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Die Kontrakturenprophylaxe – Ein Überblick

Alltagsbewältigung und Lebensqualität, Ernährung und Gesundheitsförderung

Sind Gelenke in ihrer Funktions- oder Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, spricht man von sogenannten Kontrakturen [1]. Mit der physiotherapeutischen Kontrakturenprophylaxe soll dem Auftreten dieser Bewegungseinschränkungen vorgebeugt werden.

Die Bedeutsamkeit einer professionellen Kontrakturenprophylaxe ist den hochqualifizierten Physiotherapeut:innen von HeldYn bewusst. Sie verfügen über die notwendige Expertise und Erfahrung, um bei einem erhöhten Kontrakturenrisiko den passenden Therapieplan zu finden. Durch enge Absprache mit Ihnen über Ihre individuellen Herausforderungen und Bedürfnisse, kann das Therapieprogramm optimal auf Ihre Anliegen zugeschnitten und in Ihrem eigenen Zuhause durchgeführt werden.

Weitere Informationen zu unserem Physiotherapie-Leistungen finden Sie unter „Physiotherapie.“

Warum wird die Kontrakturenprophylaxe durchgeführt?

Werden bestimmte Körperteile nicht mehr ausreichend bewegt, können Muskel- oder Sehnenverkürzungen auftreten, eine Schrumpfung von Gelenkkapseln eintreten oder auch Gelenkflächen verwachsen [2]. Ziel der Kontrakturenprophylaxe ist, wie bereits erwähnt, die Vorbeugung und Vermeidung solcher Kontrakturen.

Die mangelnde Bewegung der Gelenke  (zum Beispiel im Zuge einer Bettlägerigkeit oder durch längere Schonhaltungen) kann sich vorerst als Immobilität oder Versteifung eines Gelenks ausdrücken. Tritt eine echte Kontraktur auf, kann diese meist nicht wieder rückgängig gemacht werden [3]. Insofern ist eine professionelle Kontrakturenprophylaxe von wesentlicher Bedeutung für den Erhalt der Gesundheit und der Lebensqualität.

Wo wird die Kontrakturenprophylaxe angeboten?

Die Kontrakturenprophylaxe wird in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens angeboten, darunter:

  • Krankenhäuser: In Krankenhäusern wird die Kontrakturenprophylaxe oft bei Patient:innen durchgeführt, die sich einer Operation unterzogen haben, längerfristig bettlägerig sind oder eine Verletzung erlitten haben.
  • Rehabilitationszentren: Diese Einrichtungen bieten spezialisierte Programme zur Rehabilitation von Patient:innen mit verschiedenen Gesundheitszuständen, einschließlich solchen, die ein erhöhtes Risiko für Kontrakturen haben.
  • Physiotherapiepraxen: Physiotherapeut:innen führen eine Kontrakturenprophylaxe als Teil ihres Behandlungsplans für Patient:innen durch, insbesondere solche mit eingeschränkter Beweglichkeit aufgrund von Verletzungen, Krankheiten oder Operationen.
  • Pflegeeinrichtungen: In Pflegeheimen und Langzeitpflegeeinrichtungen ist die Kontrakturenprophylaxe häufig ein wichtiger Bestandteil der Pflegepraxis, um die Beweglichkeit und Lebensqualität älterer Menschen oder Personen mit Behinderungen zu erhalten.
  • Zu Hause: In einigen Fällen kann die Kontrakturenprophylaxe unter der professionellen Anleitung eines Physiotherapeuten oder einer Physiotherapeutin auch zu Hause durchgeführt werden. Weitere Informationen zu den Physiotherapie-Leistungen von HeldYn finden Sie hier unter „Physiotherapie.“

Wann ist eine Kontrakturenprophylaxe sinnvoll?

Maßnahmen zur Vorbeugung von Kontrakturen werden häufig durchgeführt bei:

  • Immobilität: Diese kann zum Beispiel bei Personen auftreten, die im Rollstuhl sitzen oder einen Schlaganfall erlitten haben. Hier besteht häufig keine Möglichkeit der (gezielten) Bewegung der betroffenen Körperteile.
  • Bettlägerigkeit: Bettlägerigkeit über einen längeren Zeitraum birgt ebenfalls ein hohes Risiko für Kontrakturen.
  • Inaktivität: Bei Bewegungsmangel und fehlender Mobilisation (z. B. bei Tragen eines Gipses), können ebenso Kontrakturen entstehen. Auch die Einnahme von Medikamenten, die ermüdend wirken können gegebenenfalls als Kontrakturenrisiko eingestuft werden.
  • Schonhaltung: Bestehen bereits Schmerzen an einer Körperstelle, kann automatisch eine Schonhaltung eingenommen werden, wodurch die Gelenke nicht ausreichend Bewegung erfahren.

Wie läuft eine Kontrakturenprophylaxe ab?

