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Prostatakrebs – Ein kompakter Überblick

Krankheiten, Medizinische Versorgung und Therapien
Auf dem Bild ist eine blaue Masche zu sehen, die Prostatakrebs repräsentiert.

Einleitung 

Prostatakrebs ist eine Erkrankung, die sich auf Männer beschränkt und als vorherrschende Krebsart unter männlichen Patienten in Österreich gilt. Es werden pro Jahr rund 5.000 neue Fälle registriert. Obwohl die Mehrheit dieser Fälle bei Männern über 65 auftritt, wird ein Anstieg der Erkrankungshäufigkeit auch bei jüngeren Männern beobachtet. [1] 

Prostatakrebs erfordert besondere Aufmerksamkeit in der Vorsorge und Behandlung. Die Prostata, eine walnussgroße Drüse und Teil des männlichen Fortpflanzungssystems, liegt direkt unter der Harnblase und umgibt den oberen Teil der Harnröhre. Sie ist verantwortlich für die Produktion von Flüssigkeiten, die Spermien während der Ejakulation transportieren und nähren. 

Wichtigkeit des Themas für Senioren  

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Daher ist es wichtig, dass Senior:innen und ihre Angehörigen über die Krankheit, ihre Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungen gut informiert sind. Die Früherkennung kann lebensrettend sein und die Behandlungsmöglichkeiten sowie die Lebensqualität nach der Diagnose erheblich verbessern. Dieser Artikel soll dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und die nötigen Informationen bereitzustellen, um eine fundierte Entscheidung im Umgang mit dieser Krankheit treffen zu können

Was ist Prostatakrebs? 

Prostatakrebs, auch als Prostatakarzinom bekannt, ist eine ernste Erkrankung, bei der sich Krebszellen in der Prostata bilden. Die Prostata ist ein Organ, das Teil des männlichen Fortpflanzungssystems ist und sich direkt unter der Blase befindet. Meistens entsteht Prostatakrebs im äußeren Bereich der Drüse. Wenn er groß genug wird, kann ein Arzt oder eine Ärztin ihn manchmal durch die Wand des Enddarms hindurch fühlen. Dieser Krebs kann über die Grenzen der Prostata hinauswachsen und sich auf Nervenbahnen, Lymphknoten und Knochen ausbreiten. Wenn er Knochen erreicht, kann er dort weitere Geschwüre, sogenannte Metastasen, verursachen, die schmerzhaft sein können und die Knochen schwächen. [2] 

Es ist entscheidend, zwischen zwei verschiedenen Prostataproblemen zu unterscheiden: dem bösartigen Prostatakrebs und der gutartigen Prostatavergrößerung. Obwohl beide zu ähnlichen Symptomen wie Schwierigkeiten beim Urinieren führen können, kann sich nur der Prostatakrebs über das Organ hinausbewegen. [2] 

Wenn der Krebs sich noch nicht über die Prostata hinaus ausgebreitet hat, besteht die Möglichkeit einer Heilung durch operative Entfernung oder Bestrahlung der Drüse. Sind jedoch schon Metastasen vorhanden, also Tochtergeschwülste in anderen Körperteilen, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Diese können alleine oder in Kombination genutzt werden, um das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen, das Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu verbessern. [2] 

Risikofaktoren  

Prostatakrebs ist eine komplexe Erkrankung, deren Risiko durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Einige dieser Faktoren lassen sich nicht ändern, wie das Alter und die genetische Veranlagung, während andere durch Lebensstilentscheidungen beeinflusst werden können.  

Alter  

Das Lebensalter spielt die größte Rolle bei der Entstehung von Prostatakrebs. Obwohl Männer unter 45 Jahren selten betroffen sind, nimmt die Zahl der Neuerkrankungen ab diesem Alter stetig zu. Besonders ab 60 Jahren steigt die Erkrankungsrate stark an und erreicht einen Höhepunkt in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen. Danach nimmt die Rate wieder ab. In den letzten Jahren gab es jedoch mehr Diagnosen bei jüngeren Männern und weniger bei älteren, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass Männer sich heutzutage früher untersuchen lassen. [3] 

Genetische Faktoren  

Die Häufigkeit von Prostatakrebs variiert weltweit – sie ist in Asien niedriger und in bestimmten Bevölkerungsgruppen wie afroamerikanischen Männern in den USA oder Männern in Nordeuropa höher. Dies deutet auf eine Rolle von Erbfaktoren hin, aber auch die Umwelt und Ernährung könnten eine Rolle spielen. [3] 

