden verursachen. Dies ist abhängig davon, welches Organ betroffen ist. Auch die angewandten Behandlungsmethoden können belastende Symptome hervorrufen. So kann die Bestrahlung eines Lungentumors beispielsweise zu Herzproblemen, Fatigue, einer Lungenentzündung oder einer Reizung der Speiseröhre führen. 

Zur Linderung dieser Symptome stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Abhängig von der individuellen Situation der Patient:innen können die behandelnden Ärzt:innen Medikamente verabreichen, die das Tumorwachstum hemmen, eine palliative Bestrahlung durchführen oder eine Operation vornehmen. Sie können Medikamente gegen Schmerzen verschreiben, aber auch Hilfsmittel für den häuslichen Gebrauch, wie Sauerstoffgeräte, die das Atmen erleichtern. 

Linderung von Atemnot (Dyspnoe) bei Lungenkrebs 

Das Empfinden von Atemnot gehört zu den belastendsten Symptomen einer Lungenkrebserkrankung. Bei etwa 80% der Betroffenen mit fortgeschrittener Krankheit tritt Atemnot oder Dyspnoe auf. Es ist wichtig zu beachten, dass das subjektive Gefühl der Atemnot nicht immer mit der tatsächlichen Sauerstoffversorgung korreliert. Neben körperlichen Beschwerden kann Atemnot auch Angst oder Panik auslösen, wodurch sich das Symptom noch verschlimmern kann. 

Die Behandlung der Atemnot hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Ursachen, dem individuellen Empfinden der betroffenen Person, der Erkrankungssituation und ihrem Gesundheitszustand. Wenn die Ursache behoben werden kann, verbessert sich in der Regel auch die Atmung. Wenn beispielsweise der Tumor in die Bronchien eingewachsen ist, können Ärzt:innen die Atemwege mit verschiedenen Methoden, wie z.B. Lasertherapie, Kryotherapie, Argon-Beamer, Stents oder Bestrahlung öffnen.

Wenn die Atmung durch die Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Lunge und Rippen (Pleuraerguss) beeinträchtigt wird, kann eine Punktion helfen. Andere Probleme wie etwa eine Lungenentzündung können mit Medikamenten behandelt werden. 

Medikamentöse Ansätze 

Es gibt verschiedene Medikamente, die das Atmen erleichtern und die Angst lindern können: 

  • Opiate beeinflussen das Atemzentrum im Gehirn und verringern in der Regel die Atemnot. Sie können teilweise auch die mit Atemnot einhergehende Angst lindern.  
  • Benzodiazepine werden vor allem eingesetzt, um die Angst und Panik zu mindern, die durch Atemnot bei den Patient:innen verursacht werden können.  
  • Eine Feuchtinhalation mit bronchienerweiternden Medikamenten kann die Atemwege öffnen und beim Abhusten von Sekreten helfen. 

Nicht-medikamentöse Ansätze 

Ärzt:innen können eine Sauerstofftherapie verschreiben, wenn die Aufnahme von ausreichend Sauerstoff durch normales Atmen nicht mehr möglich ist. Es gibt Geräte für Zuhause und unterwegs, um die Mobilität der Patient:innen zu erhalten. Eine Atemtherapie kann dazu beitragen, die Atemnot zu mildern, indem die Lunge durch regelmäßiges Training besser belüftet wird und mehr Sauerstoff in den Körper gelangt. Zudem stärkt das Training die an der Atmung beteiligten Muskeln. 

Bewegung und Entspannungstechniken können ebenfalls helfen, mit der Krankheitssituation umzugehen. Entspannungsübungen beruhigen den Atem und können Ängste lindern, während Bewegung bei Atemnot hilfreich sein kann. Studien haben gezeigt, dass Betroffene, die längere Strecken gehen, oftmals besser atmen können. Vermutlich unterstützt längeres Gehen die Atemhilfsmuskulatur durch den Schultergürtel.

Husten bei Lungenkrebs 

Husten ist das häufigste Symptom, unter dem Lungenkrebspatient:innen leiden. Er kostet ohnehin geschwächte Patient:innen viel Energie. Es gibt bisher nur wenige wissenschaftliche Studien, die klären, wie speziell Husten bei Lungenkrebs am besten behandelt werden kann. Verschiedene hustenlindernde Medikamente stehen jedoch zur Linderung der Beschwerden zur Verfügung. 

Bei trockenem Reizhusten können Ärzt:innen hustenstillende Medikamente (Antitussiva) wie Dihydrocodein oder Levodropropizin verschreiben. Bei produktivem Husten, also Husten mit Schleimbildung und Auswurf, können schleimlösende Mittel lindernd wirken. Auch ein Feuchtinhalationsgerät mit entsprechenden Medikamenten kann Erleichterung verschaffen. 

Tipp: Bei Husten ist es stets ratsam, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, vorzugsweise Wasser. 

Bluthusten (Hämoptysen, Hämoptoe) bei Lungenkrebs 

Bluthusten oder Hämoptyse bezeichnet den Zustand, bei dem blutiger Speichel oder Blutspuren im Auswurf auftreten. Dieses Symptom tritt bei etwa 20 von 100 Lungenkrebspatient:innen auf. 

