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Barrierefreies Wohnen – Ein kompakter Überblick

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Barrierefreies Wohnen ist mehr als nur eine Annehmlichkeit – es ist eine Notwendigkeit für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. HeldYn versteht diese Herausforderung und bietet umfassende Dienstleistungen, um Ihre Wohnräume sicher und komfortabel zu gestalten. Von detaillierten Wohnraumbegehungen bis hin zu gezielter Sturzberatung, wir minimieren Risiken und maximieren die Unabhängigkeit. Unsere Expert:innen bieten nicht nur Pflegeberatung, sondern auch Physio- und Ergotherapie an, um eine ganzheitliche Betreuung sicherzustellen. Erfahren Sie in unserem neuesten Artikel, wie barrierefreies Wohnen das Leben älterer und pflegebedürftiger Menschen sowie ihrer Angehörigen bereichern kann.

Die Entwicklung neuer Konzepte für barrierefreies Wohnen in den Wohnungen und Häusern pflegebedürftiger Menschen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Angesichts unserer alternden Bevölkerung und dem Wunsch vieler Menschen, auch im fortgeschrittenen Alter ein selbstbestimmtes Leben zu führen, rückt das Thema der barrierefreien Wohnanlagen immer stärker in den Fokus.

Die Idee des barrierefreien Wohnens zielt darauf ab, Hindernisse und Barrieren in der Wohnumgebung zu minimieren oder ganz zu beseitigen. Der Wohnraum soll so gestaltet werden, dass er für Personen mit eingeschränkter Mobilität und Pflegebedarf optimal zugänglich ist.

Barrierefreie Wohnungen tragen nicht nur dazu bei, dass Menschen mit limitierter Mobilität weitgehend ihre alltäglichen Aktivitäten eigenständig und ohne Einschränkungen ausführen können, sondern unterstützt auch das betreuende Pflegepersonal bei der Optimierung ihrer Arbeitseffizienz.

Eine altersgerechte Wohnumgebung, die an die individuellen Bedürfnisse angepasst ist, fördert die Selbstständigkeit und trägt dazu bei, dass Menschen länger in einem ihnen vertrauten Umfeld bleiben können. Dies kann wiederum positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden, die psychische Gesundheit und die soziale Integration der Bewohner:innen haben.

In diesem Guide wollen wir barrierefreie Lösungskonzepte für die verschiedenen Räumlichkeiten eines jeden Haushalts beleuchten und Ihnen oder Ihren Angehörigen somit eine einleitende Informationsquelle für dieses spannende Thema bieten.

Wohnzimmer

Das Wohnzimmer ist in vielen Haushalten ein Ort der Gemeinschaft, der Unterhaltung und der Entspannung. Während dem Prozess der Raumgestaltung ist es daher vor allem in den Wohnzimmern pflegebedürftiger Menschen notwendig, besonderes Augenmerk auf den Faktor des Komforts zu legen. Weiters spielen Sicherheit und Unabhängigkeit natürlich auch eine essenzielle Rolle. Hier finden Sie eine Liste mit einigen Maßnahmen, die ergriffen werden können, um ein solches Wohnzimmer ohne Barrieren zu schaffen:

Zugänglichkeit: Das Wohnzimmer sollte ausreichend Platz bieten, um sich frei zu bewegen, insbesondere für Rollstuhlfahrer:innen oder Personen mit Gehhilfen. Hindernisse sollten so gut wie möglich entfernt werden und es sollte genügend Freiraum bestehen, damit sich jedes Mitglied des Haushalts bequem bewegen kann. Die Anordnung der Möbel sollte so gestaltet sein, dass ein barrierefreier Durchgang gewährleistet ist.

Sitzmöbel

Die Auswahl der Sitzmöbel ist entscheidend. Bequeme und stabile Stühle oder Sofas mit Armlehnen können das Hinsetzen und Aufstehen erleichtern. Auch Vorgänge, die von Pfleger:innen durchgeführt werden (wie etwa das Transferieren von Patient:innen) können mithilfe der richtigen Möbel besser durchgeführt werden. Höhenverstellbare Stühle können auch eine gute Option sein, um den Wohnraum auf individuelle Bedürfnisse anzupassen. Darüber hinaus können Sitzkissen oder Polster verwendet werden, um den Komfort und die Unterstützung zu verbessern.