Familien, in denen Prostatakrebs häufig auftritt, unterstützen die Theorie genetischer Einflüsse. Ein familiärer Prostatakrebs wird angenommen, wenn zwei nahe Verwandte (Vater, Bruder, Sohn) oder mehrere entfernte Verwandte betroffen sind. Es gibt sogar Fälle, in denen Prostatakrebs als erblich gilt – wenn beispielsweise drei direkte Familienmitglieder oder mehrere Generationen betroffen sind, insbesondere wenn die Erkrankung in jüngerem Alter auftritt. [3] 

Lebensstil und Ernährung 

Es gibt wissenschaftliche Belege dafür, dass Übergewicht und Fettleibigkeit das Risiko für Prostatakrebs erhöhen. Ebenso scheint häufiger Konsum von rotem Fleisch das Krankheitsrisiko negativ zu beeinflussen. Auch Rauchen und Alkoholgenuss könnten das Risiko steigern, selbst wenn die Forschungsergebnisse in diesem Bereich nicht ganz eindeutig sind. Dies trifft auch auf den Verzehr von Milchprodukten und anderen kalziumreichen Lebensmitteln zu. Darüber hinaus kann mangelnde körperliche Aktivität die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Prostatakrebs erhöhen. [4] 

Präventive Maßnahmen  

Es gibt mehrere Maßnahmen, die Männer ergreifen können, um ihr Risiko für Prostatakrebs zu verringern: 

Ernährungsumstellung 

In Gegenden, wo traditionell viel Soja gegessen wird, erkranken Menschen seltener an hormonabhängigen Krebsarten wie Prostatakrebs. Wissenschaftler:innen denken, dass dies an den Isoflavonen liegen könnte, die in Sojaprodukten enthalten sind. Auch Lycopin, der rote Farbstoff in Tomaten, Wassermelonen und Erdbeeren, sowie eine Diät, die reich an Fisch oder Olivenöl ist, könnten das Risiko für Prostatakrebs senken. Die Forschungsergebnisse hierzu sind jedoch nicht völlig klar. [5] 

Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler, zu denen verschiedene Kohlsorten, Radieschen, Steckrüben, Rettich, Kresse, Senf und Raps gehören, können möglicherweise auch dazu beitragen, das Risiko für Prostatakrebs zu verringern. Dies wird auf Senföle zurückgeführt, die in diesen Pflanzen enthalten sind und die die Zellteilung von Tumorzellen verlangsamen können. [5] 

Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung und Sport können das Risiko für Krebs signifikant reduzieren, das ist durch Forschung klar belegt. Männern, die in ihrem Beruf körperlich eher inaktiv sind, wird empfohlen, sich vier bis fünf Tage in der Woche für 45 bis 60 Minuten zu bewegen. Dabei kann es sich um moderate Aktivitäten wie Golf, Gartenarbeit oder Radfahren handeln oder auch um intensivere Sportarten wie Fußball oder Schwimmen. [5] 

Auf dem Bild können wir sehen, dass ein Mann im Schwimmbad schwimmt.

Medizinische Vorsorge: Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen – das trifft besonders auf Prostatakrebs zu. Deshalb ist es wichtig, nicht erst auf Symptome zu warten, sondern sich regelmäßig einer Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. [5]  

Insgesamt erfordert die Prävention von Prostatakrebs eine Kombination aus bewussten Lebensstilentscheidungen und einer aufgeklärten Vorsorge. Indem Risikofaktoren minimiert werden und Männer regelmäßig Gesundheitschecks durchführen, können sie ihre Chancen verbessern, Prostatakrebs zu vermeiden oder diesen zumindest frühzeitig zu erkennen, wenn die Behandlung am erfolgreichsten ist. 

Symptome und Früherkennung 

Prostatakrebs tritt anfangs häufig ohne auffällige Symptome ein, weshalb eine Diagnose oft erst unerwartet im Rahmen einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung gestellt wird. Bestimmte Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen, Schwierigkeiten bei der Harnentleerung, Unterbrechungen des Harnstrahls, Schmerzen bei der Ejakulation, verminderte Samenergüsse, Erektionsprobleme, Schmerzen im Beckenbereich, Blut im Urin oder Sperma und Probleme beim Stuhlgang können jedoch auf Prostatakrebs hinweisen. Diese Symptome können auch bei einer gutartigen Prostatavergrößerung auftreten, daher ist eine ärztliche Abklärung stets empfehlenswert. Die frühzeitige Erkennung von Prostataerkrankungen kann die Chancen einer erfolgreichen Behandlung wesentlich verbessern. [4]  

Wann sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?  

Jedes der genannten Symptome sollte Anlass sein, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Auch wenn diese Anzeichen andere Ursachen haben können, ist es wichtig, sie abklären zu lassen, um Prostatakrebs ausschließen oder frühzeitig behandeln zu können. 

