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Parkinson: Behandlungsmöglichkeiten

Krankheiten, Medizinische Versorgung und Therapien

HeldYn bietet umfassende Betreuungsleistungen für Personen mit Parkinson, einer fortschreitenden neurodegenerativen Erkrankung. Zu den Dienstleistungen gehören Pflege daheim, Sturzvermeidung, Physiotherapie, Ergotherapie, Wohnraumbegehung, Demenzbegleitung, Entlastung pflegender Angehöriger, Infusionstherapie, Wundversorgung, Hilfsmittelberatung, Pflegeberatung und Unterstützung bei der Beantragung von Pflegegeld. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu unterstützen und die Auswirkungen der Krankheit zu minimieren. 

Bei der Krankheit Parkinson handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die hauptsächlich bei Menschen höheren Alters auftritt. Es ist eine chronische und progressive Erkrankung, die unter anderem durch eine allmähliche Abnahme der Dopaminproduktion im Gehirn verursacht wird. Die Dopaminproduktion ist für die Steuerung von Bewegungen im Körper verantwortlich. Dementsprechend kann ein Mangel an Dopamin zu Symptomen wie Zittern, Muskelsteifigkeit, langsamem Bewegungsablauf und Gleichgewichtsproblemen bei Parkinson-Patient:innen führen.

Obwohl es derzeit leider noch keine Heilung für Parkinson gibt, gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmethoden, die dazu beitragen können, die Symptome der Krankheit zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern. Die Wahl der richtigen Behandlungsmethode hängt von vielen Faktoren ab. Das Alter, das Fortschreiten der Erkrankung und die individuellen Symptome der erkrankten Person sind zu beachten. Die Möglichkeiten, welche Parkinson-Patient:innen in Sachen Behandlung zur Verfügung stehen sind breit gefächert und die Vielzahl an Optionen kann vor allem zu Beginn überwältigend für Betroffene und deren Angehörige sein.

Aus diesem Grund wollen wir uns in diesem Artikel eingehend mit den verschiedenen Behandlungsmethoden bei Parkinson befassen und ebenfalls die Vor- und Nachteile jeder genannten Methode erläutern. Von Medikamenten, über Therapien, bis hin zu alternativen Behandlungen wollen wir alle Aspekte dieses Themas auf verständliche Weise beleuchten. Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen dabei helfen wird, eine fundierte Entscheidung für Ihre eigene Behandlung oder die Behandlung eines geliebten Menschen zu treffen.

Medikamente

Medikamentöse Behandlungen spielen, wie bei den meisten stark beeinträchtigenden Erkrankungen, im Zusammenhang mit Parkinson eine essenzielle Rolle. Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die bei der Behandlung dieser neurologischen Erkrankung eingesetzt werden. Im Folgenden sind einige der am häufigsten verwendeten Medikamentenklassen aufgeführt:

  1. Levodopa: Hierbei handelt es sich um ein Medikament, das sehr häufig im Zuge einer Parkinson-Behandlung verschrieben wird. Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der bei Parkinson-Patient:innen meist stark reduziert ist. Levodopa kann im Gehirn zu Dopamin umgewandelt werden und somit den allgemeinen Dopaminmangel vermindern. Eine Stabilisierung der Dopaminwerte ist in der Behandlung der Symptome bei Parkinson, wie etwa Zittern und Steifheit, von hoher Bedeutung.
  2. Dopaminagonisten: Diese Medikamente ahmen die Wirkung von Dopamin nach und stimulieren die Dopaminrezeptoren im Gehirn. Dopaminagonisten werden oft als Ergänzung zu Levodopa verschrieben oder als alleinige Therapie eingesetzt. Hier wird ebenfalls auf eine positive Wirkung auf die motorischen Fähigkeiten der Patient:innen gesetzt.
  3. MAO-B-Hemmer: MAO-B-Hemmer sind Medikamente, die das Enzym Monoaminoxidase-B hemmen, welches für den Abbau von Dopamin verantwortlich ist. Durch die Hemmung des Enzyms kann der Dopaminspiegel im Gehirn erhöht werden.
  4. COMT-Hemmer: COMT-Hemmer sind Medikamente, die das Enzym Catechol-O-Methyltransferase hemmen, das Levodopa abbaut. Durch die Hemmung des Enzyms kann die Wirkung von Levodopa verlängert werden. Somit werden diese Mittel sehr häufig im Zuge einer Levodopa-Einnahme empfohlen.
  5. Anticholinergika: Diese Medikamente blockieren die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin, der bei Parkinson-Patient:innen überaktiv sein kann. Diese besagte Überaktivierung kann bei Betroffenen eine Verschlechterung ihrer motorischen Symptome, sowie eine höhere Anfälligkeit für kognitive Beeinträchtigungen auslösen. Anticholinergika werden verschrieben, um solchen negativen Entwicklungen vorzubeugen.

