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COPD: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Krankheiten, Medizinische Versorgung und Therapien

Der Artikel auf befasst sich mit der Behandlung und Betreuung von COPD-Patient:innen. HeldYn bietet spezielle Dienstleistungen wie Sauerstoffversorgung zu Hause, Infusionstherapie, Physio- und Ergotherapie, sowie Atemübungen, um die Atemfunktion zu verbessern. Zusätzlich wird Wundmanagement und stundenweise Pflege angeboten, um den Alltag der Betroffenen zu erleichtern und ihre Lebensqualität zu erhöhen.

WAS IST COPD?

Bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD, oder Chronic Obstructive Pulmonary Disease) handelt es sich um eine der häufigsten Lungenerkrankungen weltweit. Die Krankheit ist als fortschreitend zu bezeichnen und betrifft insbesondere Menschen über dem Alter von 40 Jahren. Die Symptome von COPD, wie zum Beispiel chronischer Husten, Atemnot und Auswurf, beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und können im fortgeschrittenen Stadium sogar lebensbedrohlich sein.

Obwohl es derzeit noch keine Heilung für COPD gibt, gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können. Ein wichtiger Aspekt bei der Behandlung von COPD ist das Verständnis der Ursachen und Risikofaktoren der Erkrankung. In diesem Zusammenhang ist auch die Prävention von COPD von großer Bedeutung.

Im Zuge dieses Artikels werden wir uns eingehend mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung befassen und Möglichkeiten aufzeigen, wie man das Risiko einer Erkrankung reduzieren und die Symptome lindern kann. Wir werden die Ursachen und Risikofaktoren von COPD behandeln und diverse Behandlungsmöglichkeiten sowie Präventionsmaßnahmen diskutieren.

Das Ziel hier ist es, umfassende Informationen und effektive Tipps zur Verfügung zu stellen, die dazu beitragen, das Verständnis und Bewusstsein für COPD zu verbessern und Betroffene sowie ihre Angehörigen dabei zu unterstützen, ein höheres Niveau an Lebensqualität zu erreichen.

Bevor wir die Symptome der Krankheit genauer betrachten, beschäftigen wir uns noch kurz mit einer Erklärung der häufigsten Ausprägungen von COPD.

 

COPD MIT LUNGENEMPHYSEM:

Ein prominentes und oft auftretendes Merkmal von COPD ist ein Lungenemphysem, das durch eine Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen) und der Bronchiolen verursacht wird. Dadurch entsteht ein Verlust an Elastizität und eine Vergrößerung der Lungenbläschen, was zu einer Beeinträchtigung des Gasaustauschs führt. Patient:innen mit COPD und Lungenemphysem haben meist starke Atemschwierigkeiten, insbesondere beim Ausatmen, was zu Atemnot und Müdigkeit führt.

 

COPD MIT CHRONISCHER BRONCHITIS:

Die Entwicklung einer chronischen Bronchitis tritt bei sehr vielen Fällen von COPD-Betroffenen auf.  Hier entzünden sich die Bronchien und verengen sich daraufhin. Letzteres führt zu einer Verstärkung der Produktion von Schleim in den Atemwegen und folglich zu anhaltendem Husten, Auswurf und Atemnot, (erneut) insbesondere beim Ausatmen.

 

WAS SIND DIE SYMPTOME VON COPD?

Die Entwicklung von COPD ist durch eine Entzündung und Verengung der Atemwege gekennzeichnet. Je nach Schweregrad der Erkrankung können die auftretenden Symptome variieren und sich im Laufe der Zeit durchaus verschlimmern. Hier wollen wir noch einmal die wichtigsten Symptome beschreiben, auf die es zu achten gilt.

Husten und Auswurf: Ein häufiges Symptom von COPD ist Husten, der oft von Auswurf begleitet wird. Oft ist es der Fall, dass sich der Husten bei Patient:innen im Laufe des Tages verschlimmert, oder aber auchinsbesondere am Morgen sehr stark ausgeprägt ist. Der Auswurf kann weiß, gelb oder grünlich sein und kann sich über das Fortschreiten der Erkrankung hinweg verändern. Dies hängt mit der oft starken Verschleimung der Atemwege im Krankheitsfall zusammen.