Bodenbeläge und rutschfeste Oberflächen

Rutschfeste Bodenbeläge sind wichtig, um Stürze zu verhindern. Es sollten rutschfeste Teppiche oder Bodenbeläge verwendet werden, die eine sichere Bewegung im Wohnzimmer ermöglichen. Zudem sollten Kabel und andere Stolperfallen vermieden werden. Hierbei können eigens für diesen Zweck hergestellte Kabel-Organizer (erhältlich in den meisten Baumärkten oder Möbelhäusern) ein wertvolles Werkzeug sein.

Beleuchtung

Eine gute Beleuchtung im Wohnzimmer ist wichtig, um die Sichtbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Das Vorhandensein von ausreichend Lichtquellen, die gut erreichbar sind, kann sehr positiv zum Bewegungsselbstbewusstsein älterer oder pflegebedürftiger Bewohner:innen beitragen. Die Installation von dimmbaren Leuchten kann dabei helfen, die Beleuchtung an individuelle Empfindlichkeiten anzupassen.

Möbelplatzierung

Die Möbel sollten so platziert werden, dass sie eine optimale Erreichbarkeit bieten. Beistelltische oder Ablagen in Reichweite können nützlich sein, um persönliche Gegenstände, Bücher oder Getränke abzustellen. Für das perfekte Möbelarrangement können unter anderem auch Ergotherapeut:innen zu Rate gezogen werden.

Technologische Unterstützung

Die Integration von technologischen Hilfsmitteln kann die Unabhängigkeit mittlerweile immer deutlicher fördern. Beispielsweise können Fernbedienungen für elektronische Geräte oder intelligente Hausautomatisierungssysteme verwendet werden, um die Bedienung von Fernsehern, Lampen und anderen Geräten zu erleichtern.

Durch diese Anpassungen kann ein barrierefreies Wohnzimmer geschaffen werden, das den Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen gerecht wird und ihnen ein sicheres und komfortables Umfeld bietet. Allerdings muss bei der Planung bedacht werden, dass es keine Generallösung bei barrierefreier Raumgestaltung gibt und individuelle Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner:innen stets berücksichtigt werden müssen. Wie in diesem Kapitel bereits einmal erwähnt ist das Heranziehen einer professionellen Beratung (z.B. durch spezialisierte Ergotherapeut:innen) ein überaus ratsamer Schritt.

Küche und Esszimmer

Das Kochen kann für Personen mit Mobilitätseinschränkungen eine große Herausforderung darstellen. Nichtsdestotrotz ist dieses Ritual der Selbstversorgung für viele Menschen ein Symbol ihrer gewahrten Eigenständigkeit. Doch auch wenn die Kochhandgriffe nicht mehr selbstständig ausgeführt werden können, sind eine barrierefreie Küche und ein gut zugängliches Esszimmer von höchster Wichtigkeit. Schließlich findet auch in diesen Räumlichkeiten meist ein großer Teil der Sozialisierung und des Miteinanders in einem Haushalt statt.

Wir haben einige Prioritäten bei der Einrichtung komfortabler Küchen- und Esszimmer für Sie kompakt zusammengefasst:

Bewegungsfreiheit

Beide Räume sollten ausreichend Platz bieten, um sich frei zu bewegen – vor allem, wenn eine Person im Haushalt Rollstuhlfahrer:in ist, oder eine Gehhilfe zur Fortbewegung verwendet. Damit genug Freiraum für verschiedenste Bewegungsabläufe und für die Arbeitsaufwände von Pflegekräften zur Verfügung steht, ist auch in der Küche und im Esszimmer die Schaffung eines ausreichend breiten Durchgangs zwischen einzelnen Möbelstücken von höchster Wichtigkeit. Darüber hinaus kann ein offenes Raumkonzept den Pflegekräften dazu dienen, während der Essenszubereitung einen Blick auf das Wohlbefinden ihrer Patient:innen zu behalten.

