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ELGA Österreich – Ein Kompakter Überblick

Medizinische Versorgung und Therapien, Pflege
Person sitzt hinter PC und tippt auf Tastatur

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) ist ein wichtiger Meilenstein im österreichischen Gesundheitswesen und verspricht eine bessere medizinische Versorgung für alle. In diesem kompakten Überblick erläutern wir, was ELGA für ältere und pflegebedürftige Personen sowie ihre Angehörigen bedeutet. Zusätzlich präsentieren wir die vielfältigen Dienstleistungen von HeldYn, die darauf abzielen, die Gesundheitsversorgung in Österreich zu optimieren. Erfahren Sie mehr über die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Österreich und wie HeldYn durch Pflege daheim, Physiotherapie und Ergotherapie dazu beiträgt, dass die medizinische Versorgung immer besser und zugänglicher wird. Wir sind hier, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Patient:innen und ihrer Angehörigen zu fördern und die Vorteile der ELGA in vollem Umfang zu nutzen. 

In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technologie hat die Digitalisierung in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens Einzug gehalten – und die Gesundheitsbranche bildet da keine Ausnahme. In den letzten Jahren hat Österreich große Schritte unternommen, um seinen Bürgern eine modernisierte und effiziente Gesundheitsversorgung zu bieten. Eines der bedeutendsten Projekte in diesem Zusammenhang ist die Elektronische Gesundheitsakte, auch bekannt als ELGA.

ELGA markiert einen wichtigen Meilenstein in der österreichischen Gesundheitslandschaft, da sie den Patienten, Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften einen sicheren und schnellen Zugang zu gesundheitsbezogenen Informationen ermöglicht.

Doch was genau ist ELGA, wie funktioniert sie und welche Auswirkungen hat sie auf das Gesundheitssystem und die Patientenversorgung in Österreich? 

In diesem Artikel werden wir diese Fragen ausführlich beantworten und die verschiedenen Aspekte von ELGA beleuchten, von ihrer Funktionsweise über ihre Vor- und Nachteile bis hin zu ihrer praktischen Anwendung und ihrer Zukunft. 

Das Thema dieses Beitrages ist von großer Bedeutung, da das Gesundheitswesen ein grundlegender Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Mit der zunehmenden Digitalisierung wird ELGA immer relevanter und es ist wichtig, dass wir verstehen, wie sie unser Gesundheitssystem konkret beeinflusst und verbessert.

Ob Sie ein Bürger sind, der mehr über ELGA erfahren möchte, ein Medizinstudent, der seine Kenntnisse erweitern möchte, oder ein Gesundheitsdienstleister, der sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten möchte – dieser Artikel soll Ihnen dabei helfen, ein grundlegendes Verständnis von ELGA zu entwickeln. 

Person sitzt am Tisch und tippt an der Tastatur eines Laptops

Was ist ELGA?

ELGA steht für Elektronische Gesundheitsakte und ist ein System, das in Österreich eingeführt wurde. Ziel dieses Systems ist es, die medizinische Versorgung der ELGA-Teilnehmer (Patienten) zu verbessern, indem ELGA-Gesundheitsdiensteanbietern (Ärzte, Krankenhäuser und andere Gesundheitsdienstleister) schnell und einfach Zugang zu wichtigen ELGA-Gesundheitsdaten (Patienteninformationen) gewährt wird. 

Dadurch ermöglicht ELGA es medizinischem Personal, wichtige Patienteninformationen wie Diagnosen, Medikamentenverschreibungen, Allergien, Laborergebnisse und Berichte von Krankenhausaufenthalten einzusehen. Diese Daten werden elektronisch gespeichert und können schnell und sicher zwischen verschiedenen medizinischen Einrichtungen ausgetauscht werden. Es ist dabei wichtig zu betonen, dass nur autorisiertes medizinisches Personal Zugang zu diesen Daten hat und die Patienten jederzeit entscheiden können, welche Daten in ihrer Akte gespeichert werden und wer Zugang dazu hat. Das System ist so konzipiert, dass es den Datenschutz und die Privatsphäre der Patienten respektiert. 

Wie ist ELGA entstanden?