Atemnot: Atemnot stellt ein weiteres, sehr häufiges Symptom von COPD dar und kann sich vor allem im Zusammenhang mit körperlicher Anstrengung oder bei Aktivitäten, die viel Sauerstoff erfordern, bemerkbar machen. Da Anfälle von Atemnot sich über den Krankheitsverlauf hinweg meist zunehmend häufen und verschlimmern, kann es zu einem erheblichen Verlust der Lebensqualität bei Betroffenen kommen.

Erschöpfung: Müdigkeit und Erschöpfung bestimmen ebenfalls oft den Alltag von COPD-Betroffenen, da die chronische Entzündung im Lungenbereich dazu führt, dass der Körper ständig versucht gegen besagte Entzündung ankämpfen; physische Erschöpfung ist hier eine logische Konsequenz. Patient:innen mit COPD können Schwierigkeiten haben, sich zu bewegen oder körperliche Aktivitäten durchzuführen, was zu einem Verlust der körperlichen Fitness und einem Rückgang der Lebensqualität führen kann.

Klinische Hinweise: Die Begriffe “Pink Puffer” und “Blue Bloater” werden im medizinischen Bereich verwendet und dienen der Beschreibung von unterschiedlichen klinischen Merkmalen bei Patient:innen mit COPD.

Pink Puffer: Hierbei handelt es sich um eine Person, die von emphysematischer COPD betroffen ist und aufgrund von Hyperventilation und Überblähung der Lungen ein “rosiges” Gesicht hat. Die Atmung funktioniert zwar schnell, aber ist wenig effektiv, was zu einer geringen Sauerstoffversorgung führen kann.

Blue Bloater: Dieser Begriff betrifft Patient:innen mit chronischer Bronchitis und COPD.  Aufgrund von Sauerstoffmangel tritt hier eine bläuliche Verfärbung der Haut (Zyanose) auf.  Betroffene leiden oft an einem chronischen Husten mit Auswurf und sind meist übergewichtig und lethargisch.

Der Unterschied zwischen Pink Puffer und Blue Bloater zeigt, dass COPD unterschiedliche klinische Präsentationen aufweisen kann, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Erkrankung.

Exazerbation: Einige Patient:innen mit COPD können auch Symptome wie Brustschmerzen, Fieber und Gewichtsverlust aufweisen. Oft deutet das plötzliche Auftreten oder eine prompte Verschlechterung dieser Beschwerden auf eine Verschlimmerung der Erkrankung hin – hier spricht man auch von einer Exazerbation. Oftmals entsteht dieser Zustand aufgrund einer Infektion, oder durch die Interaktion mit einem bestimmten Reizstoff. Patient:innen, die eine Exazerbation bei sich selbst vermuten, sollten sich rasch in ärztliche Behandlung begeben, um die Symptome zu minimieren und schwerwiegende Auswirkungen auf ihre langfristige Gesundheit verhindern zu können.

Psychische Belastung: Der psychische Aspekt in dieser Angelegenheit ist ebenfalls dringend zu beachten. Wie bei vielen anderen körperlichen Leiden kann es auch bei COPD häufig zu Gefühlen der Depression und folglich zu einer sozialen Isolation aufgrund der Einschränkungen der Erkrankung kommen.

Eine frühzeitige Erkennung der Symptome von COPD und eine rasche Einleitung einer entsprechenden Behandlung sind essenziell, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die langfristige Alltagsbewältigung der Patient:innen zu gewährleisten.

 

 

WELCHE STADIEN GIBT ES BEI COPD?

Unter den GOLD-COPD-Stadien versteht man eine Klassifikation der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die von der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) entwickelt wurde. Diese Auflistung von Stadien hilft dabei, den Schweregrad der COPD zu bestimmen und das Management der Krankheit zu leiten. Jedoch sind sie nur ein Teil der Faktoren, die bei der Behandlung von COPD berücksichtigt werden sollten.

Die Kategorisierung basiert auf dem Grad der Einschränkung des Luftstroms in den Lungen, der durch eine Spirometrie, also eine Lungenfunktionsprüfung, gemessen wird.

