Heldyn / Pflege / Pflegeeinrichtung Kosten

Pflegeeinrichtung Kosten

Pflege

Die Kosten für einen Platz in einer österreichischen Pflegeeinrichtung variieren abhängig vom Bundesland. Zusätzlich kommt es auch darauf an, ob es sich um eine private oder öffentliche Einrichtung handelt.

Wie teilen sich die Kosten für eine Pflegeeinrichtung auf?

In der Regel setzen sich die Gebühren für eine Pflegeeinrichtung aus einem Grundbetrag und einem Pflegezuschlag zusammen. Wie hoch der Pflegezuschlag ausfällt, hängt von der jeweiligen Pflegestufe der betroffenen Person ab. Er orientiert sich nämlich an der Höhe des Pflegegeldes [1].

Welche Förderungen sind für eine Pflege- und Alteneinrichtung möglich?

Das Pflegegeld stellt auch eine Förderungsoption für Pflege in Österreich dar. Es kann bei dem jeweiligen Pensionsversicherungsträger beantragt werden. Zur Ermittlung des zustehenden Pflegegeldes wird im Zuge einer Vorstellung bei einem Arzt oder einer Ärztin (oder teilweise auch einer Pflegekraft) der Pflegebedarf festgelegt. Je nachdem wie viel Stunden an Pflegebedarf der:die Betroffene pro Monat bedarf, wird die Person in eine der 7 Pflegestufen eingestuft. Das Pflegegeld wird zwölfmal jährlich ausgezahlt und richtet sich wie folgt nach der Pflegestufe (Stand: Dezember 2023):

  • Pflegestufe 1: 175,00 Euro
  • Pflegestufe 2: 322,70 Euro
  • Pflegestufe 3: 502,80 Euro
  • Pflegestufe 4: 754,00 Euro
  • Pflegestufe 5: 1.024,20 Euro
  • Pflegestufe 6: 1.430,20 Euro
  • Pflegestufe 7: 1.879,50 Euro [2]

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, die Kosten für eine Pflege- und Alteneinrichtung zu bezahlen?

Je nachdem welche Form der Pflegeeinrichtung ausgewählt wird, kann es vorkommen, dass die Förderungen nicht ausreichen, um die anfallenden Kosten zu decken. Die Differenz zwischen den Leistungen der Krankenkasse und den tatsächlichen Ausgaben nennt man auch Pflegelücke. Um die Pflegelücke zu begleichen, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen:

Hausverkauf

Ein Eigenheim ist in aller Regel ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge. Wenn Senior:innen, aber in eine Pflegeeinrichtung ziehen, kann es sinnvoll sein, dieses zu verkaufen. Die Entscheidung das Eigenheim zu verkaufen ist meistens keine einfache, da es oftmals auch den Kindern schwerfällt, das Elternhaus samt aller Erinnerungen zu loszulassen. Allerdings kann es ein notwendiger Schritt sein, um eine Pflegelücke zu schließen.

Umfeld

Manchmal ist es auch möglich, von den eigenen Kindern oder dem nahen Umfeld Unterstützung zu erhalten. Festzuhalten ist, dass die eigenen Kinder nur unter gewissen Voraussetzungen unterhaltspflichtig werden. Gegenständlich ist aber die freiwillige finanzielle Hilfe durch Angehörige und Freunde gemeint.

Private Pflegeversicherung

Eine private Pflegeversicherung ist eine eigenständig abgeschlossene Zusatzversicherung, neben der gesetzlichen Grundversorgung. Als Bestandteil der privaten Krankenversicherungen leistet sie im Falle einer Pflegebedürftigkeit einen zusätzlichen monatlichen Geldbetrag und kann so Pflegelücken ausgleichen.