Das Therapieprogramm ist jeweils auf die individuelle Situation des Patienten oder der Patientin angepasst. Der Ablauf kann folgendermaßen aussehen:

  1. Anamnesegespräch: Ein anfängliches Gespräch kann helfen, die individuellen Herausforderungen, Bedürfnisse und Erwartungen des Patienten oder der Patientin zu eruieren. Auf Basis dieses Anamnesegesprächs werden dann die Therapieziele festgelegt und ein Therapieplan erstellt.
  2. Durchführung von Übungen: Je nach Möglichkeit der Mobilität des Patienten oder der Patientin können aktive oder passive Bewegungsübungen durchgeführt werden. Die aktiven Mobilisierungsübungen können das Kreisen, Beugen und Strecken der Füße, Beine, Schultergelenke oder der Hände umfassen. Können die Übungen nicht mehr selbstständig durchgeführt werden, bewegt der Physiotherapeut oder die Physiotherapeutin (passive Bewegung) den betroffenen Körperteil [4].
  3. Nachbesprechung: In Folge der Therapieeinheit kann ein kurzes Gespräch folgen, das dazu dient, etwaige Unklarheiten zu besprechen oder das Therapieprogramm für zukünftige Einheiten anzupassen.

Wie kann HeldYn Sie unterstützen?

Unsere hochqualifizierten Physiotherapeut:innen sind darauf spezialisiert, eine maßgeschneiderte Kontrakturenprophylaxe anzubieten, die exakt auf Ihre individuellen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Wir nehmen uns Zeit, Ihre Herausforderungen und persönlichen Wünsche zu verstehen, um sicherzustellen, dass jede Therapieeinheit gezielt auf Ihre spezifischen Anliegen eingeht.

Die herausragende Flexibilität unserer Physiotherapeut:innen ermöglicht es uns, Sie direkt in Ihrer gewohnten Umgebung zu unterstützen und bei Bedarf schnell einsatzbereit zu sein, um der Entstehung von Kontrakturen bestmöglich entgegenzuwirken.

Weitere Informationen zu unserem physiotherapeutischen Angebot finden Sie unter “Physiotherapie”.


FAQs

1. Was sind Kontrakturen und warum stellen sie ein Gesundheitsrisiko dar?

Kontrakturen sind pathologische Verkürzungen von Muskeln, Sehnen oder Bindegewebe, die zu eingeschränkter Beweglichkeit und zu einem Funktionsverlust von Körperteilen führen können. Sie stellen ein Gesundheitsrisiko dar, da sie die Lebensqualität beeinträchtigen und das Risiko für Komplikationen wie z. B. Druckgeschwüre erhöhen können [5].

2. Wer ist besonders gefährdet für die Entwicklung von Kontrakturen?

Personen, die bettlägerig sind, eine eingeschränkte Mobilität haben, ein höherer Alter erreichen oder an neurologischen Erkrankungen leiden, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Kontrakturen.

3. Welche Rolle spielt die Immobilität bei der Entstehung von Kontrakturen?

Immobilität führt zu einer Verkürzung der Muskeln und Sehnen. Durch einen Mangel an Bewegung, werden die Gelenke nicht ausreichend beansprucht, was zu Steifheit und Einschränkung der Beweglichkeit führen kann.

4. Wie kann man Kontrakturen erkennen?

Anzeichen für Kontrakturen können eine eingeschränkte Beweglichkeit, Steifheit der Muskeln und Gelenke sowie Schmerzen bei der Ausübung von Bewegungen sein.

5. Welche Maßnahmen werden zur Kontrakturenprophylaxe eingesetzt?

Zur Kontrakturenprophylaxe werden Mobilisations- und Dehnübungen, passive Bewegungen, Lagerungstechniken, physikalische Therapie und unterschiedliche Hilfsmitteln wie Lagerungskissen eingesetzt.

6. Kann die Kontrakturenprophylaxe auch von Angehörigen durchgeführt werden?

Ja, je nach Übung, können auch Angehörige dazu angeleitet werden, einfache Mobilisations- und Dehnübungen durchzuführen, um die Kontrakturenprophylaxe zu unterstützen. Im besten Fall sollte eine Fachperson diese vorab anleiten [6].

7. Welche Bedeutung hat die frühzeitige Intervention bei der Kontrakturenprophylaxe?

Frühzeitige Interventionen können die Entstehung und das Fortschreiten von Kontrakturen verhindern. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung eine zeitgerechte Kontrakturenprophylaxe bei Risikopatient:innen durchzuführen.


Quellen

[1] Vgl. Sandra Nee,  ”Kontrakturen Prophylaxe”, altenpflegeschueler.de,  n.  d., https://www.altenpflegeschueler.de/pflege/kontrakturenprophylaxe/, 15.04.2024.

[2] Vgl. Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort, ”Kontrakturenprophylaxe: Wie beugt man steifen Gelenken vor?“, sanubi.de, 22.02.2024,  https://sanubi.de/praevention/kontrakturprophylaxe, 15.04.2024.

[3] Vgl. ebd.

[4] Vgl. ebd.

[5] Vgl. ebd.

[6] Vgl. ebd.

ÜBER DIE AUTORIN:
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