Die Heimkehr nach einer Krankenhausentlassung bringt nicht nur Erleichterung, sondern auch eine Vielzahl von Gefühlen mit sich – Unsicherheit über den nächsten Schritt und mögliche Ängste vor Rückfällen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Zeit nach der Krankenhausentlassung, beleuchtet wichtige Aspekte der Nachsorge, gibt Tipps zur Organisation häuslicher Pflege und stellt nützliche (Akut)pflegeleistungen vor, die den Übergang erleichtern können.
Krankenhausentlassung: Gemischte Gefühle
Die Entlassung aus dem Krankenhaus markiert oft einen Wendepunkt im Genesungsprozess, begleitet von einem Mix aus Emotionen. Einerseits erleben viele Patient:innen eine tiefe Erleichterung, endlich die vertraute Umgebung und den gewohnten Alltag wiederzuerlangen. Das Krankenhaus kann eine belastende Atmosphäre darstellen, und die Rückkehr nach Hause wird daher oft als Befreiung empfunden. Doch gleichzeitig breitet sich eine Welle der Unsicherheit aus. Die gewohnte Krankenhausumgebung, die medizinische Überwachung und die ständige Verfügbarkeit von Pflegepersonal werden durch die Eigenverantwortung zu Hause ersetzt. Dieser Übergang kann zu einem Gefühl der Verletzlichkeit führen, begleitet von der Sorge, den Heilungsprozess nicht optimal fortsetzen zu können.
Die Angst vor Rückfällen spielt dabei eine zentrale Rolle. Nach Wochen oder sogar Monaten intensiver medizinischer Betreuung mag die Vorstellung, plötzlich ohne diese Unterstützung dazustehen, beängstigend wirken. Die Gedanken kreisen um die Frage, ob die eigenen Kräfte ausreichen, um den Fortschritt zu bewahren, oder ob es zu Rückschlägen kommen könnte. Diese Ängste können das emotionale Gleichgewicht erheblich beeinträchtigen und erfordern eine sorgfältige psychologische Unterstützung, um den Übergang von der Klinik nach Hause reibungslos zu gestalten.
Es ist an dieser Stelle unentbehrlich, sich bewusst zu machen, dass gemischte Gefühle nach der Entlassung normal sind. Die Anpassung an die neue Lebenssituation erfordert Zeit und Geduld. Angehörige und Freunde spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Unterstützung und Verständnis bieten. Gleichzeitig ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es durch regelmäßige Arztbesuche, physiotherapeutische Nachsorge oder psychologische Begleitung, um die Bedenken und Unsicherheiten schrittweise zu überwinden. Der Weg zur vollständigen Genesung ist eben ein Prozess, der nicht nur medizinische, sondern auch emotionale Aspekte umfasst.
Wichtige Aspekte der Nachsorge
Die Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erfordert zudem eine sorgfältige Planung und strukturierte Nachsorge, um den Genesungsprozess optimal zu unterstützen. Drei entscheidende Aspekte stehen dabei im Fokus: die Medikation, Arzttermine und Physiotherapie.
Medikation
Die korrekte Einnahme von Medikamenten spielt eine zentrale Rolle bei der Fortsetzung der Behandlung zu Hause. Es ist entscheidend, die vom Arzt bzw. von der Ärztin verschriebenen Medikamente genau nach Anweisung einzunehmen, um einen stabilen Gesundheitszustand zu gewährleisten. Die Erstellung eines Medikationsplans kann helfen, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass keine Dosis vergessen wird. Hierbei ist auch wichtig, eventuelle Nebenwirkungen im Auge zu behalten und bei Bedarf sofort ärztlichen Rat einzuholen.
Arzttermine
Regelmäßige Arzttermine sind ein weiterer Schlüsselaspekt der Nachsorge. Diese Termine ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung des Gesundheitszustands und dienen dazu, eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen. Ein strukturierter Follow-Up-Plan, der individuell auf die Bedürfnisse des Patienten bzw. der Patientin zugeschnitten ist, kann maßgeblich dazu beitragen die Kontinuität der Versorgung sicherzustellen. Kontrolluntersuchungen schließen außerdem die Möglichkeit ein, jegliche offene Fragen zu klären und Unsicherheiten bezüglich der eigenen Gesundheit zu besprechen.