Da die Behandlung von Parkinson von Natur aus sehr individuell auszulegen ist, gilt es zu beachten, dass die hier beschriebenen Medikamente und deren Dosierungen je nach den Symptomen und Bedürfnissen des einzelnen Patienten oder der einzelnen Patientin variieren können.

Physiotherapie

Eine Physiotherapie kann bei Parkinson-Patient:innen dazu beitragen, die körperlichen Symptome der Krankheit zu reduzieren und ihre allgemeine Lebensqualität zu verbessern. Die genauen Ausprägungen der Behandlung können individuell auf die Patient:innen abgestimmt werden, um auf bestimmte Beschwerden abzuzielen und spezifischen Symptome zu verringern.

Beweglichkeit und Muskulatur

Eine der Hauptziele der Physiotherapie bei Parkinson-Erkrankten ist die Verbesserung der Beweglichkeit und der Muskelkraft. Betroffene Patient:innen leiden oft unter Muskelsteifheit und Bewegungsverlangsamung, was zu einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit führen kann. Durch spezielle Übungen und Bewegungsprogramme kann eine Physiotherapie dazu beitragen, ebendiese Steifheit der Muskeln zu reduzieren und eine generelle Verbesserung der Beweglichkeit zu sichern.

Balance und Koordination

Ebenfalls konzentrieren sich Physiotherapeut:innen in ihrer Zusammenarbeit mit Parkinson-Patient:innen darauf, eine Verbesserung der Balance- und Koordinationsfähigkeiten zu erzielen. Parkinson-Patient:innen haben oft Probleme, ihr Gleichgewicht zu halten, was zu Stürzen und Verletzungen führen kann. Durch gezielte Übungen und Trainingsprogramme kann Physiotherapie dazu beitragen, ein höheres Level an Sicherheit in alltäglichen Bewegungsabläufen zu gewährleisten. Eine solide Balance und trainierte Koordination können das Sturzrisiko bei Betroffenen beträchtlich reduzieren.

Atmung

Physiotherapie kann auch dazu beitragen, die Atmung bei Patient:innen zu verbessern. Viele Menschen, die an Parkinson leiden haben Schwierigkeiten beim Atmen, was zu einem stetigen Gefühl des Unwohlseins und einer gravierenden Einschränkung der Lebensqualität führen kann. Durch spezielle Übungen und die Ausarbeitung von Atemtechniken kann Physiotherapie dabei helfen, erhebliche Fortschritte in diesem Bereich zu erzielen und den Alltag der Patient:innen zu erleichtern.

Psyche

Auch das allgemeine emotionale Wohlbefinden und die Stimmung der Patient:innen können durch die Arbeit mit diplomierten Physiotherapeut:innen stark positiv beeinflusst werden. Von Parkinson betroffene Personen können in manchen Fällen unter Depressionen und Angstzuständen leiden und eine regelmäßige körperliche Betätigung und eine gezielte Erhaltung möglichst großer Unabhängigkeit können hierbei lindernd wirken. Durch gezielte Übungen und Entspannungstechniken kann Physiotherapie dazu beitragen, die Stimmung der Patient:innen zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Die Suche nach einer diplomierten Physiokraft kann eine Herausforderung für Parkinson-Patient:innen und deren Angehörige darstellen. Care-Services wie HeldYn können hier eine unterstützende Rolle einnehmen und eine Kontaktaufnahme mit den passenden Therapeut:innen erleichtern.