Arbeitsflächen und Arbeitsplatte

Die Höhe der Arbeitsflächen und der Arbeitsplatte in der Küche sollte an die individuellen Bedürfnisse der Bewohner:innen angepasst sein. Es ist überaus ratsam, höhenverstellbare Arbeitsflächen zu verwenden, um eine ergonomische Arbeitsposition zu ermöglichen. Dies erleichtert das Zubereiten von Mahlzeiten und verringert das Verletzungsrisiko während dem Ausführen diverser Küchenaktivitäten.

Unterfahrbarkeit

Bei der Auswahl von Möbeln und Geräten sollte darauf geachtet werden, dass sie unterfahrbar sind. Dies ermöglicht Rollstuhlfahrer:innen einen bequemen Zugang und erleichtert die Nutzung der Küche und des Esszimmers.

Sitzgelegenheiten

Beim Esszimmer sollte erneut auf die Wahl bequemer und stabiler Stühle geachtet werden. Höhenverstellbare Stühle oder Stühle mit Armlehnen sind die beste Option, wenn das Hinsetzen und Aufstehen mit Rücksicht auf mögliche Mobilitätseinschränkungen erleichtert werden soll. Allerdings muss ebenso darauf geachtet werden, dass die Sitzgelegenheiten stabil sind und ausreichend Unterstützung für alle Bewohner:innen bieten.

Beleuchtung

Die Wichtigkeit einer ausreichenden Ausstattung der Wohnräume mit Lichtquellen wird uns durch diesen gesamten Guide begleiten. In der Küche sind die Verletzungsgefahren durch das Hantieren mit scharfem oder heißem Küchenzubehör leider vielseitig. Darum ist es von größter Bedeutung, dass die Arbeitsflächen hell ausgeleuchtet sind und jegliche Lichtschalter für alle Nutzer:innen der Küche leicht zugänglich sind.

Barrierefreie Geräte

Die Auswahl von Küchengeräten mit benutzerfreundlichen Bedienelementen ist wesentlich. Beispielsweise kann es von großem Vorteil sein, wenn Geräte mit gut lesbaren Anzeigen und großen Tasten ausgewählt werden. Berührungslose Technologien wie berührungslose Wasserhähne oder automatische Türöffner können die Nutzung ebenfalls maßgeblich erleichtern.

Das gemeinsame Zubereiten und der gemeinsame Verzehr von Gerichten ist für viele Haushalte ein wichtiger Teil der interfamiliären Sozialisierung; dementsprechend gebührt diesen Räumlichkeiten auch im Falle eines vorhandenen Pflegebedürfnisses ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Auch die Bindung zwischen Plefegekräften und ihren Patient:innen kann durch gemeinsame Mahlzeiten deutlich gestärkt und gefestigt werden. Somit kann die Beachtung der in diesem Abschnitt aufgelisteten Aspekte eine optimale Basis für die Ausgestaltung eines optimierten, barrierefreien Koch- und Essbereichs bieten.

Badezimmer und Toilette

Der sichere Gang ins Badezimmer und auf die Toilette stellt eine der gravierendsten Herausforderungen für viele ältere und pflegebedürftige Menschen dar. Durch die Feuchtigkeit, welche sich auf den Fliesen eines Bades schnell ansammeln kann und durch das lange Stehen, das oft mit Vorgängen wie dem Duschen oder Zähneputzen einhergehen kann, besteht eine drastisch erhöhte Rutsch- und Sturzgefahr (Pfleger:innen können von diesen Gefahren selbstverständlich ebenso betroffen sein). Obendrein ist der Gang zur Toilette bei älteren Menschen oft mit einer gewissen Dringlichkeit verbunden, da in vielen Fällen ein verringertes Level an Kontinenz besteht – ein weiterer Aspekt, der Sicherheitsbedenken aufwirft. Wie können in den häuslichen Sanitäranlagen also der Komfort gesichert und Unfälle vermieden werden? Hier finden Sie verschiedene Maßnahmen, die in dieser Angelegenheit hilfreich sein könnten:

Erreichbarkeit und Bewegungsfreiheit

Ein barrierefreies Badezimmer sollte wie jeder andere barrierefreie Raum ausreichend Platz für die Bewegung mithilfe von Rollstühlen oder Gehhilfen bieten. Außerdem ist es notwendig, ausreichend Platz um die Toilette herum zu lassen, damit Rollstuhlfahrer:innen leicht darauf zugreifen können. Ebenso sollten das Waschbecken, die Dusche und andere Einrichtungen leicht zugänglich für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen und deren Pfleger:innen sein.

Vorkehrungen gegen Rutschgefahr

Wie schon in der Einleitung zu diesem Kapitel erläutert wurde, besteht in Badezimmern und Toilettenräumen aufgrund verschiedener Faktoren meist ein erhöhtes Rutsch- und Sturzrisiko. Rutschfeste Bodenbeläge sind daher entscheidend, um die Wahrscheinlichkeit von Stürzen im Badezimmer zu minimieren. Es sollten rutschfeste Fliesen oder rutschfeste Matten verwendet werden, insbesondere in der Dusche oder Badewanne. Letztlich sollte der Boden möglichst eben (ohne niedrige, oder schwer sichtbare Stufen) gestaltet sein, um potentielle Stolperfallen zu vermeiden.

Haltegriffe und Handläufe

Die Installation von Haltegriffen und Handläufen in der Nähe der Toilette, der Dusche und der Badewanne ist ein maßgeblicher Schritt in der Absicherung der Sanitärräume. Diese bieten nämlich Unterstützung und Stabilität beim Sitzen, Aufstehen und Bewegen und können auch Pflegekräften eine wichtige Stütze bei der Arbeit sein. Die Haltegriffe sollten fest an der Wand verankert sein und das Gewicht einer Person problemlos tragen können. In diesem Zusammenhang raten wir dringendst dazu, professionelle Hilfe bei der Montage der Stützvorrichtungen in Anspruch zu nehmen.

Toilettenhöhe und -ausstattung

Eine gesteigerte Toilettenhöhe kann das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. Des Weiteren kann der Einbau einer barrierefreien Toilette mit gepolstertem Sitz oder einer Toilettenerhöhung zusätzlichen Komfort bieten. Ebenso sollten klappbare Armlehnen oder Haltegriffe neben der Toilette installiert werden, um das Gleichgewicht und die Stabilität zu verbessern. Ein erhöhtes Gefühl der Sicherheit lindert in den meisten Fällen auch das erhöhte Stresslevel, welches Senior:innen oft während des Toilettengangs verspüren.

Zugängliche Dusche

Eine bodengleiche Dusche oder eine Dusche mit niedrigem Einstieg ist ideal, um den Zugang für Rollstuhlfahrer:innen und Menschen mit verminderter Mobilität zu erleichtern. Es sollte ausreichend Platz für einen Duschrollstuhl oder einen Duschsitz vorhanden sein. Der Einbau von rutschfesten Fliesen und einer Duschstange bietet zusätzliche Sicherheit und Stabilität während des Duschens.

Waschbecken und Armaturen

Das Waschbecken sollte eine angemessene Höhe haben, um den Zugang für Rollstuhlfahrer:innen zu ermöglichen. Ein unterfahrbares Waschbecken bietet obendreinmehr Bewegungsfreiheit. Zusätzlich kann die Installation von Einhebelmischern oder berührungslosen Wasserhähnen die Bedienung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erleichtern.

Die Gestaltung eines barrierefreien Badezimmers erfordert eine sorgfältige Planung und eine stetige Berücksichtigung individueller Bedürfnisse. Wir wollen erneut betonen, dass die Zusammenarbeit mit Professionellen im Kontext barrierefreier Einrichtungen mehr als ratsam ist, um die besten Lösungen für ein sicheres und komfortables Badezimmer zu finden, das den spezifischen Anforderungen pflegebedürftiger Bewohner:innen gerecht wird.