Screening-Verfahren  

Zur Früherkennung von Prostatakrebs gibt es verschiedene Verfahren: 

  • PSA-Test: Ein Bluttest misst den Spiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA), das bei Prostatakrebs erhöht sein kann. [6]  
  • Digitale rektale Untersuchung (DRU): Der Arzt oder die Ärztin tastet die Prostata mit einem Finger über den Enddarm ab, um Unregelmäßigkeiten zu ertasten. [7] 
  • MRT und Biopsie: Bei auffälligen PSA-Werten oder DRU-Befunden können diese weiterführenden Untersuchungen zur genaueren Diagnose eingesetzt werden. [8] 

Risikobasiertes Screening  

Für Männer mit erhöhtem Risiko, wie einer familiären Vorgeschichte von Prostatakrebs, kann ein früheres und häufigeres Screening sinnvoll sein. Die Entscheidung für ein Screening sollte jedoch immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder mit der behandelnden Ärztin getroffen werden, um Vor- und Nachteile individuell abzuwägen. 

Vorteile der Früherkennung  

Eine frühe Diagnose kann die Behandlungsoptionen erweitern und die Heilungschancen verbessern. Es ist wichtig, die individuelle Situation jedes Mannes zu berücksichtigen, einschließlich seines Alters, seiner Gesundheit und seiner persönlichen Präferenzen, um die beste Strategie zur Früherkennung und Behandlung von Prostatakrebs zu bestimmen.

Diagnose von Prostatakrebs 

Anamnese 

Zunächst wird der Arzt oder die Ärztin nach bestimmten Symptomen bei dem Patienten fragen, die auf Prostata-Probleme hindeuten könnten, wie Schwierigkeiten beim Urinieren oder Schmerzen im Prostatabereich. Außerdem wird er oder sie sich erkundigen, ob es Fälle von Prostatakrebs in der Familie gab, da ein familiär erhöhtes Risiko besteht, besonders wenn der Vater oder Bruder betroffen ist. Der Arzt oder die Ärztin wird auch nach anderen möglichen Warnzeichen fragen, wie Blut im Urin oder Stuhl, Verdauungsprobleme, Erektionsstörungen oder Symptome wie Fieber und Nachtschweiß. [4]

Digital-rektale Untersuchung 

Bei der digitalen rektalen Untersuchung führt der Arzt oder die Ärztin einen Finger in den Enddarm ein, um die Prostata auf mögliche Vergrößerungen, Verhärtungen oder andere Auffälligkeiten zu überprüfen. Diese Untersuchung ist ein regulärer Bestandteil der Früherkennung von Prostataerkrankungen und wird üblicherweise ab dem 45. Lebensjahr von den Krankenkassen in Österreich als Vorsorgeleistung anerkannt. [4] 

Ermittlung des PSA-Wertes 

Durch eine Blutuntersuchung misst der Arzt oder die Ärztin den Wert des PSA, eines Proteins, das nur in der Prostata produziert wird. Normalerweise steigt der PSA-Wert im Laufe des Lebens auch ohne eine Erkrankung leicht an. Sind die Werte jedoch stark erhöht, könnte dies auf Prostataerkrankungen wie eine Entzündung oder Krebs hinweisen, da Krebszellen deutlich mehr PSA produzieren können. [4]

Bildgebende Verfahren  

Ist einer der oben angeführten Tests auffällig, können bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Transrektaler Ultraschall – TRUS) oder MRT (Magnetresonanztomographie) eingesetzt werden, um die Prostata und das umgebende Gewebe detailliert darzustellen. [4] 

Biopsie  

Eine Prostatabiopsie ist notwendig, um zuverlässig feststellen zu können, ob Prostatakrebs vorliegt. Bei diesem Standardverfahren, der sogenannten Stanzbiopsie, entnimmt der Arzt oder die Ärztin mit einer dünnen Nadel über den Enddarm Proben aus verschiedenen Bereichen der Prostata. Dies dient dazu, auch sehr kleine Tumore zu identifizieren, die nur einen kleinen Teil der Prostata ausmachen könnten. [4] 

Behandlung 

Aktive Überwachung und Wartezeit 

Die aktive Überwachung ist eine Strategie für Männer mit Prostatakrebs, der langsam wächst und sich in einem frühen Stadium befindet, gekennzeichnet durch einen PSA-Wert von bis zu 10 ng/ml und einen Gleason-Score von 6 oder weniger, besonders wenn der Patient älter ist. Anstatt sofort mit der Behandlung zu beginnen, wird der Krebs regelmäßig überprüft, anfangs alle drei Monate und später halbjährlich. Eine Behandlung wird erst in Erwägung gezogen, wenn Anzeichen für ein Fortschreiten des Krebses vorliegen. [4] 