Tiefenhirnstimulation

Die Tiefenhirnstimulation (THS) ist eine Behandlungsoption für Patient:innen mit einer Parkinson-Krankheit, die schwere Symptome aufweisen und bei denen die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichend wirksam ist. Bei einer THS handelt es sich um eine Art von Hirnoperation, bei der ein kleines Gerät in das Gehirn implantiert wird, um elektrische Impulse abzugeben, die das Potenzial haben, die motorischen Symptome der Parkinson-Erkrankung zu verbessern.

Normalerweise wird im Zuge dieser Operation ein kleiner Apparat unter die Haut des Brustkorbs eingesetzt – besagter Apparat wird häufig auch als Hirnschrittmacher bezeichnet. Die Elektroden des Hirnschrittmachers werden folglich durch einen dünnen Draht, der als Elektrodenleitung bezeichnet wird, durch den Körper bis zum Gehirn geführt und in bestimmten Regionen des Organs platziert, die für die Kontrolle der Bewegung und der Körperhaltung wichtig sind.

Sobald das Gerät eingesetzt worden ist, wird es durch einen programmierbaren Stimulator gesteuert, der elektrische Impulse an die Elektroden im Gehirn abgibt. Diese Impulse stimulieren die betroffenen Bereiche des Gehirns und können dazu beitragen, die Symptome der Parkinson-Krankheit wie zum Beispiel Tremor(Zittern), Steifheit und Bewegungsverlangsamung zu verringern.

Die THS ist eine relativ sichere und wirksame Behandlungsmethode für Patient:innen, die schwere motorische Symptome aufweisen. Jedoch kann sie auch einige Risiken wie Infektionen, Blutungen und unerwünschte Verhaltensveränderungen mit sich bringen.

Eine THS sollte nicht als alleinige Behandlungsmethode verwendet werden, sondern in Kombination mit anderen Behandlungsoptionen, wie etwa Medikamenten, Ergotherapie und Physiotherapie eingeleitet werden. Außerdem ist es wichtig zu notieren, dass nicht alle Parkinson-Patient:innen für eine Tiefenhirnstimulation geeignet sind und dass die Entscheidung für diese Behandlungsoption in enger Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Neurologen, einer Neurologin oder Neurochirurg:innen getroffen werden sollte.

Logopädie

Logopädie ist eine weitere wichtige Behandlungsmethode für Menschen, die an Parkinson erkrankt sind und dadurch Schwierigkeiten mit der Sprache und dem Schlucken entwickelt haben. Parkinson-Patient:innen können eine Vielzahl von Symptomen im Zusammenhang mit Kommunikation und Artikulation erfahren, einschließlich einer leisen oder undeutlichen Sprache, einer verlangsamten Sprachproduktion und einer Monotonie oder einer verwaschenen Aussprache. Weiters sind Problemen beim Schlucken von Speichel oder Nahrung eine häufig auftretende Erscheinung.

Logopädische Therapie kann dabei helfen, diese beschriebenen Symptome zu reduzieren und die Sprach- und Schluckfunktionen bei Parkinson-Patient:innen zu verbessern. Der Logopäde oder die Logopädin kann spezielle Übungen und Techniken anwenden, um die Stimme und die Artikulation zu stärken und die Atmung zu verbessern, um eine bessere Sprachproduktion zu ermöglichen. Techniken zur Erleichterung des Schluckens können ebenfalls gezielt vermittelt werden.
Ein wichtiger Aspekt der logopädischen Therapie bei Parkinson-Patient:innen ist die Stimmbildung und das Vokaltraining.

Hierbei werden Übungen durchgeführt, die die Sprechstimme und -lautstärke verbessern sollen. Wie bereits erwähnt können eine verminderte Lautstärke und eine monoton klingende Sprache Symptome von Parkinson darstellen und häufig aufgrund von Muskelsteifigkeit auftreten. Auch Muskelverlangsamung im Gesicht, im Hals und in der Kehle sind oft präsent.