In diesem Zusammenhang tritt der Begriff „FEV1/FVC-Verhältnis“ auf, den wir vor unserer Auflistung der verschiedenen Stadien noch kurz erklären möchten. Bei diesem Ausdruck spricht man von einem wichtigenWert zur Beurteilung der Lungenfunktion. FEV1 steht für die maximale Menge an Luft, die eine Person in einer Sekunde ausatmen kann, während FVC die maximale Menge an Luft angibt, die insgesamt ausgeatmet werden kann. Das Verhältnis zwischen FEV1 und FVC wird dementsprechend als FEV1/FVC-Verhältnis bezeichnet. Bei Menschen die an einer COPD leiden ist dieses Verhältnis häufig vermindert, da die Atemwege aufgrund von Entzündungen, Schleimbildung und Verengungen viel weniger durchlässig sind. Also kann ein niedriges FEV1/FVC-Verhältnis ein Hinweis auf eine COPD sein und eine korrekte Feststellung davon kann helfen, die Schwere der Erkrankung zu bestimmen. Es kann auch dazu beitragen, die Wirksamkeit von COPD-Behandlungen zu beurteilen und die Krankheitsprogression im Laufe der Zeit zu verfolgen.

Kehren wir nun zurück zu den vier GOLD-COPD-Stadien:

Stadium I (leicht): Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von mehr als oder gleich 80% des erwarteten Wertes.

Symptome von COPD sind in diesem Stadium oft sehr mild und können in vielen Fällen auch unbemerkt bleiben. Die häufigsten Krankheitsmerkmale sind anhaltender Husten, vermehrter Auswurf und leichte Atemnot bei körperlicher Anstrengung.

Stadium II (moderat): Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von 50% bis weniger als 80% des erwarteten Wertes.

In diesem Stadium nehmen die Symptome zu. Atemnot tritt häufiger auf und kann sich bereits bei geringer körperlicher Anstrengung ankündigen. Gleichfalls kann der Husten schwerwiegender werden und vermehrt Auswurf produzieren.

Stadium III (schwer): Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von 30% bis weniger als 50% des erwarteten Wertes.

Hier treten die Symptome nun in den meisten Fällen mit hoher Intensität auf. Die Atemnot kann sich verschlimmern und kann auch in Ruhephasen auftreten. Der Husten, sowie der dabei produzierte Auswurf können stark zunehmen und auch die Wahrscheinlichkeit einer Exazerbation (Verschlimmerung) wird immer höher.

Stadium IV (sehr schwer): Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von weniger als 30% des erwarteten Wertes oder ein FEV1 von weniger als 50% des erwarteten Wertes plus chronische respiratorische Insuffizienz.

Dies ist jenes Stadium, in welchem die Symptome zu höchstem Grade auftreten. Eine schwerwiegende Atemnot ist hier meist ein ständiger Begleiter der Betroffenen, egal wie minimal deren körperliche Betätigung auch sein mag. Ebenso konstant sind schwerer Husten und Auswurf. Es können häufige Exazerbationen auftreten, die lebensbedrohlich sein können. Symptome, wie Müdigkeit, starker Gewichtsverlust und Muskelschwäche sind ebenfalls in diesem Stadium zu erwarten.

Es gilt zu beachten, dass nicht alle Menschen mit COPD all diese aufgelisteten Symptome in gleichem Maße vorweisen oder dass die Symptome in jedem Stadium gleich sein müssen. Je nach Person können die auftretenden Beschwerden variieren und es können auch andere Faktoren, wie z.B. Begleiterkrankungen, die Symptome beeinflussen.

 

WIE WIRD COPD FESTGESTELLT?

Die Diagnose von COPD umfasst eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, Lungenfunktionstests und Bildgebung.

Bei einer Anamnese wird der Arzt oder die Ärztin ihre Patient:innen bezüglich verschiedener Symptome wie Atemnot, Husten und Auswurf befragen. Der ungefähre Zeitpunkt und die Häufigkeit der Symptome sind hier von Bedeutung. Ebenfalls werden Fragen zu diversen Erkrankungs-Risikofaktoren gestellt, um die tatsächliche Wahrscheinlichkeit von COPD abschätzen zu können.