Die Idee einer elektronischen Gesundheitsakte entstand bereits im Jahr 2005, mit dem primären Ziel, die Gesundheitsversorgung in Österreich effizienter zu gestalten und gleichzeitig eine sicherere und qualitativ hochwertigere Patientenversorgung zu gewährleisten.

Die Entwicklung von ELGA war ein mehrjähriger Prozess, der in Zusammenarbeit zwischen der österreichischen Regierung, den Gesundheitsdienstleistern und verschiedenen IT-Experten erfolgte. Die offizielle Einführung von ELGA erfolgte schließlich im Dezember 2012 mit dem Inkrafttreten des ELGA-Gesetzes, das den rechtlichen Rahmen für die Einführung und Nutzung des Systems festlegte. Die vollständige Umsetzung des Systems erfolgte jedoch erst 2015 (Quelle: Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich – ELGA-Gesetz). 

Das System wurde schrittweise eingeführt, beginnend mit der Verfügbarkeit von Entlassungsbriefen und Laborberichten. Mit der Zeit wurde ELGA erweitert, um weitere wichtige Gesundheitsinformationen wie Röntgenbilder und Medikamentenverschreibungen aufzunehmen. 

Trotz anfänglicher Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit, wurde ELGA im Laufe der Jahre von Ärzten und Patienten weitgehend angenommen. Es hat sich als wertvolles Werkzeug erwiesen, das dazu beiträgt, die Kommunikation zwischen Ärzten zu verbessern, redundante Untersuchungen zu vermeiden und eine umfassendere Betreuung der Patienten zu ermöglichen. 

Heute ist ELGA ein fest etablierter Bestandteil des österreichischen Gesundheitssystems und wird kontinuierlich verbessert und erweitert, um den Anforderungen einer sich ständig weiterentwickelnden medizinischen Landschaft gerecht zu werden (Quelle: ELGA Webseite – ELGA Informiert).

Ein Stapel unterschiedlicher Patientenakten

Welche Technologie steckt hinter ELGA?

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) ist ein komplexes und fortgeschritteneres System, das auf der Integration mehrerer Technologien beruht, um einen nahtlosen und sicheren Austausch von Gesundheitsinformationen zu ermöglichen. Dieses System nutzt sowohl aktuelle Technologie-Trends, als auch Standards, um eine hochsichere und interoperable Plattform bereitzustellen. 

ELGA ist eine Webanwendung, die auf einer serviceorientierten Architektur (SOA) basiert. Die SOA bietet die Möglichkeit, verschiedene unabhängige Systeme und Anwendungen in einem einzigen Netzwerk zu integrieren. Dies ermöglicht es ELGA, Daten von verschiedenen Gesundheitsdienstleistern wie Krankenhäusern, Apotheken und Arztpraxen zu sammeln und zu speichern (Quelle: ELGA Webseite – Technik & Sicherheit). 

Für den Datenaustausch und die Interoperabilität verwendet ELGA international anerkannte Standards wie HL7 (Health Level Seven) und IHE (Integrating the Healthcare Enterprise). Diese Standards gewährleisten, dass die Daten unabhängig vom verwendeten System oder der Anwendung korrekt interpretiert und genutzt werden können. Darüber hinaus erlauben diese Standards auch den sicheren Austausch von Gesundheitsinformationen über verschiedene Institutionen und geografische Grenzen hinweg (Quelle: ELGA Webseite – Standards). 

Zum Schutz der sensiblen Gesundheitsdaten verwendet ELGA mehrere Sicherheitsmaßnahmen. Dazu zählen bewährte Methoden wie Verschlüsselung, sichere Identifizierung und Authentifizierung, Zugriffssteuerung und Auditprotokolle. Alle Daten, die durch das System übertragen werden, sind verschlüsselt, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Ausschließlich autorisierte Benutzer mit einer elektronischen Signatur und einem gültigen Zugriffsschlüssel können auf die Daten zugreifen. Die Zugriffsprotokolle ermöglichen es außerdem, alle Aktivitäten im System zu verfolgen und ungewöhnliche Aktivitäten frühzeitig zu erkennen und zu melden (Quelle: ELGA Webseite – Sicherheit). 