Sozialhilfe/Mindestsicherung (Österreich)

Wenn es einer Person finanziell nicht möglich ist, die Kosten der Pflegeeinrichtung mit dem Pflegegeld, der Pension und privatem Vermögen zu begleichen, übernimmt die Sozialhilfe bzw. Mindestsicherung den Restbetrag. Dabei verbleiben den Betroffenen 20 Prozent ihrer Pension, alle Sonderzahlungen sowie 50,28 Euro als Taschengeld. Letzterer Betrag wird bemessen als 10 Prozent des Pflegegeldbetrags der 3. Pflegestufe [3].

Können Kinder verpflichtet werden, für ihre Eltern zu sorgen?

Kinder können in Österreich in speziellen Fällen ihren Eltern gegenüber unterhaltspflichtig werden. Bevor dies jedoch passiert, müssen die Eltern erst ihr eigenes Vermögen heranziehen. Zudem ist diese Unterhaltspflicht auch nur zulässig, wenn die Eltern, ihre eigene Unterhaltspflicht gegenüber den Kindern in der Vergangenheit nicht vernachlässigt haben. Des Weiteren besteht sie auch nur dann, wenn die Nachkommen diese Zahlungen finanziell tatsächlich leisten können.

Da diese Verpflichtung oder eine mögliche Befreiung davon individuell geregelt werden muss, empfiehlt es sich bei Bedarf eine juristische Beratung in Anspruch zu nehmen. Mit Hilfe dieser kann abgeklärt werden, ob überhaupt Anspruch auf eine Unterhaltspflicht besteht, und gegebenenfalls die Frage geklärt werden in welcher Höhe die Zahlungen auszufallen haben.


FAQ

  1. Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für einen Pflegeplatz in Österreich?

Die Kosten für einen Pflegeplatz in Österreich variieren stark je nach Bundesland und Art der Einrichtung. Eine genaue Durchschnittssumme ist somit schwer zu bestimmen.

  1. Gibt es staatliche Förderungen für Pflegeeinrichtungen in Österreich?

Ja, das Pflegegeld stellt eine Form der staatlichen Förderung dar. Es kann beim Pensionsversicherungsträger beantragt werden und richtet sich nach dem Pflegebedarf der betroffenen Person.

  1. Welche Alternativen gibt es, wenn die Förderungen nicht ausreichen, um die Kosten zu decken?

Es gibt mehrere Optionen, um die sogenannte Pflegelücke zu schließen. Diese können umfassen: Den Verkauf des Eigenheims, Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld, Beiträge einer privaten Pflegeversicherungen oder die staatliche Unterstützung durch Sozialhilfe oder Mindestsicherung.

  1. Wie funktioniert die Unterstützung durch eine private Pflegeversicherung?

Die private Pflegeversicherung leistet einen zusätzlichen monatlichen Geldbetrag im Falle einer Pflegebedürftigkeit.

  1. Können Kinder in Österreich verpflichtet werden, für ihre Eltern zu sorgen?

Ja, unter bestimmten Bedingungen können Kinder unterhaltspflichtig für ihre Eltern werden. Hierfür gelten jedoch spezielle Voraussetzungen, wie die Erfüllung der eigenen Unterhaltspflicht in der Vergangenheit und die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kinder. Konkrete Verpflichtungen der betroffenen Person(en) sollten aber im Zuge einer juristischen Beratung abgeklärt werden.


[1] Vgl. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, ”Kosten für Alten- und Pflegeheime“, oesterreich.gv.at, 21. 03.2023, https://www.oesterreich.gv.at/themen/soziales/pflege/2/Seite.360542.html, 04.12.2023.

[2] Vgl. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, ”Höhe des Pflegegeldes“, oesterreich.gv.at, 19.01.2022, https://www.oesterreich.gv.at/themen/soziales/pflege/4/Seite.360516.html, 04.12.2023.

[3] Vgl. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, ”Kosten für Alten- und Pflegeheime“, 04.12.2023.

ÜBER DIE AUTORIN:
Consent Management Platform by Real Cookie Banner