Physiotherapie
Auch das Hinzuziehen von Physiotherapie ist oftmals wichtig nach einem längeren Krankenhausaufenthalt. Dies gilt insbesondere nach operativen Eingriffen oder schweren Erkrankungen. Sie trägt dazu bei, Beweglichkeit, Kraft und Funktionalität wiederherzustellen. Ein maßgeschneiderter Physiotherapieplan, angepasst an die individuellen Bedürfnisse des Patienten bzw. der Patientin, fördert zudem nicht nur die physische Rehabilitation, sondern auch die psychische Stabilität [1]. Übungen zur Kräftigung, Dehnung und Verbesserung der Koordination bewirken, dass Patient:innen den eigenen Alltag schrittweise wieder selbstständig(er) bewältigen können.
Tipps für die Organisation zu Hause
Die Rückkehr nach Hause nach einem Krankenhausaufenthalt erfordert nicht nur medizinische, sondern auch organisatorische Vorkehrungen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Hier sind einige wichtige Tipps für die Organisation der häuslichen Pflege:
- Vorbereitung des Wohnumfelds: Bevor Patient:innen wieder nach Hause kommen, ist es ratsam, das Zuhause entsprechend anzupassen. Stolperfallen sollten beseitigt, Rutschgefahren minimiert und notwendige Hilfsmittel wie Haltegriffe im Badezimmer oder Handläufe auf Treppen installiert werden. Ein barrierefreier Zugang zu den wichtigsten Räumen erleichtert die Mobilität, senkt das Unfallrisiko und fördert die Unabhängigkeit.
- Hilfe im Haushalt organisieren: Während der Genesung ist es oft notwendig, dass bestimmte Tätigkeiten des Alltags vermieden werden. Hier können Freunde, Familie oder auch professionelle Pflegedienste Abhilfe verschaffen. Sie können bei alltäglichen Aufgaben entlasten und Tätigkeiten, wie Einkaufen, Kochen und Reinigen übernehmen. So kann sich der/die Patient:in schonen und auf die eigene Gesundheit konzentrieren.
- Medikamentenmanagement optimieren: Ein weiterer entscheidender Aspekt der Nachsorge ist ein effizientes Medikamentenmanagement. Die Verwendung von Pillendispensern, Medikamentenplänen oder Erinnerungsalarmen kann hier von großem Nutzen sein, um die korrekte Einnahme der verordneten Medikamente sicherzustellen. Des weiteren ist eine klare Kommunikation zwischen Patient:in, Pflegeperson und Arzt bzw. Ärztin wichtig, um mögliche Änderungen in der Medikation frühzeitig zu besprechen.
- Psychologische Unterstützung: Die Rückkehr nach Hause kann emotional herausfordernd sein. Innerhalb des Genesungsprozesses sollte das mentale Wohlbefinden jedoch nicht durch einen Fokus auf die physische Erholung vernachlässigt werden. Die Inanspruchnahme von psychologischen Unterstützungsleistungen, sei es in Form von Gesprächstherapie oder Unterstützungsgruppen, kann den Umgang mit den eigenen Sorgen und Emotionen wesentlich erleichtern.
Nützliche (Akut)pflegeleistungen nach einer Krankenhausentlassung
Akutpflegeleistungen bezeichnen kurzfristige medizinische Versorgungs- und Pflegemaßnahmen, die vorübergehend notwendig sind, wie beispielsweise nach einem längeren Krankenhausaufenthalt. Im Folgendem werden Dienste aufgelistet, die in dieser Zeit von Nutzen sein können:
- Krankenpflege und ambulante Pflegedienste: Die Inanspruchnahme von Krankenpflege kann eine sinnvolle Option sein, insbesondere wenn komplexe medizinische Pflegebedürfnisse bestehen. Qualifizierte Krankenpfleger:innen können in regelmäßigen Besuchen den Gesundheitszustand überwachen und auch Anleitung zur Selbstpflege geben. Ambulante Pflegedienste bieten hier meist maßgeschneiderte Unterstützung, die sich direkt am individuellen Bedarf des Patienten bzw. der Patientin orientiert. Qualifiziertes Pflegepersonal kann bei der Wundversorgung, Medikamentenverabreichung und anderen gesundheitsbezogenen Aufgaben behilflich sein.
- Physiotherapie: Kontinuierliche physiotherapeutische Unterstützung ist oft entscheidend, um die Mobilität und Funktionen nach einer Erkrankung oder Operation wiederherzustellen. Sie kann die Genesung beschleunigen und eine langfristige Verbesserung der Fitness fördern.