Meistens stammt das Blut aus empfindlichen Blutgefäßen des Tumors, die beim Husten reißen oder durch eine ärztliche Behandlung versehentlich verletzt werden können. Ein leichter Bluthusten muss normalerweise nicht behandelt werden. 

Ein starker Bluthusten (Hämoptoe) kann lebensgefährlich werden. Blut und geronnene Blutklumpen können die Atemwege blockieren. Dies ist ein Notfall und die Patient:innen müssen im Krankenhaus behandelt werden. 

Je nach Situation der betroffenen Person kommen verschiedene Behandlungen in Frage. Ärzt:innen werden in erster Linie versuchen, die Sauerstoffversorgung zu sichern. Dazu gehört auch eine Sauerstoffgabe oder eine Beatmung über einen Beatmungsschlauch (Tubus). Wenn gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden, sollte dies dem Arzt oder der Ärztin mitgeteilt werden, damit die Blutung auch medikamentös behandelt werden kann. 

Während einer Bronchoskopie können Ärzt:innen das Blut und die Gerinnsel aus den Atemwegen absaugen. Sie werden auch versuchen, die Blutung zu stoppen, indem sie die Blutgefäße temporär komprimieren oder verschließen. Wenn die Blutung anhält, kann eine sogenannte Bronchialarterienembolisation durchgeführt werden. Bei diesem Eingriff können Ärzt:innen die für die Blutung verantwortlichen Lungengefäße verschließen. 

Eine Tumorblutung ist eine extrem belastende und potenziell lebensbedrohliche Situation. Sie kann insbesondere bei fortgeschrittener Lungenkrebserkrankung auftreten. Patient:innen sollten im Idealfall im Vorfeld mit ihren Angehörigen und den behandelnden Ärzt:innen besprechen, was in einer solchen Notfallsituation auf sie zukommen kann: Welche Vorbereitungen sind möglich? Was ist im Notfall zu tun? 

Heiserkeit bei Lungenkrebs  

Wenn der Tumor auf den Stimmbandnerv drückt, kann dies zu einer Beeinträchtigung der Stimmbänder führen und bei Betroffenen Heiserkeit verursachen. Auch das Schlucken kann dadurch erschwert sein. Die behandelnden Ärzt:innen untersuchen zunächst die Ursache für die Heiserkeit, da sie auch durch Chemotherapie oder Strahlentherapie verursacht werden kann. In solchen Fällen kann die Heiserkeit nach Abschluss der Behandlung von alleine verschwinden. 

Wenn der Tumor für die Heiserkeit verantwortlich ist, versuchen die Ärzt:innen, den Tumor zu verkleinern, um den Druck auf den Nerv zu verringern. Hierfür stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, wie die Verabreichung von Steroiden, Strahlen- oder Chemotherapie. In einigen Fällen kann auch ein Facharzt oder eine Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde durch spezielle Eingriffe zur Linderung der Heiserkeit beitragen. 

Es gibt auch Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Ihre Stimme zu schonen und die Heiserkeit zu lindern: 

  • Gönnen Sie Ihrer Stimme regelmäßige Pausen und versuchen Sie, leise zu sprechen. 
  • Sorgen Sie für ausreichende Feuchtigkeit im Hals-Rachen-Bereich, indem Sie viel trinken, idealerweise Wasser. Das Einatmen von warmem Wasserdampf kann ebenfalls hilfreich sein. 
  • Planen Sie Termine, bei denen Sie viel sprechen müssen, für Zeiten, in denen Ihre Stimme noch nicht ermüdet ist. 

Die Pflege der Stimme und die Beachtung dieser Ratschläge können dazu beitragen, eine störende Heiserkeit zu lindern und Ihnen dabei helfen, weiterhin normal zu kommunizieren. Sprechen Sie jedoch immer mit Ihrem medizinischen Team, um die bestmögliche Unterstützung und Behandlung belastender Symptome zu erhalten. 

Wenn der Lungenkrebs nicht mehr heilbar ist 

 

Auch wenn Lungenkrebs nicht mehr heilbar ist, können Ärztinnen und Ärzte dennoch Behandlungen durchführen, um die Krankheit zu stabilisieren, das Tumorwachstum einzudämmen und belastende Beschwerden zu lindern. Diese Art der Behandlung wird als “Palliativtherapie” bezeichnet. 

Es ist wichtig zu verstehen, dass Palliativtherapie nicht automatisch bedeutet, dass sich die Betroffenen im Endstadium der Erkrankung befinden. Tatsächlich können viele Patient:innen mithilfe der heutigen Therapien über einen längeren Zeitraum ein relativ normales Leben führen. 

Fachleute betrachten die palliativmedizinische Versorgung bei Lungenkrebs in den folgenden Situationen als notwendig: 

  • Wenn bei der Diagnosestellung umfangreiche Metastasen vorliegen. 
  • Wenn ein nicht-operabler Rückfall auftritt. 