Oft wird auch eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um Atemgeräusche, Brustkorbbewegungen und andere Anzeichen von Atemwegserkrankungen zu überprüfen.

Lungenfunktionstests, wie beispielsweise Spirometrie oder Bodyplethysmographie, sind wichtige Instrumente zur Diagnose von COPD. Mediziner:innen messen hierbei die Menge an Luft, die eine Person ein- und ausatmen kann, sowie die Geschwindigkeit, mit welcher die Luft bewegt wird.

COPD hat eine Einschränkung des Luftstroms zur Folge und daher können Lungenfunktionstests helfen, eine COPD-Diagnose zu stellen und den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen.

Zusätzlich zu diesen Tests kann eine Bildgebung durchgeführt werden, um eine Beurteilung des insgesamtenZustands der Lungen äußern zu können. Röntgenaufnahmen der Brust helfen unter Anderem dabei, mögliche Schäden an den Lungen aufzudecken und andere Erkrankungen auszuschließen. Auch eine Computertomographie (CT) der Brust kann unternommen werden, um das Vorhandensein von Emphysem oder anderen Lungenveränderungen zu bestimmen.

In einigen Fällen ist auch eine Blutgasanalyse notwendig, um den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt im Blut zu messen und zu beurteilen, wie gut die Lungenfunktion ist.

Eine frühe COPD-Diagnose kann entscheidend für den Erfolg einer Symptombehandlung und die Erhaltung der Lebensqualität von Betroffenen sein. Das Fortschreiten der Krankheit kann verlangsamt und unangenehme Komplikationen vermieden werden.

Falls also Symptome wie Atemnot oder Husten bei Ihnen auftreten,  sind ein Arztbesuch und eine COPD Testung Schritte, die rasch getätigt werden sollten.

 

WIE LÄUFT EINE BEHANDLUNG VON COPD AB?

Die Behandlungsmethoden, die bei COPD-Erkrankungen angewendet werden, sind darauf ausgerichtetSymptome zu lindern, Lungenfunktionen zu verbessern und gröbere Komplikationen zu verhindern. Um diese Ziele auch wirklich zu erreichen wird eine Kombination aus Medikamenten, körperlicher Aktivität, Raucherentwöhnung, Ernährungsumstellung und Sauerstofftherapie in das Leben der Patient:innen eingegliedert. In diesem Kapitel werden wir diese hier aufgezählten Komponenten im Detail erläutern.

Medikamente

Es gibt eine Reihe an verschiedenen Medikamenten, die zur Behandlung von COPD eingesetzt werden können. Bronchodilatatoren sind eine häufig getroffene Wahl, da sie die Bronchien erweitern und dadurch das Atmen erleichtern. Sie werden entweder als Inhalator oder als Tablette verabreicht. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Bronchodilatatoren: Beta-Agonisten und Anticholinergika. Beta-Agonisten sind schneller wirksam und werden dadurch oft bei akuten Symptomen eingesetzt, während Anticholinergika länger wirken und im Zuge einer langfristigen Behandlung eingesetzt werden.

Entzündungshemmende Medikamente wie Kortikosteroide werden häufig in Kombination mit Bronchodilatatoren verwendet. Sie können ebenfalls durch einen Inhalator oder als Tablette eingenommenwerden. In schwerwiegenden Fällen von COPD können auch Antibiotika erforderlich sein, umgegebenenfalls Infektionen zu behandeln, die durch Bakterien verursacht werden.

Sauerstofftherapie

In fortgeschrittenen Stadien von COPD ist in einigen Fällen ein Sauerstofftherapie notwendig, um den Sauerstoffgehalt im Blut aufrechtzuerhalten und die Atmung zu erleichtern. Sauerstoff wird hier mithilfe einerMaske oder einer Nasenbrille verabreicht und kann entweder zu Hause oder im Krankenhaus durchgeführt werden.

