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Diabetes Mellitus: Verschiedene Testverfahren

Krankheiten, Medizinische Versorgung und Therapien

Diabetes Mellitus ist eine komplexe Erkrankung, die eine sorgfältige Überwachung und verschiedene Testverfahren erfordert. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Testverfahren für Diabetes beleuchten und dabei die umfangreichen Dienstleistungen von HeldYn hervorheben, die älteren und pflegebedürftigen Menschen sowie deren Angehörigen bei der Bewältigung dieser Herausforderung zur Seite stehen. Das regelmäßige Blutzuckermessen ist ein entscheidender Bestandteil der Diabeteskontrolle, und HeldYn stellt sicher, dass dieses Verfahren präzise und zuverlässig durchgeführt wird. Zusätzlich bietet HeldYn spezialisierte Diabetesberatung an, um individuelle Anleitungen und Unterstützung bei der Handhabung von Diabetes zu bieten. Wir kümmern uns auch um Wundversorgung und sind erfahren im Dauerkatheterwechsel sowie in der Harnkatheter-Versorgung. Unsere Hilfsmittelberatung sorgt dafür, dass unsere Patient:innen die notwendigen Ausrüstungen erhalten, und wir setzen auf Sturzprävention, um Unfälle zu verhindern. HeldYn bietet sogar Infusionstherapie daheim an, um sicherzustellen, dass ältere Menschen und pflegebedürftige Personen die bestmögliche Versorgung erhalten.  

Anfangs bleiben viele Menschen, die an Diabetes mellitus erkranken, unwissend über ihre Krankheit. Es kann mehrere Wochen dauern, bis sie die ersten Symptome bemerken oder als bedenklich einstufen. Ein starkes Durstgefühl, häufiger Harndrang und ungewollter Gewichtsverlust sind mögliche Anzeichen für Diabetes. Wenn Sie oder ein:e Angehörige:r solche Symptome verspüren oder beobachten, sollten Sie in Erwägung ziehen, einen ärztlichen Diabetes-Test  durchführen zu lassen, auch bekannt als Diabetes-Screening. In diesem Artikel, finden Sie einen Überblick darüber, wie man sich auf Diabetes testen lassen kann und wie besagte Tests in etwa ablaufen können. 

Diabetes-Risiko-Test 

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIFE) stellt online einen deutschsprachigen Diabetes-Risiko-Test zur kostenlosen Risikoeinschätzung für Diabetes zur Verfügung. Der Test besteht aus wenigen Fragen, die in etwa fünf Minuten beantwortet werden können. Am Ende erhalten die Nutzer:innen einen ersten Hinweis darauf, wie wahrscheinlich es für sie ist, innerhalb der nächsten fünf Jahre an Typ-2-Diabetes (auch bekannt als “Altersdiabetes”) zu erkranken. 

Die Deutsche Diabetes Stiftung (DDS) bietet ebenfalls einen kostenlosen Online-Fragebogen zur Risikoeinschätzung an: den sogenannten FINDRISK-Fragebogen. 

Expert:innen empfehlen beide Diabetes-Tests als ersten Schritt zur Gefahreneinschätzung.

In diesen Fragebögen werden allgemeine Informationen wie Geschlecht, Alter, Körpergröße, Gewicht und Taillenumfang abgefragt. Weiters sind die Familiengeschichte in Verbindung mit Diabetes und mögliche bestehende Erkrankungen relevant. Andere Fragen beschäftigen sich mit den Ernährungsgewohnheiten, sportliche Aktivitäten und Rauchgewohnheiten der Nutzer:innen.

Hinweis: Der Diabetes-Risiko-Test bietet lediglich eine erste Evaluierung und kann den Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin keinesfalls ersetzen. Wenn Sie weitere mögliche Anzeichen für Typ-2-Diabetes bemerken, ist es überaus ratsam, sobald wie möglich einen Arzttermin zu fixieren. Nur ein medizinisches Fachpersonal kann eine umfassende Diagnose stellen und eine individuelle Behandlungsempfehlung geben. 

Die Entwicklung eines Diabetes mellitus erfolgt schrittweise und von den ersten Symptomen bis zur vollständigen Erkrankung kann es Jahre dauern. Daher ist es wichtig, Symptome nicht zu bagatellisieren, sondern bei einem Verdacht direkt von einer ärztlichen Beratung Gebrauch zu machen. Dies gilt auch wenn Ihnen ein ungewöhnliches Symptom vorerst harmlos erscheint. Eine frühzeitige ärztliche Untersuchung kann helfen, eine mögliche Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Diabetes Test-Streifen 

In den meisten Apotheken sind Diabetes-Tests für die Selbstanwendung erhältlich. Diese Tests bieten eine einfache Möglichkeit zur Überprüfung des eigenen Gesundheitszustands. Beispielsweise gibt es Urin-Tests, bei denen der Teststreifen kurz in den Urinstrahl gehalten wird. Wenn sich das Testfeld verfärbt, deutet dies auf einen möglichen Zuckergehalt im Urin hin. 