Operative Verfahren 

  • Radikale Prostatektomie: Entfernung der Prostata und der umliegenden Gewebe, einschließlich der Samenbläschen. 
  • Nerverhaltende Operation: Versuch, die Nerven zu schonen, die für die Erektion verantwortlich sind. 
  • Minimal-invasive Chirurgie: Dazu zählen laparoskopische Operationen und die roboterassistierte Chirurgie, die weniger invasive Methoden darstellen und oft mit einer schnelleren Erholungszeit verbunden sind. [4] 

Auf dem Bild ist einen Arzt zu sehen, der gerade jemanden operiert.

Strahlentherapie 

Die Bestrahlung ist eine erfolgreiche Methode zur Behandlung von Prostatakrebs. Sie ist besonders vorteilhaft für ältere Patienten oder solche mit Vorerkrankungen, für die eine Operation zu risikoreich sein könnte, oft aufgrund von Herz-Kreislauf-Problemen, die eine Vollnarkose gefährlich machen. Strahlentherapie wird manchmal auch eingesetzt, wenn der Krebs zu weit fortgeschritten ist (hoher Gleason-Score) oder in Verbindung mit einer Hormontherapie. [4] 

Es gibt zwei Hauptarten der Strahlentherapie:  

  • Externe Strahlentherapie: Bestrahlung der Prostata von außen. 
  • Brachytherapie: Platzierung radioaktiver Quellen direkt in die Prostata. [4] 

Hormontherapie 

  • Androgendeprivationstherapie (ADT): Unterdrückt die Produktion oder blockiert die Wirkung von männlichen Geschlechtshormonen, die das Tumorwachstum fördern können. 

Chemotherapie 

Chemotherapie wird eingesetzt, um Krebszellen im gesamten Körper anzugreifen, und ist deshalb vor allem bei fortgeschrittenem Prostatakrebs mit Metastasen die bevorzugte Behandlung. Die Behandlung erfolgt über Medikamente, sogenannte Zytostatika, die als Injektion oder Infusion verabreicht werden und das Wachstum sowie die Vermehrung der Krebszellen hemmen sollen. Diese Medikamente können allerdings auch gesunde Zellen beeinflussen, was zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, usw. führen kann. [4]

Nachsorge 

Nach der Behandlung von Prostatakrebs ist eine sorgfältige Nachsorge essentiell, um die Gesundheit des Patienten zu überwachen und frühzeitig auf mögliche Rezidive oder Nebenwirkungen der Behandlung reagieren zu können. 

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen 

Nach Abschluss der Behandlung werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen. Dazu gehören PSA-Tests zur Überwachung des PSA-Spiegels im Blut, da ein Anstieg ein Hinweis auf ein Wiederauftreten des Krebses sein kann. [4] 

Erkennung und Management von Nebenwirkungen 

Langzeitnebenwirkungen der Behandlung wie Inkontinenz oder sexuelle Dysfunktion werden überwacht und durch geeignete Maßnahmen wie Physiotherapie oder psychologische Beratung behandelt. [4] 

Lebensstiländerungen nach der Behandlung 

Patienten werden ermutigt, einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung zu führen, um das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und das Risiko eines Wiederauftretens des Krebses zu minimieren. 

Psychologische Betreuung 

Die psychologische Betreuung ist ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge, da die Diagnose und Behandlung von Krebs eine emotionale Belastung darstellen kann. Unterstützungsgruppen oder Einzelgespräche mit einer Psychoonkologin oder einem Psychoonkologen können in Erwägung gezogen werden. 

Langzeitüberwachung 

Die Nachsorge erstreckt sich über mehrere Jahre, da das Risiko eines Rezidivs zwar über die Zeit abnimmt, aber niemals vollständig verschwindet. Die Frequenz der Nachuntersuchungen kann sich mit der Zeit verringern, bleibt aber ein wichtiger Teil der Langzeitgesundheitsstrategie.[4] 

Zusammenarbeit mit dem Hausarzt oder mit der Hausärztin 

Die Einbindung des Hausarztes oder der Hautärztin in den Nachsorgeprozess gewährleistet eine ganzheitliche Betreuung und erleichtert die Koordination zwischen verschiedenen medizinischen Disziplinen. [4] 

Die Nachsorge von Prostatakrebs ist ein dynamischer Prozess, der auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist und sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, um die beste mögliche Lebensqualität und Gesundheit zu sichern. [4] 