Chirurgische Eingriffe

Oftmals ist die Linderung bestimmter COPD-Symptome am besten durch einen chirurgischen Eingriff erreichbar. Um das Atmen zu erleichtern, kann beispielsweise eine Lungenvolumenreduktion durchgeführt werden. Bei diesem Eingriff wird beschädigtes Lungengewebe entfernt, um den verbleibenden Teil der Lunge zu entlasten. Eine Lungentransplantation kann auch eine Option sein, wenn diverse andere Behandlungen nicht erfolgreich waren und das Ausmaß der Erkrankung sehr schwerwiegend ist.

Palliativbehandlung

In weit fortgeschrittenen Stadien von COPD kann eine Palliativbehandlung in Erwägung gezogen werden, um die schwersten Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. In dieser Behandlung können Schmerzmedikamente, Atemunterstützung und psychologische Unterstützung eine wichtige Rolle spielen.

 

 

WELCHE URSACHEN GIBT ES FÜR COPD?

Rauchen: Das Rauchen wird weitgehend als die häufigste Ursache von COPD verstanden. Der Tabakrauch, welcher in Zigarettenrauch enthalten ist, schädigt die Lungen und die Bronchien auf verschiedene Art. Zum einen verursacht er eine Entzündung in den Atemwegen, die eine Verengung und Verstopfung bewirken kann. Zum anderen zerstört er die winzigen Luftbläschen, die sich in den Lungen befinden und für den Gasaustausch zwischen Luft und Blut verantwortlich sind. Im Laufe der Zeit führen diese Schäden dann zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion und zu den typischen Symptomen von COPD, wie Atemnot und Husten.

Luftverschmutzung: Staub, Chemikalien und Abgase, Faktoren die in unserer direkten Umwelt meist zu Hauf vertreten sind, können jeweils zur Entstehung von COPD beitragen. Vor allem Menschen, die in ihremberuflichen Alltag schädlichen Stoffen ausgesetzt sind, bilden hier eine eindeutige Risikogruppe; Bergarbeiter:innen und Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind, erkranken häufiger, als Personen in anderen Berufssektoren. Jedoch ist auch die oft stark verschmutzte Luft in städtischen Gebieten mit einer höheren Erkrankungswahrscheinlichkeit verbunden.

Genetische Faktoren: Wie bei vielen anderen Krankheiten, spielt auch bei COPD Genetik eine große Rolle. So gibt es Personen, bei denen eine genetische Veranlagung vorliegt, die ihre Lungen anfälliger für Schäden aller Art macht, was das Risiko erhöht, an COPD zu erkranken. Beispielsweise kann ein Mangel an Alpha-1-Antitrypsin (AAT), einem Protein, das in der Lunge produziert wird, dazu führen, dass das Gewebe der Lungedurch körpereigene Enzyme zerstört wird. Menschen mit einem AAT-Defizit haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer COPD.

Infektionen: Chronische Infektionen, wie etwa Tuberkulose oder eine chronische Bronchitis können das Risiko für eine COPD erhöhen. Generell gilt es, sich bei akuten Infektionen der Atemwege einer höheren Wahrscheinlichkeit für COPD bewusst zu sein.

Alter: Das Risiko für die Entwicklung einer COPD steigt parallel mit dem Alter. Viele Senior:innen haben oft schon langjährigen Zigarettenkonsum hinter sich und sind somit in höherer Erkrankungsgefahr. Zudem lässt die Lungenfunktion im Alter tendenziell nach, was das Risiko für eine COPD ebenfalls erhöht.

 

TIPPS ZUM RAUCHSTOPP:

In Expert:innenkreisen wird geschätzt, dass etwa 90% der COPD-Fälle durch Tabakrauchen verursacht werden. Diese Information allein sollte schon zu einer Lossagung von Zigaretten und anderen lungenschädlichen Lastern bewegen. Jedoch stellt das Überwinden einer Nikotinsucht meist eine riesige Herausforderung dar und gelingt auch in vielen Fällen erst nach mehrmaligen Anläufen. Die Gewohnheit des Rauchens zu durchbrechen und die körperlichen und emotionalen Entzugserscheinungen zu bewältigen kann erschöpfend und frustrierend sein. Aufgrund der hohen Gefahr für eine COPD, die durch das Rauchen ausgelöst wird,  wollen wir Ihnen in diesem Zusammenhang einige Tipps nennen, die beim Wunsch nach einem rauchfreien Leben unterstützend wirken können.