Logopädie kann auch in der Verbesserung des Schluckreflexes von Patient:innen unterstützend wirken und die Risiken von Aspiration (das Eindringen von Nahrung oder Flüssigkeiten in die Lunge) und anderen Komplikationen im Zusammenhang mit dem Schlucken reduzieren. Durch gezielte Übungen kann der Logopäde oder die Logopädin dabei helfen die Schluckmuskulatur zu stärken und die Koordination beim Schlucken zu steigern.

Eine logopädische Therapie kann also einige Fortschritte in der Erhaltung und Stärkung der Mitteilungsfähigkeit und unabhängigen Nahrungsaufnahme bei Parkinson-Erkrankten ermöglichen. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass die Behandlung individualisiert sein sollte und von einer qualifizierten Logopädin oder einem Logopäden durchgeführt werden sollte, damit auf die spezifischen Bedürfnisse und Symptome jeder Person eingegangen werden kann.

Ergotherapie

Ergotherapie kann bei Parkinson-Patient:innen dazu beitragen, ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten zu verbessern. Diese beschriebenen Verbesserungen machen es meist viel leichter, sich im Alltag zurechtzufinden. Parkinson-Erkrankte können eine Reihe von Symptomen vorweisen, die ihre Fähigkeit beeinträchtigen, alltägliche Aktivitäten mit der gewünschten Effizienz auszuführen. Eine Ergotherapie kann Parkinson-Patient:innen dabei helfen, ihre Unabhängigkeit im Alltag zu steigern.

Bewegung

Ergotherapie bietet spezielle Techniken und Übungen an, die darauf abzielen, die motorischen Fähigkeiten und die generelle Kognition zu erhöhen. Ein wichtiger Aspekt dieser Behandlung bei Menschen mit Parkinson ist die Erarbeitung von Strategien zur Kompensation von körperlichen Einschränkungen, beispielsweise durch den Einsatz von Hilfsmitteln oder durch diverse Modifikationen ihrer Umgebung. Ziel ist es, den Patient:innen dabei zu helfen, alltägliche Aufgaben wie Ankleiden, Essen oder Schreiben wieder weitgehend selbstständig auszuführen.

Gleichgewicht

Im Zuge einer Ergotherapie beschäftigt man sich ebenfalls häufig mit Gleichgewichtstraining. Parkinson-Patient:innen haben oft Schwierigkeiten, ihr Gleichgewicht zu halten und stürzen daher häufiger. Ähnlich wie Physiotherapeut:innen können auch Ergotherapeut:innen gezielte Übungen anbieten, die die Stabilität und das Gleichgewicht verbessern, um das Sturzrisiko ihrer Klient:innen zu reduzieren.

Kognitive Übungen

Kognitive Beeinträchtigungen bei Parkinson-Erkrankten lassen sich auch gut innerhalb einer Ergotherapie behandeln. Übungen, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und die kognitive Flexibilität zu verbessern können auf individueller Basis zur Verfügung gestellt werden. Durch so ein gezieltes Training kann man die Selbstständigkeit und das Selbstwertgefühl der Patient:innen gezielt stärken.

Ergotherapie kann also eine wertvolle Behandlungsmethode für Parkinson-Patient:innen darstellen, die ihnen dabei hilft, ihre motorischen Fähigkeiten und kognitiven Fähigkeiten zu verbessern. Das Gleichgewichtstraining und die Entwicklung von Strategien zur Bewältigung körperlicher Einschränkungen stellen weitere Vorteile der Therapie dar. Die Behandlung an sich sollte jedoch stets individualisiert sein und von qualifizierten Ergotherapeut:innen durchgeführt werden, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Symptome ihrer Klient:innen eingehen können.

Bewegung, Sport und Ernährung

Bewegung, Sport und eine gesunde Ernährung sind bekannterweise ausschlaggebend für die Gesundheit eines jeden Menschen. Allerdings sind diese Faktoren bei Parkinson-Patient:innen von noch viel größerer Bedeutung, da sie die Symptome der Krankheit lindern und den Verlauf der Erkrankung verlangsamen können.