Schlafzimmer

Letztlich wollen wir uns noch dem Konzept eines barrierefreien Schlafzimmers zuwenden. Viele pflegebedürftige Menschen verbringen in diesem Wohnbereich einen beträchtlichen Teil ihres Alltags. Darum ist eine barrierefreie Raumplanung, die das Hinlegen und Aufstehen soweit wie möglich vereinfacht, von absoluter Notwendigkeit. Auch an die Simplifizierung der Aufgaben von Pflegekräften, wie etwa das Transferieren der Patient:innen, will bei der Gestaltung eines barrierefreien Schlafzimmers gedacht sein. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Punkte, die es beim Konzipieren eines optimalen Schlafraums zu beachten gilt, beleuchtet:

Zugang

Die Ausgestaltung eines Schlafzimmers stellt auf den ersten Blick meist kein allzu komplexes Unterfangen dar, da der Fokus meist nur auf die Platzierung eines Bettes und vereinzelten Schrankmöbeln liegt. Allerdings können bei der Möblierung vor allem in Bezug auf Bewegungsfreiheiten doch schnell einige Fehler passieren. Ein barrierefreies Schlafzimmer muss ausreichend Platz bieten, damit sich die Bewohner:innen frei bewegen können. Gehhilfen und Rollstühle müssen in vielen Fällen leicht um das Bett herum manövrierbar sein. Darum ist es bedeutsam, genügend Platz um das Bettgestell herum zu lassen, damit es für die Bewohner:innen und ihre Pfleger:innen leicht zugänglich bleibt.

Bettgestaltung

Ein barrierefreies Bett sollte an die individuellen Bedürfnisse der Person angepasst sein, um das Aufstehen, das Hinlegen oder auch das Transferieren zu erleichtern. Es können höhenverstellbare Betten oder Bettverlängerungen verwendet werden, um den Komfort und die Zugänglichkeit zu steigern. Zudem sollten stabile Haltegriffe in der Nähe des Bettes angebracht werden, um zusätzliche Unterstützung beim Aufstehen und Hinlegen zu bieten.

Beleuchtung

Da es vor allem bei Senior:innen oft zu nächtlichen Aufstehversuchen kommen kann, ist eine zugängliche Befestigung der verfügbaren Lichtquellen in der Nähe des Bettes überaus empfehlenswert. Durch korrekt gestaltete Lichtverhältnisse kann das Maß an nächtlichem Komfort für pflegebedürftige Personen deutlich angehoben werden, was wiederum zu einer drastischen Erhöhung der Schlafqualität führen kann.

Ausstattung des Bodens

Rutschfeste Bodenbeläge sind auch im Schlafzimmer entscheidend, um das Risiko von Stürzen zu minimieren. Es sollten rutschsichere Teppiche oder Bodenbeläge verwendet werden, die eine sichere Bewegung im Schlafzimmer ermöglichen. Ähnlich wie im Wohnzimmer, findet sich meist auch im Schlafzimmer eine höhere Anzahl an freiliegenden Kabeln. An dieser Stelle empfehlen wir beispielsweise die Anschaffung von Organisierhilfen, die das Entstehen eines gefährlichen „Kabelsalats“ und damit verbundene Stürze im Schlafraum vermeiden können.

Schränke und Aufbewahrung

Schränke und Aufbewahrungsmöglichkeiten sollten so gestaltet sein, dass sie leicht zugänglich sind. Der Einsatz von ausziehbaren Schubladen und Regalen kann den Zugriff auf Kleidung und persönliche Gegenstände erleichtern. Kleiderstangen können darüber hinaus in einer Höhe installiert werden, die bequem erreicht werden kann. Eine barrierefreie Schrankausstattung kann auch den Berufsalltag von Pflegekräften deutlich erleichtern, indem sie Arbeitsvorgänge wie das Bettbeziehen simpler gestaltet.

Guter Schlaf ist vor allem für pflegebedürftige Menschen ein wichtiger Faktor in der Erhaltung ihrer Gesundheit. Darum ist es entscheidend, dass ihre Schlafräume auf korrekte Weise ausgestattet und exakt auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Ein Gefühl der Geborgenheit kann durch die Beseitigung von Hindernissen und Risikofaktoren im direkten Umfeld wesentlich gesteigert werden und die Qualität der nächtlichen Rast entsprechend verbessern.