Eine effektive Möglichkeit, die Sucht nach Nikotin zu bewältigen, ist die Verwendung von Nikotinersatztherapien (NRTs). Produkte wie Nikotinkaugummis, -pflaster oder -sprays werden im Zuge dieser Behandlung verwendet, um den Nikotinbedarf des Körpers zu decken. Entzugserscheinungen können durch diese Mittel gemindert werden und auch das Rauchverlangen erfährt meist eine starke Reduktion.

Verschreibungspflichtige Medikamente, wie etwa Bupropion und Vareniclin sind ebenfalls eine Option, die manchen Raucher:innen empfohlen wird. Besagte Medikamente können dazu beitragen, das Verlangen nach Zigaretten zu reduzieren und auch die Entzugserscheinungen lindern. Eine ärztliche Aufsicht und Anleitung ist auf diesem Pfad unabdinglich, da es in manchen Fällen zu merklichen Nebenwirkungen kommen kann.

Weiters können psychologische Unterstützung und Verhaltensänderungen hilfreich sein. Hierbei können Techniken wie kognitive Verhaltenstherapie und Motivationsinterviews dabei unterstützen, jeneVerhaltensmuster zu ändern, die das Rauchen begünstigen.

Zuletzt kann der Austausch mit Freund:innen und Familienmitgliedern während des Nikotinentzugs eine wichtige Stütze sein.

 

 

WAS KANN MAN TUN, UM COPD VORZUBEUGEN?

Der Schutz der Lunge ist in der Prävention einer COPD der wichtigste Faktor. Das Bemühen um eine starke Lunge, die so wenig Schadstoffen wie möglich ausgesetzt wird, ist essenziell beim Versuch, das Risiko einer COPD zu reduzieren. Was kann getan werden, um hier positive Ergebnisse zu erzielen?

  1. Rauchen vermeiden: Da Rauchen, wie bereits erwähnt, als Hauptgrund für COPD angesehen wird, ist das Vermeiden von Tabakrauch in jeglicher Form klarerweise der wichtigste Schritt in der Vorbeugung der Erkrankung. Wie bereits im vorigen Kapitel beschrieben, ist dieses Unterfangen zwar kein leichtes, aber durchaus schaffbar mithilfe der richtigen Unterstützung.
  2. Vermeiden von Schadstoffen am Arbeitsplatz: Vor allem in der Industriebranche gibt es natürlich diverse Berufe, bei denen die Lungen durch schädliche Stoffe wie Chemikalien, Staub oder Dämpfe belastet werden. Die Landwirtschaft, Textilindustrie und der Mineralienabbau sind hier einige der gefährlichsten Sektoren. Menschen, die in diesen Bereichen arbeiten, sollten sicherstellen, dass sie eine adäquateSchutzkleidung tragen und alle verfügbaren Schutzmaßnahmen nutzen, um den Kontakt mit denschädlichen Stoffen in ihrem Umfeld zu minimieren.
  3. Gesunder Lebenswandel: Eine gesundheitsbewusste Einstellung im Alltag kann dazu beitragen, die Funktion der Lungen eines Menschen zu verbessern und das Risiko einer COPD zu reduzieren. Regelmäßige körperliche Betätigung und reichlich Schlaf sind, gepaart mit einer ausgewogenen Ernährung, relativ simpel umsetzbare Schritte, die für das Erhalten der Lungengesundheit getätigt werden können. Mit gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität werden wir uns in den folgenden Abschnitten noch kurz genauer befassen.
  4. Luftverschmutzung vermeiden: Feinstaub, Stickstoffdioxid oder Ozon sind nur drei von vielen Schadstoffen in der Luft, die starkes Potenzial haben die Lungen zu verletzen und das Risiko für Atemwegserkrankungen zu erhöhen. Eine regelmäßige Einholung von Information bezüglich der Luftqualität in der persönlichen Umgebung und ein eventuelles Ergreifen von Schutzmaßnahmenumkönnen dabei helfen die Exposition gegenüber schädlichen Luftschadstoffen zu minimieren.
  5. Regelmäßige medizinische Untersuchungen: Wie bereits in dem Kapitel zur Feststellung von COPD erwähnt, sind eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von immenser Bedeutung im Kampf gegen die Lungenerkrankung. Regelmäßige Besuche bei dem Arzt oder der Ärztin des Vertrauens sollten konsequent unternommen werden, vor allem von jenen Personen, die ein höheres Erkrankungsrisiko vorweisen.