- Hausnotrufsysteme: Besonders für alleinstehende Patient:innen oder solche mit eingeschränkter Mobilität können Hausnotrufsysteme eine unverzichtbare Sicherheitsmaßnahme darstellen. Im Falle eines Notfalls ermöglichen sie einen schnellen Zugriff auf professionelle Hilfe. So kann außerdem gleichzeitig der Angst vor unvorhergesehenen, gesundheitlichen Problemen entgegengewirkt werden.
- Sozialdienste: Sozialdienste bieten eine breite Palette von Unterstützungsdiensten, die über die rein medizinische Pflege hinausgehen. Dazu gehören die Vermittlung von Unterstützungsdiensten im Alltag, psychosoziale Beratung und Hilfe bei der Organisation von finanziellen Angelegenheiten.
- Ernährungsberatung: Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für unsere Körpergesundheit. Insofern ist es auch wichtig, sich Gedanken über eine ausgewogene Ernährung, während des Genesungsprozesses zu machen. Ernährungsberater:innen können hier individuelle Ernährungspläne ausarbeiten, um sicherzustellen, dass der/die Patient:in alle notwendigen Nährstoffe erhält.
Welche Leistungen bietet HeldYn nach einer Krankenhausentlassung?
Wie bereits beschrieben, ist die richtige Pflege und Unterstützung nach einem Krankenhausaufenthalt entscheidend, um eine erfolgreiche Genesung und ein nahtloses Übergangsmanagement zu gewährleisten. Unsere engagierten Teams arbeiten gemeinsam daran, den Übergang von der stationären Pflege zur häuslichen Pflege so reibungslos wie möglich zu gestalten und dabei die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten bzw. jeder Patientin zu berücksichtigen. Hier ist eine Übersicht, wie HeldYn Sie unterstützen könnte:
1. Private Pflege:
Die private Pflege von HeldYn bietet auch im Rahmen einer Krankenhausentlassung eine umfassende Betreuung im vertrauten, häuslichen Umfeld. Von Wundmanagement über Körperpflege bis hin zu Stomaversorgung, können hier hochqualifizierte, diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen Unterstützung bieten. Je nach individuellem Betreuungsbedarf werden Pflegepläne entsprechend ausgearbeitet und angepasst, um eine optimale Genesung zu gewährleisten.
Während des Entlassungsprozesses können zudem Diplomsozialbetreuer:innen eine umfassende Beratung bieten, die von der Organisation häuslicher Pflege über die Koordination von Therapie- und Rehabilitationsdiensten bis hin zur Klärung finanzieller An gelegenheiten reicht. Somit kann der Übergang von der stationären Pflege zur häuslichen Umgebung so reibungslos wie möglich gestaltet werden.
Auch bei Fragen zur Pflege allgemein oder Gesundheitsförderung sind wir gerne für sie da.
2. Physiotherapie:
Bewegung und Rehabilitation nach einem Krankenhausaufenthalt ist, wie oben beschrieben, ein wesentlicher Aspekt des Genesungsprozesses. Hier können unsere qualifizierten Physiotherapeut:innen gemeinsam mit Ihnen maßgeschneiderte Programme erstellen, um die Mobilität und Muskelkraft zu verbessern und wiederaufzubauen und die körperliche Funktion zu optimieren. Durch gezielte und individuelle Betreuung kann so der Genesungsprozess optimal begleitet und nach Ihren Bedürfnissen umgesetzt werden.
3. Ergotherapie:
Nach einem Krankenhausaufenthalt kann auch die Inanspruchnahme einer Ergotherapie sinnvoll sein. Bei dieser liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der kognitiven Fitness. Ein wesentlicher Fokus liegt zudem darauf, die Selbstständigkeit hinsichtlich körperlicher, geistiger und sozialer Kompetenzen zu stärken. Trotz Einschränkungen können damit im Kontext eines Selbstständigkeitstrainings die eigenen Fähigkeiten trainiert werden, um den Alltag auch mit Hilfsmitteln autonomer zu bewältigen.
HeldYn bietet in diesem Kontext erfahrene Ergotherapeut:innen, die sich an Ihren Unterstützungsbedarf anpassen. Gemeinsam wird daran gearbeitet Fähigkeiten für den Alltag nach der Krankenhausentlassung (wieder)herzustellen. Egal ob in Form von Gedächtnistrainings, Übungen zur Stärkung der Aufmerksamkeit oder Unterstützung bei geistigen oder körperlichen Einschränkungen – so wird durch gezieltes Training die Eingliederung ins alltägliche Leben, inklusive der Teilhabe an sozialen Aktivitäten schrittweise wieder möglich.