Bewegung

Die Wichtigkeit von Bewegung und Sport für Parkinson-Patient:innen wurde in diesem Text bereits skizziert. Diverse Studien haben belegt, dass regelmäßige körperliche Aktivität die motorischen Symptome von Parkinson-Patient:innen verringern kann. Darüber hinaus kann ein aktiver Lebensstil auch dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Risiko von Komplikationen wie Stürzen und Knochenschwund zu reduzieren.

Ein speziell auf Parkinson-Patient:innen zugeschnittenes Bewegungsprogramm kann sehr effektiv sein und kann neben Physiotherapie beispielsweise auch aus Tai-Chi, Yoga, Pilates, Tanz oder speziellen Übungen bestehen, die darauf abzielen, die Beweglichkeit zu verbessern. Eine individuelle Anpassung dieses Programms und die Überwachung der körperlichen Grenzen der Patient:innen sollte hierbei unbedingt von einer qualifizierten Therapiekraft gewährleistet werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Ernährung

Auch eine gesunde Ernährung kann bei der Linderung von Parkinson-Symptomen eine wichtige Rolle spielen und dabei helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und Proteinen ist für die Nährstoff-Versorgung des Körpers entscheidend und kann ebenso dabei helfen, Entzündungen in erkrankten Menschen vorzubeugen.

Darüber hinaus kann eine proteinreduzierte Ernährung bei Parkinson-Patienten generell sehr sinnvoll sein. Einige Studien haben gezeigt, dass eine zu hohe Proteinaufnahme die Wirksamkeit von Parkinson-Medikamenten beeinträchtigen könnte, da sie die Aufnahme von Levodopa (einem wichtigen Medikament zur Behandlung von Parkinson) im Körper reduzieren kann. Eine proteinreduzierte Ernährung kann also dazu beitragen, die Wirksamkeit bestimmter Medikamente zu verbessern und die motorischen Symptome zu reduzieren.

Ein aktiver Lifestyle und eine gesunde Ernährung können erwiesenermaßen einen positiven Einfluss auf das Krankheitsbild der meisten Parkinson-Patient:innen ausüben. Jedoch ist eine individuelle Beratung durch qualifizierten Therapeut:innen oder Ernährungsberater:innen immer empfehlenswert, um die richtige Vorgehensweise zu wählen und persönlich abgestimmte Maßnahmen treffen zu können.

Alternative Behandlungsmethoden

Zusätzlich zu den konventionellen Therapien können auch einige alternative Behandlungsmethoden für Parkinson eingesetzt werden. Vorweg möchten wir allerdings erwähnen, dass es für alternative Methoden oft keine wissenschaftlichen Beweise bezüglich deren Wirksamkeit gibt. Aus diesem Grund sollten sie keineswegs als Ersatz für konventionelle Therapie betrachtet werden. Hier finden Sie einige der beliebtesten alternativen Behandlungsmethoden für Personen, die an Parkinson leiden:

Akupunktur

Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Behandlungsmethode, die auf der Annahme beruht, dass Krankheiten durch eine Störung des Energieflusses im Körper entstehen. Durch das Einstechen von feinen Nadeln an bestimmten Stellen im Körper soll der Energiefluss wiederhergestellt werden. Auch wenn es sich hierbei um eine alternative Option handelt, gibt es durchaus einige Hinweise darauf, dass Akupunktur bei Parkinson-Patient:innen die motorischen Symptome wie Steifigkeit und Zittern verringern kann.

Massage

Muskelspannungen und Steifigkeit im Körper sind bei Parkinson-Patient:innen sehr häufig vorhanden – in dieser Angelegenheit kann eine regelmäßige Massage Abhilfe leisten. Massagen können Schmerzen in betroffenen Muskelgruppen reduzieren und auch dazu beitragen, Stress und Angstzustände, die bei Parkinson-Erkrankten häufig auftreten, zu verringern.