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der ELGA-Technologie ist die Einbeziehung von Patienten in die Kontrolle ihrer eigenen Gesundheitsdaten. Jeder Patient hat die Möglichkeit, auf seine eigene elektronische Gesundheitsakte zuzugreifen und zu kontrollieren, welche Gesundheitsdienstleister Zugang zu seinen Informationen haben. Dies wird wiederum durch eine sichere Patientenidentifizierung und Zugriffskontrolle gewährleistet (Quelle: ELGA Webseite – Meine ELGA). 

Insgesamt ist die Technologie hinter ELGA ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Systeme und Lösungen, das auf die Aspekte Interoperabilität, Sicherheit und Patientenbeteiligung abzielt. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert, um mit den neuesten technologischen Trends Schritt zu halten und den Patienten eine effiziente, sichere und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu bieten. 

Nahaufnahme der Hand einer Person, die eine Laptop-Maus klickt

Was sind die Vorteile von ELGA?

Die Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) in Österreich hat erhebliche Vorteile für Patienten, medizinisches Personal und das Gesundheitssystem als Ganzes mit sich gebracht. Diese Vorteile sind vielfältig und reichen von einer verbesserten Patientensicherheit und -versorgung bis hin zu einer gesteigerten Effizienz des Gesundheitssystems. 

Zunächst einmal verbessert ELGA die Qualität der Patientenversorgung. Indem es Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern Zugang zu vollständige(re)n und aktuelle(re)n Gesundheitsinformationen der Patienten gibt, ermöglicht ELGA eine umfassendere Betreuung. Ärzte können auf wichtige Informationen wie Diagnosen, Medikamentenverschreibungen, Allergien und Testergebnisse zugreifen, wodurch sie fundiertere Entscheidungen über die Behandlung ihrer Patienten treffen können. Dies reduziert das Risiko von medizinischen Fehlern und sorgt dafür, dass Patienten die bestmögliche Behandlung erhalten (Quelle: ELGA Webseite – ELGA Informiert). 

ELGA fördert auch die Kontinuität der Pflege. Oftmals haben Patienten mehrere Ärzte oder wechseln ihre Ärzte im Laufe der Zeit. Mit ELGA können neue Ärzte die Gesundheitsgeschichte eines Patienten schnell und vollständig einsehen, wodurch eine kontinuierliche und konsistente Versorgung gewährleistet wird. Darüber hinaus kann ELGA dazu beitragen, ungewollte Doppeluntersuchungen zu vermeiden, indem es Ärzten ermöglicht, frühere Testergebnisse einzusehen. 

Ein weiterer wesentlicher Vorteil von ELGA liegt in der Patientensicherheit. Durch den Zugang zu umfassenden Gesundheitsinformationen können Ärzte mögliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten oder Allergien erkennen und so potenziell schädliche Behandlungen vermeiden (Quelle: ELGA Webseite – Vorteile). 

Die Existenz von ELGA verbessert auch die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Gesundheitssystems. Durch den elektronischen Austausch von Gesundheitsinformationen können Zeit und Ressourcen gespart werden, die sonst für das manuelle Sammeln und Versenden von Gesundheitsinformationen benötigt werden. Dies kann letztlich dazu beitragen, die Kosten des Gesundheitssystems zu senken. 

Neben diesen Vorteilen bietet ELGA auch Patienten die Möglichkeit, eine aktivere Rolle in ihrer eigenen Gesundheitsversorgung zu spielen. Jeder Patient hat die Möglichkeit, auf seine eigene elektronische Gesundheitsakte zuzugreifen, seine Gesundheitsinformationen zu überprüfen und zu kontrollieren, wer Zugang zu diesen Informationen hat. Diese Transparenz und Kontrolle können dazu beitragen, das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem zu stärken und sie dazu ermutigen, eine aktivere Rolle in ihrer eigenen Gesundheitsversorgung zu übernehmen (Quelle: ELGA Webseite – Meine ELGA). 

Schließlich bietet ELGA auch Vorteile für die Forschung. Durch den Zugang zu einer großen Menge an Gesundheitsdaten können Forscher Muster und Trends in der Gesundheitsversorgung und in Krankheitsverläufen besser erkennen und verstehen. Dies kann letztendlich erheblich dazu beitragen, die Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu verbessern. 