4. Betreuung:
Gerade nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus braucht es manchmal verstärkte Unterstützung im Alltag, bis sich der Gesundheitszustand wieder erholt hat. Soziale Kontakte und Teilhabe können nichtsdestotrotz parallel dazu einen wesentlichen Beitrag zur Genesung darstellen. Hier setzt HeldYn auf eine ganzheitliche Betreuungsphilosophie, die über die rein medizinische Pflege hinausgeht. Wir begleiten Sie bei Ausflügen – sei es bei einem Kaffeehausbesuch, beim Weg in die Kirche, zu einer Geburtstagsfeier – oder leisten Ihnen bei einem geselligen Spielenachmittag Gesellschaft.
Sollten Sie noch weiteres Interesse zu unseren Angeboten haben, können Sie sich unter den folgenden Links zusätzlich über unsere Leistungen nachlesen:
„Physiotherapie“ und „Ergotherapie“
Fazit
Die Genesungsphase nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus geht mit unterschiedlichen Gefühlen der Freude, aber auch Unsicherheiten und Ängsten einher. Dies ist eine normale Reaktion auf eine komplexe Situation, die auch mit professioneller Unterstützung bewältigt werden kann.
Um den Genesungsprozess nach der Entlassung so weit, wie möglich zu unterstützen, ist zudem eine entsprechende Nachversorgung und Einhaltung wichtiger (medizinischer) Termine unabdingbar. Hierbei gilt es auch das Zuhause auf die Bedürfnisse des Patienten bzw. der Patientin anzupassen und gegebenenfalls häusliche Pflegedienste im Vorfeld zu organisieren. Dadurch lässt sich ein reibungsloser Übergang von der Klinik nach Hause gestalten. An dieser Stelle können insbesondere private Pflegedienstleister wie HeldYn Unterstützung und Entlastung bieten, sowohl für Patient:innen, als auch für deren Angehörige.
FAQ
1. Wie kann ich sicherstellen, dass ich meine Medikamente nach der Entlassung korrekt einnehme?
Es ist wichtig, die von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verschriebenen Medikamente genau nach den Anweisungen einzunehmen. Ein individueller Medikationsplan und die umgehende Nachfrage bei Unklarheiten unterstützen Sie dabei, eine korrekte Einnahme sicherzustellen.
2. Welche wichtigen Termine sollte ich nach der Entlassung im Auge behalten?
Behalten Sie Arzttermine, Therapiesitzungen und Follow-Up-Untersuchungen im Blick. So kann eine kontinuierliche medizinische Betreuung stattfinden, die den Genesungsprozess optimal begleitet.
3. Welche Rolle spielt die Physiotherapie in der Nachsorge nach einem Krankenhausaufenthalt?
Physiotherapie ist entscheidend, um die Mobilität zu verbessern, Muskelkraft aufzubauen und mögliche körperliche Einschränkungen zu überwinden. Sie unterstützt aktiv die Wiederherstellung der körperlichen Funktionen und fördert damit die Selbstständigkeit.
4. Wie kann ich mich auf die Rückkehr nach Hause nach der Krankenhausentlassung vorbereiten?
Durch eine Anpassung des Wohnraumes, frühzeitige Organisation von Pflegediensten, Zusammenarbeit mit dem medizinischen Team und der Schaffung eines unterstützenden Netzwerks kann die Rückkehr nach Hause erleichtert werden.
5. Wozu dienen Akutpflegeleistungen nach einer Krankenhausentlassung?
Akutpflegeleistungen können eine kurzfristige, intensive Betreuung für spezifische Bedürfnisse bieten, wie zum Beispiel spezialisierte, medizinische Versorgung oder unterstützende Pflegemaßnahmen.
6. Wie kann ich meine Ängste vor möglichen Rückfällen nach der Entlassung bewältigen?
Die Kommunikation mit dem medizinischen Team, die Einbindung von Unterstützungssystemen, sowie gegebenenfalls die Nutzung professioneller Unterstützung kann dabei helfen, Ängste zu bewältigen und Selbstvertrauen aufzubauen.
Quelle(n)
[1] Vgl. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, “Physiotherapie”, gesundheit.gv.at, 02.08.2019, https://www.gesundheit.gv.at/gesundheitsleistungen/berufe/gesundheitsberufe-a-z/diagnose-therapie-beratung/physiotherapeut.html, 22.01.2024.