Yoga und Tai Chi

Bei Yoga und Tai Chi handelt es sich um unterschiedliche sanfte Bewegungsformen. Bei der Muskelentspannung und der Beweglichkeit von Menschen mit eingeschränkter Mobilität können sie durchaus unterstützend wirken. Die motorischen Symptome von Parkinson können in einigen Fällen durch solche sanft ausgeführten Sportarten erfolgreich verbessert werden. Eine Besprechung mit medizinischen Expert:innen ist vor der Aufnahme einer solchen Aktivität jedoch essenziell, um mögliche Fehlkalkulationen und Verletzungen zu vermeiden.

Musiktherapie

Musiktherapie kann Parkinson-Patient:innen dabei helfen, ihren Gefühlshaushalt besser zu regulieren. Stressabbau und eine Reduktion der motorischen Symptome der Krankheit können benfalls erzielt werden. Durch das Hören oder Spielen von Musik können die Patient:innen auch auf spielerische Weise an ihrer Feinmotorik und Koordination arbeiten.

Nahrungsergänzungsmittel

Einige Parkison-Patient:innen greifen auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, um ihre auftretenden Symptome zu lindern. Dazu gehören beispielsweise Vitamin E, Coenzym Q10 und Omega-3-Fettsäuren. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass die Wirksamkeit dieser Nahrungsergänzungsmittel bisher nicht ausreichend durch wissenschaftliche Studien belegt worden ist.

Wir wollen noch einmal daran erinnern, dass alternative Behandlungsmethoden für Parkinson-Patient:innen nicht als Ersatz für konventionelle Therapien zu betrachten sind. Allerdings kann eine Kombination aus konventionellen und alternativen Therapien definitiv dazu beitragen den Betroffenen ein besseres Gefühl im Alltag zu geben. Gespräche mit den behandelnden Ärzt:innen oder ausgewählten Therapeut:innen sind im Vorfeld einer Entscheidung für jegliche alternative Maßnahmen notwendig.

Fazit

Im Falle einer Parkinson-Erkrankung gibt es viele Pfade, die bei der Behandlung eingeschlagen werden können. Je nach Schweregrad des Krankheitsbildes und den individuellen Bedürfnissen der Patient:innen gibt es verschiedene Optionen. Von Medikamenten über Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie bis hin zu einer tiefen Hirnstimulation und alternativen Methoden gibt es viele Ansätze, um die Symptome der Erkrankung zu lindern und das Leben der Betroffenen zu erleichtern.

Es können diverse Schritte zur Bewältigung der motorischen, kognitiven und auch emotionalen Einflüssen einer Parkinson-Krankheit getätigt werden. Jeder Therapieansatz sollte jedoch unbedingt individuell angepasst werden, da die Wirksamkeit der einzelnen Behandlungsmöglichkeiten von Person zu Person unterschiedlich sein kann.

Parkinson-Patient:innen sollten jedoch nicht nur auf medizinische Behandlungen setzen, sondern in Verbindung damit auch einen gesunden Lebensstil pflegen. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit des Körpers zu fördern und somit beeinträchtigende Symptome zu lindern. Natürlich profitiert auch das geistige Wohlbefinden von einem gesunden und aktiven Lebenswandel.

Eine enge Zusammenarbeit mit medizinischen Expert:innen und Therapeut:innen ist der sicherste Weg, um eine erfolgreiche Parkinson-Behandlung zu gewährleisten. Neben dem ärztlichen Fachwissen, kann auch die unterstützende Präsenz von beratenden Profis eine große Erleichterung darstellen. Die Inanspruchnahme professioneller Hilfeleistungen, gepaart mit der Unterstützung vonseiten angehöriger Menschen kann es Parkinson-Patient:innen ermöglichen auch auf langfristige Sicht ein weitgehend selbstbestimmtes und aktives Leben zu führen.

 

Hinweis

Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen, übernehmen wir keine Haftung für jegliche Fehler oder Auslassungen in diesem Artikel oder für Handlungen, die aufgrund dieser Informationen getroffen werden. Wir empfehlen, sich immer von einem qualifizierten Arzt oder Pflegepersonal beraten zu lassen und jegliche Entscheidungen bezüglich der Gesundheit oder Pflegebedürfnisse einer Person nur auf Grundlage einer individuellen Beratung und Diagnose zu treffen.

 

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