Trotz einiger Herausforderungen und Bedenken, insbesondere im Bereich des Datenschutzes und der Datensicherheit, die wir im Anschluss erläutern, sind die Vorteile von ELGA erheblich. Mit den richtigen Sicherheitsmaßnahmen und einer ständigen Weiterentwicklung und Anpassung des Systems an die Bedürfnisse der Patienten und Gesundheitsdienstleister, hat ELGA das Potenzial, die Gesundheitsversorgung in Österreich weiterhin zu verbessern. 

Was sind die Herausforderungen von ELGA?

Die Implementierung und der Betrieb eines Systems wie der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) in Österreich sind mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden. Diese Herausforderungen betreffen verschiedene Aspekte, von technischen und organisatorischen Hürden bis hin zu rechtlichen und ethischen Fragen. 

Ein zentrales Thema ist der Datenschutz und die Datensicherheit. Gesundheitsinformationen sind besonders sensible Daten und es ist daher entscheidend, dass diese Informationen zu jeder Zeit geschützt und sicher gehandhabt werden. ELGA setzt daher verschiedene Sicherheitsmaßnahmen ein, darunter Verschlüsselung, sichere Identifizierung und Authentifizierung, Zugriffssteuerung und Auditprotokolle. Dennoch bleibt das Risiko von Datenschutzverletzungen und Cyberangriffen bestehen. Dies erfordert ständige Wachsamkeit und fortlaufende Anpassungen und Verbesserungen der Sicherheitsmaßnahmen von ELGA (Quelle: ELGA Webseite – Sicherheit). 

Eine weitere Herausforderung ist die Interoperabilität. ELGA muss in der Lage sein, mit einer Vielzahl von Systemen und Anwendungen zu kommunizieren, die in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen verwendet werden. Trotz der Verwendung von den zuvor erwähnten internationalen Standards wie HL7 und IHE kann die Integration dieser Systeme komplex und zeitaufwendig sein und erfordert eine ständige Koordination und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen beteiligten Parteien (Quelle: ELGA Webseite – Standards). 

Darüber hinaus gibt es nicht zu unterschätzende organisatorische und kulturelle Herausforderungen. Die Einführung eines bahnbrechenden Systems wie ELGA erfordert grundlegende Änderungen in den gewohnten Arbeitsabläufen und Praktiken der Gesundheitsdienstleister. Dies kann auf Widerstand stoßen und erfordert eine sorgfältige Planung und Unterstützung, um sicherzustellen, dass die Vorteile von ELGA voll ausgeschöpft werden. Darüber hinaus sind die Akzeptanz und das Vertrauen der Patienten in das System entscheidend. Einige Patienten können (anfangs) Bedenken haben, ihre Gesundheitsinformationen in einem neuen elektronischen System zu speichern. Genau diese Sorgen müssen ernst genommen und angegangen werden. 

Die rechtlichen Rahmenbedingungen stellen ebenfalls eine Herausforderung dar. Das ELGA-Gesetz bietet einen rechtlichen Rahmen für die Nutzung von ELGA, aber wie bei jeder neuen Technologie, gibt es immer wieder Fragen und Unklarheiten, die geklärt werden müssen. Insbesondere im Bereich des Datenschutzes und der Datensicherheit müssen die gesetzlichen Bestimmungen ständig überprüft und aktualisiert werden, um mit den neuesten Entwicklungen und Risiken Schritt zu halten (Quelle: Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich – ELGA-Gesetz). 

Die genannten Herausforderungen zeigen, dass die Implementierung und der Betrieb eines Systems wie ELGA ein fortlaufender Prozess sind, der eine ständige Anpassung, Verbesserung und Zusammenarbeit erfordert. Trotz dieser Herausforderungen hat ELGA das Potenzial, die Gesundheitsversorgung in Österreich erheblich zu verbessern und die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung zu erhöhen. 

Was sind die Zukunftsaussichten von ELGA?

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) ist ein bedeutender Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitswesens in Österreich. Trotz einiger zuvor angesprochenen Herausforderungen, wie Datenschutz und Interoperabilität, hat ELGA das Potenzial, die Gesundheitsversorgung in Österreich erheblich zu verbessern. Schauen wir uns nun einige der möglichen Zukunftsaussichten von ELGA an. 