Häufig gestellte Fragen zum Thema Prostatakrebs (FAQ)

1.Was ist Prostatakrebs und wie entwickelt er sich?
Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, ist eine Krebserkrankung, bei der sich bösartige Zellen in der Prostata bilden. Diese Drüse ist Teil des männlichen Fortpflanzungssystems und liegt direkt unter der Blase. Prostatakrebs entsteht meist im äußeren Bereich der Drüse und kann auf benachbarte Gewebe, Lymphknoten und Knochen übergreifen. [2] 

2.Welche Risikofaktoren gibt es für Prostatakrebs?
Das Alter ist der größte Risikofaktor, wobei das Risiko ab 45 Jahren zunimmt und besonders bei Männern über 60 Jahren hoch ist. Genetische Faktoren, Lebensstil und Ernährung (z.B. hoher Konsum von rotem Fleisch, Rauchen, Alkohol) beeinflussen ebenfalls das Risiko. [3] [4] 

3.Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Verfahren wie die digitale rektale Untersuchung, PSA-Bluttests, bildgebende Verfahren (Ultraschall, MRT) und Biopsien. Diese Methoden helfen dabei, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und eine passende Behandlung einzuleiten. [4] 

4.Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Prostatakrebs?
Behandlungsoptionen umfassen aktive Überwachung, operative Verfahren (wie radikale Prostatektomie), Strahlentherapie, Hormontherapie und Chemotherapie. Die Wahl der Behandlung hängt vom Stadium des Krebses und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. [4] 

5.Wie wichtig ist die Nachsorge bei Prostatakrebs?
Eine sorgfältige Nachsorge ist entscheidend, um Rezidive frühzeitig zu erkennen und Langzeitnebenwirkungen zu managen. Regelmäßige PSA-Tests, Erkennung und Behandlung von Nebenwirkungen, Lebensstiländerungen und psychologische Betreuung sind wichtige Bestandteile der Nachsorge. [4]  

Zusammenfassung 

Prostatakrebs stellt sowohl in diagnostischer als auch therapeutischer Hinsicht eine Herausforderung dar. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Dabei stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die je nach Stadium und individuellen Umständen des Patienten eingesetzt werden können. Nach der Behandlung ist eine konsequente Nachsorge wichtig, um den Gesundheitszustand zu überwachen und das Risiko eines Wiederauftretens zu minimieren. Trotz der Schwierigkeiten, die mit der Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs verbunden sind, können Männer mit der richtigen Unterstützung und Behandlung weiterhin ein qualitatives und erfüllendes Leben führen. Es ist essenziell, dass Patienten ihre Ressourcen nutzen und sich aktiv für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden einsetzen. 

Quellen: 

[1] Gesundheit. GV.AT. (n.D.) Prostatakrebs: Früherkennung. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/krebs/hoden-prostatakrebs/prostata-frueherkennung.html (Abgerufen: 02.11.2023) 

[2] Dr. Bedke, J. & Dr. Gratzke, C. & Dr. Miller Kurt. (2021). Prostatakrebs, Krebs der Vorsteherdrüse.https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/definition-und-haeufigkeit.html (Abgerufen: 02.11.2023) 

[3] Prostata.de. (o.D.). Ursachen des Prostatakarzinoms. https://www.prostata.de/prostatakrebs/was-ist-pca/ursachen-des-prostatakarzinoms (Abgerufen: 02.11.2023) 

[4] Deutsche-Familienversicherung. (2022). Prostatakrebs: Ursachen, Symptome, Behandlung. https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/prostatakrebs-ursachen-symptome-behandlung/ (Abgerufen: 02.11.2023) 

[5] Dr. Bedke, J. & Dr. Gratzke, C. & Dr. Miller Kurt. (2021). Prostatakrebs – Vorbeugung. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/vorbeugung.html 

[6] Verbraucherzentrale. (2021). PSA-Test zur Prostatakrebs-Früherkennung. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/aerzte-und-kliniken/psatest-zur-prostatakrebsfrueherkennung-33867 (Abgerufen: 02.11.2023) 

[7] Farco. (o.D.). Digitale rektale Untersuchung (DRU). https://www.farco.de/fuer-patienten/urologische-untersuchungen/digitale-rektale-untersuchung-dru (Abgerufen: 02.11.2023) 

[8] Radiologie Uni Frankfurt. (o.D.). MR-gesteuerte Biopsie der Prostata. https://radiologie-uni-frankfurt.de/fuer_patienten/interventionelle_radiologie/mr_gesteuerte_biopsie_der_prostata/index_ger.html (Abgerufen: 02.11.2023) 

 

 

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