 

DER ALLTAG UND DAS LEBEN MIT COPD:

In den vergangenen Kapiteln haben wir die verschiedenen Auswirkungen einer COPD-Erkrankung auf das Leben der Betroffenen ausführlich besprochen. Aber hier möchten wir noch einmal die akuten Schritte präsentieren, die Sie tätigen können, um ihren Alltag mit dieser Lungenerkrankung zu verbessern.

Gesundheit der Lunge schützen: Einige Faktoren, die schon bei der Vorbeugung einer COPD wichtig sind, bleiben auch im tatsächlichen Krankheitsfall aktuell. Atemübungen und das Vermeiden von Schadstoffen sind zum Beispiel weiterhin essenziell. Während bei der Vorbeugung von COPD das Einatmen von Luftschadstoffen eher mit der Verhinderung allgemeiner Lungenschäden zu tun hat, ist in einem direkten COPD-Fall das Vermeiden von schädlichen Dünsten auf weiteren Ebenen von Wichtigkeit. Chemische Dämpfe oder Tabakrauch können für COPD-Patient:innen sogenannte „Trigger“(„Auslöser“), darstellen; dies bedeutet, dass der Kontakt mit diesen Stoffen eine starke Verschlimmerung bereits vorhandener, oder gar das Entstehen neuerer Symptome auslösen könnte.

Körperliche Aktivität: Im Kontext einer COPD-Behandlung kann eine aktive körperliche Betätigung starkdazu beitragen, die Funktion der Lungen zu verbessern und vereinzelt auch einige Symptome der Erkrankung zu lindern. Verschiedene Muskelgruppen im Körper werden durch Sport gestärkt und die Ausdauer verbessert, was insgesamt zu einer höheren Lebensqualität bei COPD-Patient:innen führen kann.

Allerdings ist es entscheidend, dass die physische Aktivität der persönlichen Verfassung einer erkrankten Person angeglichen wird – aus diesem Grund sehen Trainingspläne für Patient:innen oft sehr unterschiedlich aus. Ärzte, Ärztinnen oder speziell geschulte Therapeut:innen können dabei helfen, ein geeignetes Programm zu entwickeln, das auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten derPatient:innen abgestimmt ist. Bei COPD werden typischerweise leichte bis moderate aerobe Übungen empfohlen. Beispiele für solche Tätigungen wären zum Beispiel einfaches Gehen, Radfahren oder Schwimmen. Komplikationen und rasche Verschlimmerungen der Krankheit können durch regelmäßiges Training des Körpers sehr gut eingebremst werden. Allerdings können diese positiven Effekte nur bei einer schrittweisen Steigerung der körperlichen Aktivität entstehen. Überanstrengungen können nämlich zu allgemeinen physischen Erschöpfungserscheinungen, sowie zu unangenehmen Beschwerden wie gesteigerter Atemnot führen. Durch richtige Atemtechniken während dem Fitnessprogramm und wiederholte Pausen kann diesen letzteren, negativen Einflüssen vorbeugt werden.

Medikamenteneinnahme: Bei den meisten medikamentösen Behandlungen ist eine gewisse Regelmäßigkeit beim Einnehmen das Um-und-Auf. Bei COPD ist das nicht anders. Patient:innen, oder auch deren Angehörige sollten auf die Regelmäßigkeit und das Einhalten der verschriebene Dosis achten, um die Krankheitssymptome bestmöglich unter Kontrolle zu bringen. Bei der Verwendung von Hilfsmitteln wie etwa Inhalatoren ist die richtige Anwendungstechnik essenziell, um die Wirksamkeit der Medikamente vollständig ausnutzen zu können.