Die kontinuierliche Verbesserung der Technologie und Sicherheitsmaßnahmen steht im Vordergrund. Die Weiterentwicklung und Verbesserung der technischen Infrastruktur und der Sicherheitsmaßnahmen von ELGA sind entscheidend, um das System effektiv, sicher und vertrauenswürdig zu halten. Dazu gehören verbesserte Verschlüsselungstechniken, stärkere Authentifizierungsmaßnahmen und fortschrittliche Technologien zur Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen. Diese Weiterentwicklungen sollten Hand in Hand gehen mit regelmäßigen Überprüfungen und Aktualisierungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, um den Schutz der Patientendaten zu gewährleisten und das Vertrauen der Patienten in das System zu stärken. 

ELGA könnte auch eine stärkere Integration und Zusammenarbeit mit anderen e-Health-Initiativen und -Systemen in Europa und weltweit anstreben. Dies könnte dazu beitragen, die Mobilität von Patienten und Gesundheitsdienstleistern zu erleichtern und den Austausch und die Nutzung von Gesundheitsinformationen über Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen. Eine solche Integration erfordert jedoch eine sorgfältige Koordination und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen beteiligten Parteien und eine Anpassung des Systems an internationale Standards und Normen. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Zukunft von ELGA ist die stärkere Einbeziehung der Patienten in ihre eigene Gesundheitsversorgung. ELGA hat bereits Schritte in diese Richtung unternommen, indem es den Patienten ermöglicht, ihre eigene Gesundheitsakte einzusehen und zu kontrollieren, wer Zugang zu ihren Informationen hat. In der Zukunft könnte ELGA weiter ausgebaut werden, um den Patienten noch mehr Möglichkeiten zur Kontrolle und zum Management ihrer Gesundheitsinformationen zu bieten. Dies könnte beispielsweise die Einbindung von Gesundheits-Apps und Wearables, die Möglichkeit für Patienten, ihre eigenen Gesundheitsinformationen hinzuzufügen, und verbesserte Funktionen zur Kommunikation mit ihren Gesundheitsdienstleistern umfassen. 

Die Nutzung von ELGA-Daten für Forschungszwecke ist ein weiterer wichtiger Bereich für die Zukunft. Durch den Zugang zu einer großen Menge an Gesundheitsdaten können Forscher Muster und Trends in der Gesundheitsversorgung und in Krankheitsverläufen besser erkennen und verstehen. Dies kann letztendlich dazu beitragen, die Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu verbessern. Es ist jedoch entscheidend, dass diese Forschungsaktivitäten in Übereinstimmung mit den Datenschutzbestimmungen und den ethischen Richtlinien durchgeführt werden und das Vertrauen der Patienten in das System nicht untergraben. 

Welche elektronischen Gesundheitsakten (EHRs) wurden neben ELGA im DACH-Raum ausgerollt?

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in vielen Ländern, und die Einführung von elektronischen Gesundheitsakten (auch bekannt als EHRs nach dem englischen Begriff “Electronic Health Record”) ist ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses. In den DACH-Ländern (Deutschland, Österreich und der Schweiz) gibt es bereits verschiedene EHR-Systeme, die jeweils ihre eigenen Stärken und Herausforderungen haben. 

In Deutschland wurde die elektronische Patientenakte (ePA) eingeführt, die ähnlich wie ELGA in Österreich funktioniert. Mit der ePA können Patienten ihre medizinischen Daten digital speichern und Gesundheitsdienstleistern zur Verfügung stellen. Die ePA wird von den gesetzlichen Krankenversicherungen angeboten und ist seit 2021 für alle Versicherten verfügbar. Die Nutzung der ePA ist freiwillig und der Patient hat die Kontrolle über seine Daten. Allerdings gab es auch Kritik an der ePA, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit (Quelle: Bundesgesundheitsministerium Deutschland). Hier können deutliche Parallelen zur Kritik an ELGA gezogen werden. 