Notrufsysteme

In diesem letzten Abschnitt möchten wir uns mit der Bedeutung adäquater Notrufsysteme in einem barrierefreien Haushalt beschäftigen. Notrufvorkehrungen spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherheit und Unterstützung pflegebedürftiger Personen in ihrem eigenen Zuhause. Sie bieten die Möglichkeit, in Notfällen schnell Hilfe zu rufen und können zur Gewährleistung von Sicherheit und Wohlbefinden beitragen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie derartige Systeme im Haus einer pflegebedürftigen Person eingesetzt werden können:

Armband oder Anhänger

Eine gängige Form von Notrufsystemen sind Armbänder oder Anhänger, welche die pflegebedürftige Person am Handgelenk oder um den Hals trägt. Diese Geräte sind mit einem Notfallknopf ausgestattet, der bei Bedarf gedrückt werden kann, um sofortige Hilfe anzufordern. Diese Armbänder oder Anhänger sind in der Regel wasserdicht und können auch unter der Dusche oder beim Baden getragen werden. Pflegekräfte oder Rettungsdienste können also je nach Präferenz ortsunabhängig verständigt werden.

Stationäre Notrufsysteme

Stationäre Notrufsysteme sind fest installierte Geräte, die in verschiedenen Räumen des Hauses, z. B. im Wohnzimmer, Schlafzimmer und Badezimmer platziert werden können. Diese Geräte verfügen für gewöhnlich über einen großen Notfallknopf, der bei Bedarf ohne viel Kraft gedrückt werden kann. Einige Modelle sind auch mit Sprachkommunikation ausgestattet, sodass pflegebedürftige Menschen direkt mit einem Notrufzentrum, einer angehörigen Person oder ihrer Pflegekraft sprechen können.

Sprachgesteuerte Notrufsysteme

Mit dem Aufkommen von sprachgesteuerten Assistenten können auch sprachgesteuerte Notrufsysteme eingesetzt werden. Diese Systeme ermöglichen es der pflegebedürftigen Person, mit einfachen (zuvor festgelegten) Sprachbefehlen Hilfe anzufordern. Zum Beispiel kann die Person sagen: “[Name des sprachgesteuerten Assistentin], rufe den Notdienst an” und das System leitet den Notruf weiter.

Integration mit anderen Geräten

Notrufsysteme können auch mit anderen technologischen Geräten im Haus integriert werden. Immer mehr Modelle von Bewegungssensoren und Sturzerkennungssystemen werden in der Technologie-Industrie entwickelt und erreichen stets exaktere Genauigkeitslevel. Wenn beispielsweise ein ungewöhnlicher Sturz oder Bewegungslosigkeit erkannt wird, können bestimmte Notfallsysteme automatisch einen Notruf auslösen. Allerdings sind solche Applikationen in vielen Fällen noch nicht stark ausgereift und preislich für viele Haushalte nicht leicht erschwinglich.

Babyphone

Dieses Wort mag vor allem im Kontext der Altenpflege eventuell etwas unpassend wirken, jedoch sind Hilfsmittel wie das Babyphone eine leicht erhältliche und von vielen Pflegekräften eingesetzte Stütze in der Überwachung ihrer Patient:innen. Im Gegensatz zu anderen Gadgets, die wir im Zuge dieses Abschnittes besprochen haben, sind Babyphones preislich und organisatorisch deutlich zugänglicher. Nichtsdestotrotz bieten sie mit ihren simplen Audioübertragungsfunktionen überaus gute Möglichkeiten der Überwachung und Notfall-Verständigung. Natürlich gibt es mittlerweile auch Geräte, die eigens für den Gebrauch in der Senior:innenpflege konzipiert wurden und daher eine ebenso akzeptable Option im Bereich der Notfallsysteme darstellen.