Darüber hinaus sind Streifen-Testgeräte für die Blutuntersuchung zu Hause erhältlich. Diese werden auch von Menschen mit Diabetes verwendet, die regelmäßig Insulin spritzen. Dabei wird der Fingerkuppen mit einer Lanzette leicht angestochen, um einen Tropfen Blut zu gewinnen. Dieser Blutstropfen wird anschließend auf seinen Zuckergehalt untersucht.

Diese Selbsttests bieten eine bequeme Methode zur regelmäßigen Überwachung des Blutzuckerspiegels, insbesondere für Personen mit Diabetes oder solche, die ihr Diabetesrisiko im Auge behalten möchten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Tests eine ärztliche Diagnose nicht ersetzen können und bei Verdacht auf Diabetes eine ärztliche Untersuchung empfohlen wird.

Ärztlicher Diabetes Test  

Für eine zuverlässige Diagnose von Diabetes ist ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin unerlässlich. Die Untersuchungen können entweder bei Hausärzt:innen oder bei Fachärzt:innen für Innere Medizin und Endokrinologie (Diabetolog:innen) durchgeführt werden. Eine ausführliche Anamnese und eine allgemeine körperliche Untersuchung bilden die Grundlage der Diagnostik. Darüber hinaus werden spezifische Untersuchungen durchgeführt, wie die Messung des Nüchtern-Blutzuckers.

Nüchtern-Blutzucker 

Die Bestimmung des Nüchtern-Blutzuckers ist besonders wichtig für die Diagnose von Diabetes. Dabei entnimmt die Ärzt:innen ihren Patient:innen Blut aus einer Vene und lassen es auf den Zuckergehalt untersuchen. Es ist wichtig, dass vor der Blutentnahme tatsächlich mindestens acht Stunden keine Nahrung aufgenommen wurde. Die einzige Ausnahme für diese Regel bilden ungesüßte und kalorienfreie Getränke wie Tee oder Wasser.

Bei gesunden Personen liegt der Nüchtern-Blutzuckerwert unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Werte zwischen 100 und 125 mg/dl weisen bereits auf eine gestörte Zuckerstoffwechsel (Prädiabetes) hin, jedoch liegt noch kein manifestes Diabetes mellitus vor. Wenn mehrere Messungen des Nüchtern-Blutzuckers (an verschiedenen Tagen) Werte über 125 mg/dl ergeben, stellt der Arzt oder die Ärztin die Diagnose Diabetes mellitus.

Oraler Glukosetoleranztest (oGTT) 

Der orale Glukosetoleranztest (oGTT) ist ein genauerer Diabetes-Test, der die Leistungsfähigkeit des Glukosestoffwechsels besser beurteilen kann. Er wird nicht routinemäßig durchgeführt, sondern kommt zum Einsatz, wenn die Diagnose unklar ist, aber der Verdacht auf eine gestörte Zuckerstoffwechsel besteht.

In der Schwangerschaft wird der Test routinemäßig durchgeführt, um einen Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig erkennen zu können. Bei bereits diagnostiziertem Diabetes wird der Test jedoch nicht angewendet, um zu verhindern, dass die Blutzuckerwerte gefährlich ansteigen.

Der oGTT läuft wie folgt ab: Die Patient:innen konsumieren drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Ernährung (mindestens 150 Gramm Kohlenhydrate pro Tag) und fasten anschließend für 12 Stunden. Danach wird ihnen Blut abgenommen und der Nüchtern-Blutzuckerwert bestimmt.

Danach trinken Patient:innen innerhalb kurzer Zeit eine Zuckerlösung mit 75 Gramm Glukose. Zwei Stunden später erfolgt eine weitere Blutzuckermessung (bei Schwangeren zusätzlich bereits nach einer Stunde).

Liegt der Blutzuckerwert nach zwei Stunden bei 200 mg/dl oder höher, wird die Diagnose “Diabetes mellitus” gestellt. Werte zwischen 140 und 200 mg/dl weisen auf eine gestörte Glukosetoleranz hin, also eine Vorstufe von Diabetes (“Prädiabetes”) mit bereits beeinträchtigter Glukoseverwertung. 