Ausreichend Schlaf und Stressreduktion: Rast und Erholung wurden in unserem Artikel ebenfalls bereits besprochen und das aus gutem Grund. Dem Körper die Möglichkeit zum Regenerieren zu geben ist von höchster Wichtigkeit und kann eine große Rolle im insgesamten Verlauf einer COPD spielen. Hand in Hand mit einem guten Schlafrhythmus geht auch die Vermeidung von übermäßigem Stress im Alltag. Natürlich ist klar, dass das tägliche Leben mit einer herausfordernden Erkrankung keinesfalls eine entspannende Wirkung auf die Betroffenen und ihr Umfeld ausübt. Jedoch ist es trotzdem ratsam, intensive Stresssituationen bei Möglichkeit so gut es geht zu Umgehen.

Ernährung: Der Einfluss, den die Ernährung auf die allgemeine Gesundheit von uns Menschen ausübt ist nicht von der Hand zu weisen. Darum ist es verständlich, dass die Wertigkeit von gesunder Nahrung auch bei COPD-Patient:innen sehr hoch zu bemessen ist.

Nährstoffe und Vitamine sind unabdinglich in der Instandhaltung eines starken Immunsystems und eine ausreichende Proteinzufuhr hilft dabei die Muskeln des Körpers zu kräftigen und zu erhalten. Proteine sind unter anderem in Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten und qualitativ hochwertigem Fleisch vorhanden.

Bei Menschen mit COPD steht aber auch Hydration an oberster Stelle. Das ausreichende Konsumieren von Flüssigkeit unterstützt dabei, das Auswurfvolumen zu erhöhen und erleichtert das Abhusten von Schleim.Medizinische Expert:innen empfehlen in diesem Zusammenhang häufig ein Tagesvolumen von 8 Gläsern Wasser.

Eine große Menge an Antioxidantien und Vitaminen in der Ernährung kann durch das Einbeziehen von frischem Obst und Gemüse erreicht werden. Gesunde, ungesättigte Fettsäuren (z.B. aus Fisch, Walnüssen und Leinsamen) tragen ebenfalls zur Ausgewogenheit der täglichen Ernährung bei.

Erwähnenswert ist hier definitiv die Tatsache, dass eine ausgewogene Ernährung allein nicht ausreicht, um COPD zu heilen. Eine ausgewogene Ernährung sollte immer als Teil eines umfassenden Behandlungsplans betrachtet werden, der auch andere bereits genannte Ansätze wie körperliche Aktivität, Raucherentwöhnung und medizinische Behandlungen umfasst. Wie viele andere Aspekte des Alltags sollte auch die Ernährung von COPD-Patient:innen in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften besprochen und geplant werden.

Alltagsplanung: Eine generelle, oder auch eine ausführliche Planung kann dazu beitragen, den Alltag von COPD-Patient:innen zu erleichtern. Beispielsweise sollten Termine und Aktivitäten im Voraus durchdacht werden, um sicherzustellen, dass auch genügend Zeit für Erholung und Ruhe bleibt.

Insgesamt kann die Bewältigung von COPD eine Herausforderung sein, aber mit

den richtigen Strategien und Anpassungen können COPD-Patient:innen den Alltag besser bewältigen und eine höhere Lebensqualität erreichen. Es ist wichtig, dass Patient:innen mit ihrem Arzt, ihrer Ärztin oder einem anderen medizinischen Fachpersonal zusammenarbeiten, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Darüber hinaus kann es auch hilfreich sein, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen oder mit anderen COPD-Patient:innen in Kontakt zu treten, um Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu erhalten. Eine COPD-Erkrankung kann emotional belastend sein, und der Austausch mit Anderen kann dazu beitragen, das Gefühl der Isolation zu verringern.

Hier finden Sie noch einmal die wichtigsten Tipps für den Alltag im Überblick:

  • Regelmäßige Atemübungen durchführen
  • Vermeiden von Triggern wie Luftverschmutzung, Zigarettenrauch und chemischen Dämpfen
  • Körperliche Aktivität anpassen und Überanstrengung vermeiden
  • Medikamente regelmäßig und wie verschrieben einnehmen
  • Ausreichend schlafen und ausruhen
  • Strategien zur Stressbewältigung erlernen
  • Ausgewogene Ernährung einhalten
  • Alltagsroutine im Voraus planen
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