Es ist essenziell, dass die pflegebedürftige Person, ihre Angehörigen und ihre Pfleger:innen genauestens mit dem jeweiligen Notrufsystem vertraut sind und wissen, wie es im Notfall richtig verwendet wird. Regelmäßige Tests und Wartungen sollten ebenso durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das System ordnungsgemäß funktioniert.

Zusammenfassung

Barrierefreies Wohnen ist für pflegebedürftige Menschen von großer Bedeutung, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen ein sicheres und komfortables Zuhause zu bieten. Die Anpassung verschiedener Räume wie dem Wohnzimmer, der Küche, des Badezimmers und des Schlafzimmers kann dazu beitragen, dass sie ihre täglichen Aktivitäten selbstständig und ohne Hindernisse durchführen können. Falls eine Pflegekraft im Haushalt unterstützend zur Verfügung steht, wird auch für sie der Alltag durch eine barrierefreie Umgebung deutlich erleichtert.

Wohnzimmer

Im Wohnzimmer ist es wichtig, ausreichend Bewegungsfreiheit und Zugänglichkeit zu gewährleisten. Die Auswahl geeigneter Sitzmöbel und die Gestaltung einer rutschfesten Oberfläche tragen zur Sicherheit bei. Eine gute Beleuchtung und die Integration technologischer Hilfsmittel wie Fernbedienungen unterstützen die Unabhängigkeit der pflegebedürftigen Bewohner:innen.

Küche

In der Küche ist die Anpassung der Arbeitsflächen, der Arbeitsplatte und der Kochvorrichtungen entscheidend. Die Unterfahrbarkeit der Möbel ermöglicht Rollstuhlfahrer:innen einen bequemen Zugang und die Auswahl benutzerfreundlicher Geräte trägt zur Sicherheit und Leichtigkeit bei der Nutzung der Küche bei. Eine ausgiebige Beleuchtung verringert, wie in allen Räumlichkeiten, auch hier das Verletzungsrisiko.

Badezimmer

Im Badezimmer ist es essenziell, Barrieren zu entfernen und aufgrund der erhöhten Feuchtigkeit besonders rutschfeste Oberflächen zu verwenden. Die Anpassung der Toilette, der Dusche und des Waschbeckens ermöglicht eine sichere und komfortable Nutzung für pflegebedürftige Menschen. Hilfsmittel wie Haltegriffe bieten zusätzliche Sicherheit und Unterstützung bei den diversen Bewegungsabläufen. Bad- und Toilettengänge können durch diese besagten Veränderungen zu einem viel sichereren Unterfangen für pflegebedürftige Menschen, ihre Angehörigen und ihre Pfleger:innen werden.

Schlafzimmer

Im Schlafzimmer muss für ausreichend Bewegungsfreiheit gesorgt werden. Möbel sollten so platziert werden, dass sie eine optimale Erreichbarkeit bieten. Ein höhenverstellbares Bett und gut zugängliche Lichtquellen leisten einen großen Beitrag bei Faktoren wie Komfort und Sicherheit.

Notruf

Notrufsysteme sind ein unabdinglicher Bestandteil von Wohnanlagen, welche Bewohner:innen mit Pflegebedürfnissen aufweist. Von mobilen, über stationäre bis hin zu sprachgesteuerten Notfallsapplikationen gibt es verschiedenste, individuell wandelbare Möglichkeiten, Ihr Zuhause sicherer zu gestalten.

Fazit

Wir hoffen, dass dieser Beitrag Ihnen einen guten ersten Überblick zum wichtigen Thema der Barrierefreiheit im Wohnraum bieten konnte.

Durch die Anpassung verschiedener Räume und die Integration von technologischen Hilfsmitteln wie Notrufsystemen können pflegebedürftige Menschen ein sichereres und komfortableres Zuhause genießen. Nichtsdestotrotz ist es definitiv ratsam, individuelle Bedürfnisse bei der Planung zu berücksichtigen und professionelle Beratung bei der Gestaltung eines barrierefreien Haushalts in Anspruch zu nehmen, um die bestmögliche Unterstützung und Sicherheit gewährleisten zu können.

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