HbA1c-Wert 

Der HbA1c-Wert, auch als Langzeitblutzuckerwert bezeichnet, gibt den Anteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin an, der eine Verbindung mit Zuckermolekülen im Blut eingegangen ist, nämlich das sogenannte Glykohämoglobin A. Bei gesunden Personen mit konstant normalen Blutzuckerwerten liegt der HbA1c-Wert unter 5,7 Prozent. Steigen die Blutzuckerwerte jedoch vorübergehend oder dauerhaft an, erhöht sich auch der HbA1c-Wert. Bei Menschen mit Diabetes liegt der HbA1c-Wert bei mindestens 6,5 Prozent.

Die Verbindung zwischen dem roten Blutfarbstoff und Glukose bleibt bestehen, solange die roten Blutkörperchen im Körper vorhanden sind. Daher dient der HbA1c-Wert als Langzeitgedächtnis für den Blutzuckerverlauf und ermöglicht Rückschlüsse auf die Blutzuckerwerte der letzten zwei bis drei Monate. Dadurch eignet er sich gut zur Verlaufsbeobachtung einer Diabetes-Erkrankung und zur Bewertung des Therapieerfolgs. Als alleiniger Wert ist er jedoch weniger geeignet zur Diabetes-Diagnosestellung.

Antikörpertest bei Diabetes Typ 1 

Für die Diagnose von Typ-1-Diabetes ist der Nachweis von Antikörpern gegen Betazellen (Inselzell-Antikörper) oder gegen Insulin (Insulin-Antikörper) hilfreich. Diese Autoantikörper können im Blut vieler Betroffener lange vor dem Auftreten erster Symptome nachgewiesen werden.

Ein Antikörpertest kann auch eingesetzt werden, um Typ-1-Diabetes von Typ-2-Diabetes zu unterscheiden, insbesondere wenn Typ-2-Diabetes ungewöhnlicherweise bereits bei jungen Menschen auftritt. Dieser Vorgang kann dabei helfen, die richtige Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Tabelle mit einer Übersicht von Werten 

Befund  Normaler Wert (kein Diabetes)  Gestörter Zuckerstoffwechsel  Wahrscheinlich Diabetes 
Nüchtern-Blutzucker 

 

Unter 100mg/dl  100 bis 125 mg/dl  Ab 126 mg/dl 
oGTT 

 

Unter 140/ mg dl  140 bis 199 mg/dl  Ab 200 mg/dl 
HbA1c-Wert  Unter 5,7%  5,7-6,4%  Ab 6,5% 


Fazit
 

Abschließend lässt sich festhalten, dass es wichtig ist, stets auf mögliche Symptome von Diabetes zu achten und diese ernst zu nehmen, wenn sie tatsächlich beobachtet werden. Ein frühzeitiger Diabetes-Test in einer Arztpraxis, insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren wie familiärer Diabetesvorgeschichte oder Übergewicht, kann eine wichtige Rolle bei der rechtzeitigen Diagnose und Behandlung spielen. Es gibt verschiedene Testmethoden wie den Nüchtern-Blutzuckertest, den HbA1c-Test und den oralen Glukosetoleranztest (oGTT), die eine genaue Einschätzung des Blutzuckerspiegels ermöglichen. Bei Verdacht auf Diabetes Typ 1 können auch Antikörper-Tests zur Diagnose verhelfen. Durch eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Diabetes kann das Risiko von Komplikationen reduziert und eine bessere Lebensqualität für die Patient:innen gesichert werden. Daher sollten sich vor allem gefährdete Pesonen regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen unterziehen und einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und Gewichtskontrolle pflegen. Auf diese Weise kann die Gefahr einer Diabetes-Erkrankung deutlich verringert und der allgemeine Gesundheitszustand verbessert werden. 

 

 

Quellen

Von Dr. med. Julia Schwarz und Maria Franz, M.Sc.B. und M.A.(2022),Diabetes-test: So funktioniert er, NetDoktor.
URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/diabetes-mellitus/diabetes-test/ [07.07.2023]

Pflege.de, Diabetes-test/screening: Blutzuckerwerte & Diagnose, pflege.de.
URL: https://www.pflege.de/krankheiten/diabetes-mellitus/test-werte/
[07.07.2023]

 

Hinweis

Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen, übernehmen wir keine Haftung für jegliche Fehler oder Auslassungen in diesem Artikel oder für Handlungen, die aufgrund dieser Informationen getroffen werden. Wir empfehlen, sich immer von einem qualifizierten Arzt oder Pflegepersonal beraten zu lassen und jegliche Entscheidungen bezüglich der Gesundheit oder Pflegebedürfnisse einer Person nur auf Grundlage einer individuellen Beratung und Diagnose zu treffen.

 

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