In der Schweiz gibt es das elektronische Patientendossier (EPD), das ebenfalls die zentrale Speicherung und den Austausch von Gesundheitsdaten ermöglicht. Das EPD ist seit 2020 für alle Einwohner der Schweiz verfügbar und wird von zertifizierten Gemeinschaften von Gesundheitseinrichtungen (z.B. Krankenhäusern) angeboten. Die Nutzung des EPD ist freiwillig und der Patient hat ebenfalls die Kontrolle über seine Daten. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich betreibt die Schweiz jedoch ein föderalistisches Gesundheitssystem, was die Implementierung und den Betrieb des EPD etwas komplexer gestaltet (Quelle: Bundesamt für Gesundheit Schweiz). 

Ein direkter Vergleich der EHR-Systeme in den DACH-Ländern zeigt einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Alle drei Länder haben die Patientenautonomie und den Datenschutz als zentrale Prinzipien in ihre EHR-Systeme integriert und die Nutzung der EHRs ist freiwillig. Bei der Implementierung und dem Betrieb der EHR-Systeme gibt es jedoch Unterschiede, die auf die unterschiedlichen Gesundheitssysteme und rechtlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern zurückzuführen sind. 

Tisch mit Tastatur, Stiften, Lesebrille und Notizblock

Begriffserklärungen (alphabetisch geordnet) 

Cyberangriff
Ein Cyberangriff ist eine Aktion, die von Einzelpersonen oder Organisationen (oft als “Hacker” bezeichnet) ausgeführt wird, um Computer, Computersysteme, Netzwerke oder digitale Dienste absichtlich zu schädigen, zu stören oder darauf zuzugreifen, ohne dazu berechtigt zu sein. 

Cyberangriffe können erhebliche Schäden verursachen, von finanziellen Verlusten und Betriebsunterbrechungen bis hin zum Verlust von persönlichen Daten und Vertrauen. Daher ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor Cyberangriffen zu schützen, einschließlich der Nutzung von Sicherheitssoftware, der Aufklärung über mögliche Gefahren und der Einhaltung guter Praktiken für den Umgang mit digitalen Informationen und Diensten. 

E-Health 

E-Health, oder elektronische Gesundheit, ist ein Sammelbegriff, der den Einsatz von Informationstechnologie in der Gesundheitsversorgung beschreibt. Es umfasst viele verschiedene Aspekte, von elektronischen Patientenakten über Telemedizin bis hin zu Gesundheits-Apps auf Ihrem Smartphone. 

Hier sind einige Beispiele für das, was E-Health umfasst: 

  • Elektronische Patientenakten (EHRs) 
  • Telemedizin (Link zum Telemedizin SEO-Artikel) 
  • Mobile Gesundheits-Apps 
  • Künstliche Intelligenz in der Medizin 

E-Health hat das Potenzial, die Gesundheitsversorgung effizienter, kosteneffektiver und zugänglicher zu machen. Es kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz und die Datensicherheit, da Gesundheitsinformationen sehr sensibel und persönlich sind. Deshalb ist es wichtig, dass e-Health-Anwendungen auf sichere und ethische Weise entwickelt und genutzt werden. 

Elektronische Gesundheitsakte (EHR) 

EHR steht für “Electronic Health Record” oder auf Deutsch “Elektronische Gesundheitsakte”. Es handelt sich dabei um eine digitale Version der Patientenakte, die eine systematische Sammlung von elektronischen Gesundheitsinformationen über einzelne Patienten oder Populationen enthält. Diese Aufzeichnungen können Informationen wie medizinische Vorgeschichte, Diagnosen, Medikationshistorie, Immunisierungsstatus, Labor-Testergebnisse und mehr enthalten. 

Der wesentliche Vorteil von EHRs besteht darin, dass sie den Gesundheitsdienstleistern einen schnellen und einfachen Zugang zu relevanten Patienteninformationen bieten und damit eine bessere, effizientere und koordiniertere Versorgung der Patienten ermöglichen. EHRs können auch dazu beitragen, die Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung zu verbessern, indem sie beispielsweise dazu dienen, potenzielle medizinische Fehler zu identifizieren und zu vermeiden. 

HL7 Standard 

HL7, oder Health Level Seven International, ist ein Satz internationaler Standards für den Austausch, die Integration, das Teilen und die Wiederherstellung von elektronischen Gesundheitsinformationen. Diese Standards definieren, wie Informationen, einschließlich demografischer Daten, medizinischer Aufzeichnungen, Test- und Beobachtungsberichte und andere verwandte Daten, zwischen Gesundheitsdienstleistern ausgetauscht werden sollten. 