Palliativversorgung von Lungenkrebspatient:innen beinhaltet die Zusammenarbeit mit speziell ausgebildeten palliativmedizinischen Fachkräften. In zertifizierten Lungenkrebszentren wird an regelmäßigen interdisziplinären Tumorkonferenzen teilgenommen, in denen die behandelnden Ärzt:innen die bestmögliche Behandlung beratschlagen. 

Neben der Palliativtherapie erhalten Patient:innen mit nicht-heilbarem Lungenkrebs auch eine Palliativberatung. Dies beinhaltet, dass die behandelnden Ärzt:innen und Palliativfachkräfte: 

  • Frühzeitig körperliche, seelische, psychosoziale und spirituelle Belastungen einschätzen und gegebenenfalls behandeln. 
  • Beratung und Hilfestellung koordinieren. 
  • Frühzeitig das Gespräch bezüglich Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten suchen. 
  • Die Belastungen von Angehörigen und Freund:innen wahrnehmen und Unterstützung bieten. 
  • Beratung und Vermittlung von hospizlichen und pflegerischen Angeboten erläutern.

Klinische Studien sind eine Option für manche Patient:innen mit kleinzelligem und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs. In solchen Studien werden neue Wirkstoffe und Behandlungsmethoden erprobt, um herauszufinden, ob sie wirksamer sind als herkömmliche Therapien. Zudem werden die auftretenden Nebenwirkungen genau beobachtet und dokumentiert. 

Es gibt auch Studien, die darauf abzielen, bestehende Behandlungen zu verbessern. In diesen Therapieoptimierungsstudien werden bereits bekannte und übliche Methoden neu kombiniert oder leicht abgewandelt. 

Studienteilnehmer:innen werden engmaschig betreut, und die behandelnden Ärzt:innen können bei auftretenden Nebenwirkungen schnell eingreifen. Klinische Studien bieten somit die Möglichkeit, von neuen Entwicklungen in der Lungenkrebsbehandlung zu profitieren. 

Komplementäre oder alternative Therapien bei Lungenkrebs 

Krebserkrankte suchen häufig nach alternativen oder komplementären Behandlungsmethoden, um den Krebs zu bekämpfen oder die Heilung zu unterstützen. Dabei stoßen sie auf eine Vielzahl von Verfahren, darunter pflanzliche Präparate wie Mistelextrakte oder Thymusextrakte aus Tierorganen sowie Mind-Body-Medizin wie achtsamkeitsbasierte Verfahren. 

Es ist wichtig zu wissen, dass es keine wissenschaftlich nachgewiesenermaßen wirksame alternative Behandlung gibt, die die herkömmlichen Krebstherapien ersetzen kann. Eine Krebstherapie sollte nicht durch vermeintlich sanftere Methoden ersetzt werden. 

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass ergänzende (komplementäre) Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren wie Yoga oder Tai-Chi therapiebedingte Beschwerden lindern und den Umgang mit der Erkrankung erleichtern können. Akupunktur und Akupressur können möglicherweise therapiebedingte Übelkeit und Erbrechen verringern und die Schmerztherapie sinnvoll ergänzen. 

Für viele andere Mittel oder Methoden gibt es keine ausreichenden Studien oder gar keine Überprüfungsversuche. Es fehlt also der Nachweis dafür, dass sie Symptome verbessern oder das Krebswachstum hemmen können. .

Wir wollen hervorheben, dass zusätzliche Behandlungen, insbesondere jene mit pflanzlichen Mitteln, die Wirksamkeit einer Krebstherapie beeinflussen können. Vor Beginn einer solchen Behandlung ist es daher wichtig, sich mit dem Behandlungsteam zu beraten. 

 

Quellen:  

Krebsinformationsdienst, D.K. (2023) Lungenkrebs (Bronchialkarzinom), Lungenkrebs: Symptome, Prognose, Therapie. URL: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/lungenkrebs/index.php [16.06.2023]

Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA (2023) Patientenkommunikation: BMS-Pflege-Onkologie, Pflege. URL: https://www.pflege-onkologie.de/infos-fuer-pflegekraefte/kommunikation-mit-patienten#die-rolle-der-angehoerigen-am-lebensende [16.06.2023] 

Helmholtz Munich. Lungenkrebs: Therapie. URL: https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/lungenkrebs/therapie [20.06.2023]

Non-small cell lung cancer surgery: Lung cancer surgery. Non-small Cell Lung Cancer Surgery | Lung Cancer Surgery. URL: https://www.cancer.org/cancer/types/lung-cancer/treating-non-small-cell/surgery.html [20.06.2023]

 

Hinweis

Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen, übernehmen wir keine Haftung für jegliche Fehler oder Auslassungen in diesem Artikel oder für Handlungen, die aufgrund dieser Informationen getroffen werden. Wir empfehlen, sich immer von einem qualifizierten Arzt oder Pflegepersonal beraten zu lassen und jegliche Entscheidungen bezüglich der Gesundheit oder Pflegebedürfnisse einer Person nur auf Grundlage einer individuellen Beratung und Diagnose zu treffen.

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