Das Ziel von HL7 ist es, die Interoperabilität zwischen verschiedenen Gesundheitssystemen zu verbessern, um sicherzustellen, dass relevante Patientendaten auf effiziente und konsistente Weise ausgetauscht werden können. So können Gesundheitsdienstleister besser zusammenarbeiten und eine koordiniertere und effektivere Versorgung ihrer Patienten gewährleisten. 

HL7 ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Gesundheitssysteme und wird weltweit von Gesundheitsorganisationen, Regierungen und IT-Anbietern im Gesundheitswesen genutzt, um sicherzustellen, dass Gesundheitsinformationen sicher und effektiv ausgetauscht werden können. 

IHE Standard 

IHE steht für “Integrating the Healthcare Enterprise” und ist eine globale Initiative, die von Gesundheitsfachleuten und der Industrie ins Leben gerufen wurde, um die Art und Weise zu verbessern, wie Computersysteme im Gesundheitswesen Informationen austauschen. 

Die Hauptprodukte der IHE-Initiative sind die so genannten “Integration Profiles”. Diese Profile beschreiben spezifische, realistische klinische Szenarien und erklären genau, wie vorhandene Standards (wie die HL7-Standards, die wir zuvor besprochen haben) genutzt werden können, um die benötigten Informationen sicher und effizient auszutauschen. Man könnte sie als “Rezepte” für die Nutzung von Standards betrachten, um bestimmte Anforderungen zu erfüllen. 

Zum Beispiel könnte es ein IHE-Profil geben, das beschreibt, wie ein Arzt, der einen Patienten sieht, Zugang zu den Röntgenbildern dieses Patienten erhalten kann, die in einem Krankenhaus aufgenommen wurden. Dieses Profil würde genau angeben, welche Standards und Protokolle verwendet werden sollten, wie die Informationen angefragt und übermittelt werden sollten, und so weiter. 

Indem sie diese detaillierten “Rezepte” zur Verfügung stellen, erleichtert die IHE-Initiative es den Herstellern von Gesundheits-IT-Systemen, Produkte zu entwickeln, die miteinander “sprechen” können. Dies trägt zur Verbesserung der Effizienz und Qualität der Patientenversorgung bei, indem es den freien und sicheren Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Gesundheitssystemen ermöglicht. 

Wearables 

“Wearables” ist ein Begriff, der für elektronische Geräte verwendet wird, die wir am Körper tragen können. Der Name kommt von dem englischen Wort “to wear”, was “tragen” bedeutet. Diese Geräte können verschiedene Formen annehmen, wie Armbänder, Uhren, Brillen oder sogar Kleidungsstücke. 

Wearables können viele verschiedene Funktionen haben, aber viele von ihnen sind dazu gedacht, uns dabei zu helfen, unsere Gesundheit und Fitness zu verfolgen und zu verbessern. Hier sind einige Beispiele: 

  • Fitness-Tracker: Dies sind kleine Geräte, die Sie an Ihrem Handgelenk tragen können, ähnlich wie eine Uhr. Sie können messen, wie viele Schritte Sie gehen, wie viele Kalorien Sie verbrennen, wie gut Sie schlafen, und manchmal sogar Ihre Herzfrequenz oder andere Gesundheitsinformationen. 
  • Smartwatches: Diese Geräte sehen aus wie normale Uhren, haben aber viele zusätzliche Funktionen. Sie können Anrufe tätigen und Nachrichten senden, Apps verwenden, Ihre Fitness verfolgen und manchmal sogar Musik abspielen. Einige Smartwatches können auch Gesundheitsdaten messen, wie Ihre Herzfrequenz oder Ihren Blutzuckerspiegel. 
  • Smart-Glasses: Diese Brillen haben kleine Displays, die Informationen direkt in Ihr Sichtfeld einblenden können. Sie können Ihnen Navigationsanweisungen geben, Ihnen Nachrichten oder Benachrichtigungen anzeigen und manchmal sogar Fotos oder Videos aufnehmen. 

Hinweise

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Artikel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. 

Für weitere Informationen zu ELGA empfehlen wir, die offizielle ELGA-Website und die Website des österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zu besuchen. 

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